Soli Deo Gloria: Gipfelwerk der Chormusik in Norden

Norden Ein musikalisches Highlight erwartete die Besucher in der voll besetzten Ludgeri-Kirche am vergangenen Wochenende. Der renommierte Norder Chor „Soli Deo Gloria“ unter Leitung von Tai-Lee Park begeisterte mit seinen Sänger und Sängerinnen das Publikum im ersten Teil des Abends mit einem beeindruckenden Repertoire aus vier modernen Stücken, darunter unter anderem das berührende „Wie lieb sind mir deine Wohnungen, Herr Zebaoth“ (Psalm 84,2). Das Sommerkonzert mit dem Tenor: „Die Freude am Herrn“ soll musikalisch daran erinnern, dass Menschen gemeinsam stärker sind und mit schwierigen Krisen, wie beispielsweise dem Krieg in der Ukraine oder auch mit politisch, nationalen Krisen, umgehen können. Denn besonders im Chor-Gesang kommt es nicht auf den Klang der einzelnen Stimmen an, sondern es ist das Entscheidende, dass sich mehrere Stimmen zu einem harmonischen Gesamtklang mischen.
Musik berührt Zuhörer
Noch stiller wurde es, als das 19-jährige, talentierte Geigentalent Elena Meyer die Bühne betrat. Die in Emden geborene Künstlerin studiert derzeit an der renommierten Hochschule für Musik, Theater und Medien in Hannover und beeindruckt mit ihrem außergewöhnlichen Können am sensiblen Streichinstrument. Mit Stücken von S. Bach und F. Kreisler verzauberte sie das Publikum von den ersten Violinen-Takten an mit einer anheimelnden Klangatmosphäre, die für feuchte Augen und Gänsehaut sorgte. Elena Meyer hat sich bereits international einen Namen gemacht und hat in ihren jungen Jahren schon beeindruckende Violinenwettbewerbe gewonnen, so den 1. Preis und den Sonderpreis beim internationalen Musikwettbewerb „Violin Doc Festival“ und den 1. Preis beim internationalen Wettbewerb für Violine „Prestissimo“.
Im Zentrum des Konzertabends trat der Gastchor „Cantamus“ aus Emden unter der Leitung von Uschi Petersen-Meyer auf. Mit ihrer bezaubernden musikalischen Reise in die moderne, christliche Chorliteratur zogen die Künstler und Künstlerinnen das Publikum in ihren Bann und sorgte für begeisterte Zustimmung.
Zeichen gegen den Krieg
Vor dem Finale des Konzertabends animierte Tai-Lee Park das Publikum mit einer mitreißenden Aufforderung zum gemeinsamen Singen als Zeichen gegen den Krieg. In einer beeindruckenden Darbietung erklang der Kanon „Dona nobis pacem“ (Gib uns Frieden) dynamisch durch die Norder Kirche und schuf eine eindringliche Atmosphäre.
Im letzten Chorabschnitt bot der Norder Chor „Soli Deo Gloria“ beeindruckende Töne klassischer Lieder, die durch die Ludgeri Kirche schallten. Beispielsweise interpretierten sie das Stück „Sicut servus desiderat“ von Giovanni Pierluigi da Palestrina. Dieses Werk des unangefochtenen Meisters der Renaissance-Kontrapunkte zählt zu seinen populärsten Werken.
Der Chor „Soli Deo Gloria“ setzte die lichte Harmonie und die eingängige Melodik wunderbar ausgewogen um. Das Ergebnis war ein schlichter Ausdruck des im Psalm geäußerten Wunsches, Gott nahe zu sein.
Mit ihrem letzten Stück, „Psalm 150 – Halleluja“, von Louis Lewandowski, verursachte der durchdringende Glanz der hohen Frauenstimmen des Konzertchors Gänsehaut und rührte mitunter zu tränenfeuchten Augen.
Überwältigend war das Konzert, begleitet von einem überbordenden Schlussbeifall. Außergewöhnlich lang und anhaltend, verwandelte er sich schließlich in Ovationen für alle Beteiligten des Abends. Der Abend war ein unvergesslichen Erlebnis, das die Zuschauer mit einer beeindruckenden Vielfalt an musikalischen Darbietungen bereicherte. nif