Polizei hebt Drogenlabore in Schleswig-Holstein aus
Darum wurde auch in Emden eine Wohnung durchsucht
Lesedauer: ca. 1min 39sec
Eine Spur führte die Ermittler auch nach Emden. Ein Drogenlabor fand man hier allerdings nicht. Foto: Pixabay ©
Emden/Kiel Nach umfangreichen und teilweise verdeckten Ermittlungen unter Leitung der Staatsanwaltschaft Kiel ist der Polizei ein Schlag gegen den organisierten Drogenhandel gelungen. Einsatzkräfte des Landeskriminalamtes Schleswig-Holstein (LKA) durchsuchten am Sonntag und Montag, 12. und 13. Oktober, insgesamt 14 Objekte in Norderstedt, Quickborn, Kummerfeld, Hamburg und auch in Emden. Dabei wurden zwei polnische Staatsangehörige im Alter von 32 und 44 Jahren festgenommen, die im Verdacht stehen, bandenmäßig synthetische Drogen hergestellt und vertrieben zu haben.
Die Ermittler stießen in zwei der durchsuchten Gebäude auf professionell eingerichtete Labore zur Produktion synthetischer Drogen. Welche Substanzen dort genau hergestellt wurden, wird derzeit durch chemische Analysen geklärt. Große Mengen verdächtiger Stoffe wurden sichergestellt und von spezialisierten Firmen sicher abtransportiert. Aufgrund der potenziellen Gefährdung durch unbekannte Chemikalien waren auch Toxikologen des Kriminaltechnischen Instituts vor Ort im Einsatz.
Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Kiel wurden gegen beide Männer Untersuchungshaftbefehle erlassen. Die Ermittlungen dauern an.
Die Durchsuchung in Emden hatte einen simplen Grund: „Einer der Beschuldigten hatte eine Emder Wohnanschrift als Meldeadresse“, erklärte Oberstaatsanwalt Michael Bimler im KURIER-Gespräch. Doch während der Durchsuchung in Emden wurde schnell deutlich: „Der Beschuldigte wohnte dort nicht“, so Bimler. Bei dem Beschuldigten handelte es sich laut Bimler auch nicht um einen der festgenommenen Männer. heb