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3. März 2025, 14:59 Uhr

Seehäfen in Niedersachsen erhöhen Umschlag um zehn Prozent

Niedersachsens Seehäfen verzeichnen 2024 ein Erfolgsjahr - das gilt aber nicht für alle Häfen gleichermaßen. Oldenburg, Brake und Nordenham leiden unter den Folgen der Havarien an der Huntebrücke.

Lesedauer: ca. 2min 24sec
Schleuse

Wird für Millionen von Euro saniert: die Große Seeschleuse in Emden. © Martin Stromann

Ostfriesland Der Umschlag in den neun niedersächsischen Seehäfen ist 2024 im Vergleich zum Vorjahr um rund zehn Prozent auf 55,5 Millionen Tonnen gestiegen. Insbesondere der Umschlag von festen und flüssigen Massengütern wie Rohöl, Erze oder Baustoffe habe zum positiven Ergebnis beigetragen, sagte Wirtschaftsminister Olaf Lies (SPD) in Oldenburg.

Hindernis Huntebrücke

Das Ergebnis hätte noch besser ausfallen können, wenn nicht binnen weniger Monate zwei Schiffe gegen die Huntebrücke bei Elsfleth (Landkreis Wesermarsch) geprallt wären, sagte Lies. Die Eisenbahnbrücke ist logistisch für die Seehäfen in Brake, Nordenham und Oldenburg wichtig. Während alle anderen Seehäfen in Niedersachsen beim Umschlag zulegten, brach er bei diesen drei ein.

Oldenburg ist abgeschnitten

„Oldenburg ist für den Seeverkehr abgeschnitten“, sagte Inke Onnen-Lübben, Geschäftsführerin der landeseigenen Hafenmarketinggesellschaft Seaports of Niedersachsen. Zurzeit ist eine Behelfsbrücke in Betrieb, die keine Dreh- und Klappfunktion hat. Laut der Deutschen Bahn soll spätestens Anfang 2028 die neue Brücke fertig sein. Niedersachsen betreibt an der Nordseeküste und ihren Zuflüssen die Häfen Brake, Cuxhaven, Emden, Leer, Nordenham, Oldenburg, Papenburg, Stade und Wilhelmshaven.

Mehr Containerumschlag in Wilhelmshaven

Der Containerumschlag stieg in Niedersachsen um 59 Prozent auf rund 843.000 Standardcontainer (TEU). „Das ist eine schöne Entwicklung“, sagte Onnen-Lübben. Diese sei auf die vor einem Jahr angekündigte „Gemini Cooperation“ zurückzuführen. Der Zusammenschluss der Reedereien Maersk und Hapag-Lloyd sieht größere Häfen in einem neuen Netzwerk als Hauptumschlagsplätze vor. Wilhelmshaven ist einer davon. Die Ankündigung habe dort bereits im letzten Jahr für mehr Verkehr gesorgt.

Das sind die neuen und die laufenden Projekte:

Neben den Investitionen in die Energiewende treibt NPorts zahlreiche Großprojekte in den verschiedenen Hafenstandorten voran:

  • • Brake: Planung eines dritten Großschiffsliegeplatzes am Niedersachsenkai mit geschätzten Kosten von 150 Millionen Euro. Zudem fordert NPorts eine schnellere Umsetzung des Neubaus der Huntebrücke.
  • • Cuxhaven: Ausbau des Offshore-Industrie-Zentrums mit drei neuen Liegeplätzen.
    Norddeich

    Die Häfen Norddeich (Bild) und Norderney wurden und werden ausgebaut, insbesondere um dem vermehrten Fährverkehr gerecht zu werden. © Bruns ubr

  • • Stade: Erweiterung des Nordhafens um 825 Meter Kai und 24 Hektar neue Hafenfläche.
  • • Emden: Modernisierung der über 100 Jahre alten Großen Seeschleuse sowie Bau eines neuen Großschiffsliegeplatzes für 70 Millionen Euro.
  • • Wilhelmshaven: Planung einer neuen Umschlaganlage für Wasserstoff und CO2-Exporte.
  • • Norden/Norderney: Durchschnittlich 6,5 Millionen Passagierbewegungen pro Jahr verzeichnen die NPorts-Häfen Norddeich/ Norderney. Für einen modernen und reibungslosen Inselversorgungsverkehr sorgt seit dem vergangenen Sommer die neue Südmole. Seit dem vergangenen September verkehrt die neue Fährverbindung Norddeich-Norderney durch die Reederei „Meine Fähre“ im Gelegenheitsverkehr, am 1. April wird sie in den regulären Linienverkehr aufgenommen. Geplant sind ein Ausbau der Zufahrtsstraße zum Fähranleger für „Meine Fähre“ sowie ein Ersatz der Anlegedalben für „Meine Fähre“ auf Norderney

    In einer früheren Version des Berichtes hatten wir aus Versehen ein Bild von der Borssumer Schleuse in Emden veröffentlich. Wir haben den Fehler korrigiert.


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