Emden Darauf musste man lange warten: Die Polizei, eine mutige Seniorin und ein aufmerksamer Sohn vereitelten am Mittwoch einen fiesen Betrugsversuch.

Die Polizei erhielt Kenntnis von einem versuchten Betrug, der sich gezielt gegen ältere Menschen richtete. Eine 77-jährige Frau wurde von einem unbekannten Anrufer kontaktiert, der sich als Polizeibeamter ausgab. Der Täter behauptete, dass in ihrer Wohngegend eine Festnahme vorbereitet werde und sie dafür 9350 Euro an die Polizei übergeben müsse.

Sohn der Seniorin informiert die Polizei

Die Seniorin hob den geforderten Betrag bereits am Geldautomaten ab. Ihr Sohn schöpfte jedoch Verdacht und informierte umgehend die Polizei in Emden. Als die Beamten eintrafen, erhielt die Frau einen erneuten Anruf des Täters, in dem weitere persönliche Fragen gestellt und die Geldübergabe konkret besprochen wurden.

Festnahme bei fingierter Geldübergabe

In Absprache mit den Ermittlern deponierte die 77-Jährige einen Umschlag in ihrem Briefkasten – allerdings ohne Bargeld. Kurz darauf griffen zuvor postierte Polizeikräfte ein, als ein 40-jähriger Mann den Umschlag entnehmen wollte. Nach einer kurzen Flucht konnte er festgenommen werden.

Haftbefehl wegen versuchten Bandenbetrugs

Die bei der Staatsanwaltschaft Osnabrück ansässige Zentralstelle zur Bekämpfung besonderer Betrugsphänomene beantragte einen Haftbefehl gegen den Tatverdächtigen wegen des Verdachts des versuchten schweren Bandenbetrugs. Das Amtsgericht Emden erließ daraufhin den Haftbefehl, und der Mann wurde in Untersuchungshaft genommen.

Die Ermittlungen zu möglichen Mittätern und weiteren Hintergründen dauern an.