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22. Februar 2024, 09:30 Uhr

Schulleiter fordert Willkommensklassen in Aurich

Bis zu 15 Flüchtlingskinder sollen nach den Osterferien einen Grundschatz der deutschen Sprache lernen.

Lesedauer: ca. 2min 15sec
Schulleiter fordert Willkommensklassen in Aurich

Aurich Die Flüchtlingssituation im Landkreis Aurich ist weiter angespannt. Anhaltend hohe Landeszuweisungen stellen dabei insbesondere die Stadt Aurich vor hohe Herausforderungen, da in der ehemaligen Kaserne viele Familien unterkommen. Das wiederum fordert die Schulen heraus. Die meisten schulpflichtigen Kinder können kein Deutsch oder besitzen nur einen äußerst geringen Wortschatz.

Um die Situation möglichst schnell zu entschärfen und zugleich den Kindern die Chance zu geben, einen Grundstock der deutschen Sprache zu erlernen, schlägt Rüdiger Musolf, Schulleiter des Ulricianums in Aurich, vor, in der Außenstelle des Gymnasiums in der ehemaligen Waldschule in Egels sogenannte Willkommensklassen einzurichten – und das noch bis Ostern.

Bislang werden am ehemaligen Standort der IGS rund die Hälfte aller Klassen der Jahrgänge fünf bis sieben unterrichtet. Das entlastet die Hauptstelle in Aurichs Stadtmitte, die zuweilen aus allen Nähten platzt. „In Egels haben wir ausreichend Fläche zur Verfügung und das sowohl im Innen- wie auch im Außenbereich“, so Musolf. Daher sieht der Rektor die Chance, hier auch bis zu 15 Kinder der Jahrgänge fünf bis acht zu beschulen. Besonders vorteilhaft wirkt sich dabei auch die Ausstattung des Standorts aus, denn eine Sporthalle steht ebenso für die Schülerinnen und Schüler zur Verfügung wie Küchen und Werkräume. Für Musolf also beste Voraussetzungen, um nach den Osterferien mit dem Unterricht zu beginnen. „Der Deutschunterricht soll dann den Kernunterricht bilden, weitere Fächer das Angebot ergänzen“, erklärt Rüdiger Musolf.

Das aber geht nicht ohne die Unterstützung durch weitere Mitarbeiter. Um für zirka drei Monate eine Klasse zu etablieren, braucht es Lehrkräfte des Ulricianums selbst als auch pädagogische Unterstützung durch die Kreisvolkshochschule. Denn auch wenn das Gymnasium „personell auf dem Papier gut aufgestellt“ sei – effektiv fehlen auch in Aurich Lehrkräfte und pädagogische Mitarbeiter, so wie an den meisten anderen Bildungseinrichtungen auch.

Ob dieser Zeitraum ausreicht, muss sich indes erst in der Praxis beweisen. Erst anhand gesammelter Praxiserfahrung soll entschieden werden, ob der Unterricht in dieser Form beibehalten oder angepasst werden muss. Dennoch sei aufgrund der vielen minderjährigen und zugleich schulpflichtigen Kinder und Jugendlichen bereits jetzt eine weitere Klasse mit Start nach den Sommerferien vorgesehen.

Für die Ausschussmitglieder gab es nicht viel Diskussionsbedarf. Die wenigen Äußerungen waren durch die Bank positiv und begrüßten den Vorstoß des Schulleiters. Entsprechend deutlich war das Votum zur Anpassung des Schulbezirks in Aurich, um mit der Umsetzung schnellstmöglich beginnen zu können: einstimmig.

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