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6. Oktober 2023, 14:43 Uhr

Spendendosen aus Klaus-Peter Wolfs Ausstellung in Norden gestohlen

In den beiden Gefäßen sammelt der Schriftsteller für das Norder Hospiz. Zwei Täter haben sie jetzt vor den Augen des Personals aus den Verankerungen gerissen und mitgenommen. Wolf ist wütend: „Die haben sterbende Menschen bestohlen!“

Lesedauer: ca. 2min 28sec
Klaus-Peter Wolf bei der Eröffnung seines Ausstellungs-Pavillons am Norder Markt. Jetzt wurden die Spendendosen für den Hospizverein aus der Ausstellung gestohlen.

Klaus-Peter Wolf bei der Eröffnung seines Ausstellungs-Pavillons am Norder Markt. Jetzt wurden die Spendendosen für den Hospizverein aus der Ausstellung gestohlen. © Bruns ubr

Norden Selten sei er bisher in seinem Leben so wütend gewesen, sagt der bekannte Kriminalschriftsteller Klaus-Peter Wolf. Denn am Mittwochabend haben bisher unbekannte jugendlich aussehende Täter die Spendendose für das Hospiz am Meer in Hage aus der Ausstellung Klaus-Peter Wolf und die Welt der Ostfriesenkrimis entwendet. Wolf ist Schirmherr des Hospizes und sammelt bei vielen Gelegenheiten Gelder, die dem Verein hinter der Einrichtung zugutekommen.

Kein Verständnis für Täter

„Die haben sterbende Menschen bestohlen“, so Wolf. Das sei mit das schlimmste und niederträchtigste, was er sich vorstellen könne. Er ist sich jedoch sicher, dass die Täter schon bald geschnappt werden können. Die Gesichter habe er bereits gesehen und die Täter kommen sehr wahrscheinlich aus Norden. Denn aufgrund des Alters sei es nur schwer vorstellbar, dass die Täter für die Aktion extra zur Ausstellung gereist sind.

Kurios: Die Täter gingen bei hellichtem Tag zu Werke, wurden beobachtet.

Auch sei er sich als Kriminalautor sehr sicher, dass es sich bei der Tat nicht nur um einen einfachen Diebstahl handele. „Es ist eindeutig Raub“, stellt er fest. Denn der Mitarbeiter, der zum Zeitpunkt des Überfalls vor Ort war, wurde gezielt abgelenkt und habe sich im Anschluss an die Tat sicherheitshalber eingeschlossen.

Aggressives vorgehen

Auch wenn er nicht weiter verletzt wurde, sind besonders Diebstähle, die gewaltsamer vonstattengehen, prägend für die betroffenen Menschen. Denn einfach unter den Arm klemmen konnten die Täter die Box am Eingang der Ausstellung nicht: „Die Spendenboxen sind festgeklebt“, wie der Tourismus-Service Norden-Norddeich sagt. „Ohne den Einsatz von Gewalt können die Spendenboxen nicht angehoben werden.“

Da die Boxen durchsichtig sind, konnten die Täter auch sehen, dass der Diebstahl sich lohnen werde. „Sie sind durchsichtig, damit die Besucher sehen können, wie viel für das Hospiz gespendet wird“, so Klaus-Peter Wolf. Denn wenn bereits Scheine in der Dose sind, geben die Besucher auch oft etwas mehr als Spende. Die Boxen werden auch regelmäßig entleert, sodass nicht die gesamten Spenden bisher erbeutet wurden. Es soll sich jedoch um einen mittleren dreistelligen Betrag handeln.

„Sonst nimmt die auch nie jemand mit“, so Wolf, der dabei an seine vielen Veranstaltungen in Deutschland denkt. „Die kommen höchstens zur Dose, um selbst noch etwas hineinzulegen.“ Denn irgendwann könne jeder auf die Unterstützung eines Hospiz angewiesen sein.

Anzeige wegen Diebstahl

Die Tat habe sich gegen 15.25 ereignet. Kurz vorm Ende des Ausstellungstages. Die Polizei geht aktuell von einem Diebstahl aus. Laut Mitteilung wurden insgesamt zwei Spendenboxen gestohlen und die mutmaßlichen Täter sind in Richtung Sielstraße geflüchtet. Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen und bittet Zeugen, sich unter 04931 9210 zu melden.

„Ich freue mich schon darauf, den Tätern bald in die Augen schauen zu können“, sagt Wolf zuversichtlich. Dann werde er ihnen deutlich zu verstehen geben, was er von dieser Tat halte.

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