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2. März 2024, 06:00 Uhr

Plattdeutsch schafft Vertrauen

Zweite Lesung des Norder Präventionsfördervereins am 7. März im Café ten Cate

Lesedauer: ca. 3min 04sec
Plattdeutsch schafft Vertrauen

Norden Reina Dirks, Hildegard Endler und Dorothea Meints haben es sich in der Küche von Eta Willers gemütlich gemacht. Es gibt Ostfriesentee und leckeren Apfelkuchen. Doch die vier Frauen haben sich nicht zu einer lockeren Teerunde zusammengefunden, sondern zu einem Arbeitstreffen. Sie bereiten nämlich gerade die Texte für ihre bevorstehende zweite plattdeutsche Lesung am 7. März um 15 Uhr im Café ten Cate in Norden vor.

Initiiert und organisiert wird die Veranstaltung erneut vom Verein zur Förderung der Präventionsarbeit in Norden, wobei die stellvertretende Vorsitzende Eta Willers die Hauptakteurin ist. Vorstandsmitglied Jörg Tapper stellt nicht nur sein Café zur Verfügung, sondern wird auch die Gäste begrüßen und die Einführung übernehmen. Es wird kein Eintritt erhoben, sondern um eine Spende zugunsten des Präventionsfördervereins gebeten.

Die Veranstaltung, die im vergangenen Jahr ein großer Erfolg war, wird wieder bewusst zeitnah zum Weltfrauentag (8. März) ausgerichtet. Hier lesen Frauen für Frauen, aber es dürfen auch Männer kommen. „Wir wollen Frauen (und auch Männern) die Gelegenheit geben, sich in gemütlicher Runde zu treffen, plattdeutsche Geschichten und Gedichte zu hören und sich darüber auszutauschen“, erläutert Eta Willers.

Diesmal können sich die Zuhörenden auf plattdeutsche Texte über Liebe, Freundschaft und das Frühjahr freuen. Sie stammen hauptsächlich von ostfriesischen Autorinnen und Autoren wie Wilhelmine Siefkes, Christoph Wehking, Anna Brandt, Hans-Hermann Briese, Karin Peters und anderen. „Die Texte regen zum Nachdenken an, sind ernst, aber auch humorvoll“, kündigen Dirks, Endler, Meints und Willers an.

Texte über Liebe und Freundschaft

Das Thema „Liebe und Freundschaft“ sei gewählt worden, weil gerade in der heutigen Zeit, die inzwischen von Hass-E-Mails, Krieg, Ex-tremismus und Ähnlichem geprägt sei, Freundschaften und Liebe, beziehungsweise ein liebevoller Umgang wichtig seien, so die Vorleserinnen. Toleranz, gegenseitiges Vertrauen, Zuneigung, Unterstützung in schwierigen Situationen, gemeinsame Freude über schöne Ereignisse und gesellschaftlicher Zusammenhalt (wie derzeit die aktuellen Demonstrationen für die Erhaltung der Demokratie) seien von enormer Bedeutung, führt Eta Willers aus. „Egal, in welchem Alter man ist: Mit Freundschaft und Liebe kann man gemeinsam eine Menge erreichen“, betont sie. Wer Freunde habe, sei nicht allein.

Während der Lesung wird es eine Pause geben, die die Gäste unter anderem nutzen können, um sich Tee, Kaffee oder Kuchen zu gönnen. Und wenn zum Schluss noch Zeit ist, sollen Gedichte und Geschichten zum Thema „Frühjahr“ die Lesung im Café ten Cate abrunden.

Beitrag zum Erhalt der plattdeutschen Sprache

Die vier Referentinnen haben sich bewusst für plattdeutsche Texte entschieden. „Wir betrachten sie als einen Beitrag zur Erhaltung und Förderung unserer plattdeutschen Sprache, die Teil unserer ostfriesischen Kultur ist“, erklärt Willers. Die Zuhörenden sollten dadurch nicht zuletzt ermuntert werden, wieder mehr Plattdeutsch zu sprechen. Plattdeutsch schaffe auch Vertrauen, zum Beispiel in Pflegeberufen, im Rettungswesen oder auch in Behörden.

Zwölf Geschichten über Leevde und Fründskupp haben die Referentinnen herausgesucht. Über „Lammert ist verliebt“ von Thomas Dehne (plattdeutsche Übersetzung: Renke Kampen) wird Eta Willers zum Beispiel erzählen und darüber, wie Lammert versucht, Anneke für sich zu gewinnen. Hildegard Endler und Reina Dirks werden in „Ut Leevde“ (Gebr. Briese) von einer Frau berichten, die ständig ins Fitnessstudio geht. Sie tut dies aber nicht, weil ihr der Sport Spaß macht, sondern weil ihr Freund möchte, dass sie etwas gegen die Orangenhaut an ihren Oberschenkeln unternimmt….

Eine überraschende Wendung nimmt die Handlung dann in „Lösbannig anbunnen“ (Magret Specht), mit der Dorothea Meints unter anderem die Zuhörenden unterhalten will. Darin geht es um eine Frau, die spazieren geht. Dieser Spaziergang wird so beschrieben, als sei sie mit ihrem Mann unterwegs. Doch am Schluss stellt sich heraus, dass es ganz jemand anders ist….

Alle vier Frauen schauen bereits voller Vorfreude auf die Lesung am 7. März. „Wir haben immer sehr viel Spaß beim Aussuchen der Texte – und beim Vortragen sowieso“, sagen sie und sind sich sicher, dass dies nicht die letzte Lesung ist. „Wir haben noch ein großes Repertoire an plattdeutschen Geschichten, die erzählt werden können.“

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