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13. Juli 2024, 11:00 Uhr

Ostfrieslands Wirtschaft wartet vergeblich auf das Sommermärchen

Stimmung bleibt im Keller: Konjunktur kommt auch weiterhin nicht in Fahrt

Lesedauer: ca. 1min 53sec
Wenn es Volkswagen in Emden gut geht, geht es auch vielen anderen in Ostfriesland gut. Wenn nicht, strahlt es auf andere ab.

Wenn es Volkswagen in Emden gut geht, geht es auch vielen anderen in Ostfriesland gut. Wenn nicht, strahlt es auf andere ab. ©

Die Stimmung bei den Unternehmen im Bezirk der Industrie- und Handelskammer für Ostfriesland und Papenburg (IHK) hat sich kaum verändert. Der IHK-Konjunkturklimaindikator, der die aktuelle Geschäftslage und die Zukunftsaussichten der Betriebe auf einer Skala von Null bis 200 abbildet, verharrte mit 86 Punkten nahezu auf dem Niveau des Vorquartals (87 Punkte). Die IHK befragte über 200 Unternehmen aus Industrie, Einzel- und Großhandel, Dienstleistungsbranche, Gastgewerbe und Verkehrssektor der Region zu ihrer gegenwärtigen wirtschaftlichen Situation und ihren Erwartungen für die kommenden Monate.

„Vor allem die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen werden als Risiko für die Unternehmen genannt. Die Bundesregierung hat richtigerweise erkannt, dass Deutschland dringend Impulse für mehr wirtschaftliche Dynamik braucht. Die vom Bundeskabinett beschlossene Wachstumsinitiative enthält erste gute Vorschläge. Das darf allerdings nur der Anfang sein und muss nun auch zügig umgesetzt werden. Gerade beim Thema Bürokratieabbau muss es schneller gehen“, sagt IHK-Hauptgeschäftsführer Max-Martin Deinhard.

Die aktuelle Geschäftslage hat sich branchenübergreifend sogar noch leicht verschlechtert. Gerade einmal 13 Prozent der Betriebe bewerten ihre Lage als „gut“ (zuvor 18 Prozent), 63 Prozent als „befriedigend“ (zuvor 61 Prozent) und 24 Prozent als „schlecht“ (zuvor 21 Prozent). Im Gegensatz dazu hat sich die erwartete Geschäftslage leicht verbessert. Der Saldo stieg von -21 auf -17, dennoch erwartet weiterhin ein Viertel der Betriebe eine negative Geschäftsentwicklung.

Hauptgründe für die aktuelle Stimmung sind die wirtschaftspolitische Gesamtlage und hohe Kosten. Drei Viertel der Betriebe sehen die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen als Risiko für die Geschäftsentwicklung. Zwei Drittel nennen den Fach- und Personalmangel als Risiko. Energie- und Rohstoffpreise bereiten 60 Prozent der Unternehmen Sorgen, ebenso wie die Arbeitskosten und die Inlandsnachfrage mit jeweils 59 Prozent. Für jeden fünften Betrieb stellt die Finanzierung ein Risiko dar.

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