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22. August 2024, 12:08 Uhr

Riesenwelle von Schockanrufen in Ostfriesland

Am Mittwoch wurden viele Menschen am Telefon belästigt. Die Täter werden dabei immer perfider. Inzwischen können Sie Stimmen von Verwandent mittel künstlicher Intelligenz nachahmen. Die Polizei warnt!

Lesedauer: ca. 2min 17sec
Zunehmend werden auch jüngere Menschen von Schockanrufern belästigt.

Zunehmend werden auch jüngere Menschen von Schockanrufern belästigt. © Zacharie Scheurer/dpa-tmn

Ostfriesland Am Mittwoch kam es im Bereich der Polizeiinspektion Leer/Emden und auch in den Zuständigkeitsbereichen der Nachbardienststellen zu einem auffällig hohen Aufkommen von Schockanrufen. Viele Haushalte wurden von Betrügern kontaktiert und in Unruhe und Angst versetzt.

Auch Jüngere werden angerufen

Auffallend war auch, dass in diesem Fall die Betrugsanrufe durch beinahe alle Altersklassen gingen und sich nicht, wie sonst üblich, auf die ältere Generation beschränkten. Die Wachhabenden auf der Leeraner Wache, sowie auch die Kolleginnen und Kollegen der umliegenden Polizeistationen im Inspektionsbereich, haben zahlreichen Meldungen zu diesen Betrugsanrufen entgegengenommen.

Einen solchen Anruf erhielt ein Ehepaar aus Moormerland. Es meldete sich zuerst ein angeblicher Polizeibeamter und behauptete, dass die Tochter einen Unglücksfall verursacht habe. Auch meldete sich eine weibliche Stimme, die den Vorgang bestätigte. Jedoch konnten die Eheleute schnell herausfinden, dass ihre Tochter unversehrt zu Hause war.

Die Täter werden immer schlauer

Allerdings gab es bei diesem Anruf schon eine Änderung im Vorgehen, denn eigentlich werden diese Anrufe ursprünglich immer von einer weinenden und schreienden Stimme getätigt, sodass eine Zuordnung zu einer bekannten Stimme nur schwer möglich ist.

Hier hörten die Betroffenen eine deutliche Ähnlichkeit zu der Stimme der Tochter. Das kann verschiedene Gründe haben. Zum einen stehen die Betroffenen unter Stress und können sich schwerer konzentrieren. Aber es ist auch Fakt, dass die Täter mittlerweile ihr Vorgehen angepasst haben und sich vor allem der Möglichkeiten der neuen Technik bedienen: Sie greifen nun zu künstlicher Intelligenz (KI).

Die Orignalstimmen holen sie sich aus öffentlichen Sprachnachrichten

Die Betrüger haben durch die Nutzung von KI die Option, Stimmen nachzustellen, die täuschend echt nach den angeblichen Verwandten klingen. Trotz aller Warnungen werden tagtäglich millionenfach Videobotschaften, Sprachvideos, Hinweise auf Aufenthaltsorte, Grüße an die Familie mit Namen oder Markierungen auf Fotos öffentlich zugänglich gepostet, verbreitet und geteilt. Diese Datenmengen sind für die Täter Gold wert und werden von ihnen passend mit der Hilfe von KI verarbeitet und zu Betrugsversuchen verwendet.

Diese Tipps gibt die Polizei:

  • Immer erstmal misstrauisch bleiben. Bestehen Zweifel an der
  • Echtheit eines Anrufs, sollte das Gespräch beendet werden.
  • Rufen Sie die vermeintlich anrufende Person (z.um Beispiel Sohn oder
  • Tochter) unter der Ihnen bekannten Nummer zurück.
  • Stellen Sie persönliche Fragen, deren Antwort nur die echte Person kennen kann.
  • Übergeben Sie niemals Geld oder Wertsachen an Unbekannte. Geben Sie keine persönlichen Daten oder die Adresse heraus.
  • Erstatten Sie Anzeige, wenn Sie Opfer von Betrügern geworden sind.
  • Gehen Sie möglichst sparsam mit persönlichen Informationen in sozialen Netzwerken um.

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