Ostfriesland: Apotheken bleiben am Mittwoch geschlossen
Protest gegen die Bundespolitik / Die Notfallversorgung ist sichergestellt
Lesedauer: ca. 1min 42secWer am Mittwoch zu seiner Apotheke geht, wird nicht nur im Altkreis Norden höchstwahrscheinlich vor verschlossenen Türen stehen. Der Hintergrund: Die Apotheker in Deutschland sind massiv unzufrieden mit der Bundespolitik. Mit der Schließung und zentralen Kundgebungen möchten sie auf ihre Situation und die laufenden Entwicklungen hinweisen.
Den Anfang macht am Mittwoch der Bezirk Nord, zu dem neben Niedersachsen auch die Bundesländer Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein sowie die Stadtstaaten Bremen und Hamburg gehören. Ab 12 Uhr protestieren die Apotheker zusammen mit ihren Angestellten auf dem Ernst-August-Platz (Bahnhofsvorplatz) in Hannover.
Während Norddeutschlands Apotheker demonstrieren, stellen die Notdienste vor Ort die Versorgung sicher – in Norden ist es die Hirsch-Apotheke, auf Norderney die Park-Apotheke am Kurplatz.
„Wir demonstrieren für die Stabilisierung der Arzneimittelversorgung durch die Apotheken vor Ort“, erläutert Berend Groeneveld. Der Norder ist der Vorsitzende des Landesapothekerverbands und Inhaber der Rats-Apotheke in der Westerstraße. Groeneveld kritisiert unter anderem, dass die Bundesregierung zulasten der Apotheken spare – so seien zum Beispiel die Honorare in den vergangenen Jahren unverändertgeblieben, obwohl Kosten und Aufwand in dieser Zeit deutlich gestiegen seien.
Neben zunehmenden Lieferengpässen und einer überbordenden Bürokratie nehmen die Apotheker Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach speziell seine Pläne, Filialapotheken ohne Notdienste und Rezepturherstellung zuzulassen, übel. Groeneveld fordert: „Die Politik muss sich endlich am tatsächlichen Versorgungsalltag der Patienten orientieren!“
Weitere Infos gibt es unter www.lav-nds.de