Anzeige

Anzeige

Zum Artikel

Erstellt:
18. September 2023, 15:31 Uhr

Pia Schmülling kehrt mit EM-Bronze zurück

Vielseitigkeitsreiterin aus Ostermoordorf schafft mit deutscher Auswahl in Italien den Sprung auf das Treppchen.

Lesedauer: ca. 2min 51sec
Erfolgreiche EM-Premiere. Pia Schmülling holte sich mit der deutschen U-21-Nationalmannschaft die Bronzemedaille. Foto: Privat

Erfolgreiche EM-Premiere. Pia Schmülling holte sich mit der deutschen U-21-Nationalmannschaft die Bronzemedaille. Foto: Privat ©

Montelibretti Bei ihrer ersten Europameisterschaft hat Pia Schmülling mit ihrer selbst gezogenen Stute „For Ever Pleasure“, liebevoll „Evelyn“ genannt, auf Anhieb Edelmetall errungen. „Ich freue mich sehr darüber, eine Medaille mit nach Ostfriesland zu bringen“, sagt die Ostermoordorferin nach den erfolgreichen Titelkämpfen im italienischen Montelibretti in der Nähe von Rom. Mit der deutschen Mannschaft holte die 20-jährige Vielseitigkeitsreiterin dort Bronze bei den Jungen Reitern. In der Einzelwertung belegte sie als drittbeste deutsche Teilnehmerin Platz 16. „Wir hatten eine schöne Zeit bei einem tollen Turnier. Im Großen und Ganzen bin ich sehr zufrieden und mächtig stolz“, sagt Pia Schmülling.

Im ersten Moment nach der letzten von drei Prüfungen aber konnte sie ihren anfänglichen Frust nicht verbergen. Denn schließlich saß sogar noch mehr drin. „Im abschließenden Springen war es leider nicht unsere Runde“, kommentiert sie „für uns sehr untypische vier teure Fehler“. Eigentlich sind die Deutsche Vizemeisterin Pia Schmülling und „Evelyn“ im Springen eine sichere Bank, was sie auch in dieser Saison bereits mehrfach gezeigt haben. Bei der EM in Montelibretti aber fielen für viele Starter im Parcours die Stangen. Nur vier Paare blieben ohne Abwurf.

Vor dem Springen lag die deutsche U-21-Equipe auf Platz eins. Der anfängliche Ärger von Pia Schmülling danach war verständlich, denn ihre EM-Ausbeute hätte noch glänzender ausfallen können: „Damit haben wir uns die Einzelsilbermedaille verspielt. Noch dazu haben wir im Team einen Fehler zu viel gehabt für die Goldmedaille.“ Die holte Gastgeber Italien (122,6 Minuspunkte) vor Irland (123,3) und Deutschland (125,2). Hinter der französischen Einzelsiegerin Charlotte Bordas auf „Firewall des Aucels Z“ (28,6), die als einzige Starterin fehlerlos blieb, sicherte Schmüllings Mannschaftskameradin Kaya Thomsen (Lindewitt) sich mit „Cool Charly Blue“ Silber (33,9). Nur ein Abwurf brachte sie von Platz sechs aus nach vorn. Dicht auf Carla Hanser (Wasserburg) mit „Castagnola“ als Dreizehnte (44,5) folgte Pia Schmülling mit „Evelyn“ auf Platz 16 (46,8). Die jüngeren deutschen Junioren bejubelten das erhoffte Doppelgold in der Mannschafts- und der Einzelwertung mit Smilla
Maline Philipp auf „Sir Boggles“ (Elsdorf, 23,5).

„Ich bin nach der ersten Enttäuschung sehr stolz auf Evi und mich“, sagt die Ostermoordorferin. Der Auftakt mit der Dressur lief aus ihrer Sicht sehr gut: „Das war eine starke Runde, sicherlich unsere beste.“ Dass sich „Evelyn“ dabei zweimal erschrak, wurde von einer Richterin zu negativ bewertet (30,8). Im schwierigen, technisch anspruchsvollen Gelände spielte das ostfriesische Duo seine Trümpfe komplett aus: So meisterte Pia Schmülling mit ihrer Stute alle Herausforderungen und blieb sogar zehn Sekunden unter der Bestzeit: „Evi ist da durchgeflogen“, lobt sie ihre vierbeinige Partnerin. Das abschließende Springen, eigentlich eine weitere Stärke der Ostfriesin, lief nicht wie erhofft – so erging es vielen EM-Konkurrenten. Nach Platz 17 in der Dressur hatte Pia Schmülling sich durch ihren starken Geländeritt zunächst auf Rang sieben vorgearbeitet bei 48 internationalen Startern. Paula Reinstorf und „Ilara W“ (Neustadt) schieden dabei aus, sodass nur drei Starter in der deutschen Mannschaft verblieben.

Beim abschließenden Springen war „Evelyn“ offensichtlich zu engagiert: „Sie war so wach und motiviert, sodass sie mir in die Sprünge reingeschoben ist und dadurch nicht vorsichtig genug war“, erklärt Pia Schmülling, die bei der EM große Rückendeckung durch Familie und Freunde genoss. Heute erfolgt die Heimreise von Warendorf aus. Danach geht es für „Evelyn“ in eine verdiente Pause. „Was dieses Pferd für mich gibt und wie sie kämpft, ist der absolute Wahnsinn“, lobt die Top-Reiterin ihre starke Partnerin: „Ich bin stolz, dass wir so etwas erleben durften.“ bup

Artikel empfehlen

Artikel Aktionen