Stadtwerke Norderney sichern hochwertige Trinkwasserversorgung
Von der Quelle bis zum Hahn: Hinter jedem Tropfen steckt eine Menge Arbeit
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Viel Aufwand hinter der täglichen Selbstverständlichkeit Wasser. Foto: Pixabay ©
Norderney Sauberes Trinkwasser direkt aus dem Hahn, für viele Menschen ist das selbstverständlich. Doch gerade auf einer Insel wie Norderney steckt hinter jedem Kubikmeter Wasser ein enormer technischer, personeller und finanzieller Aufwand. Die Stadtwerke Norderney berichten über die Hintergründe der Trinkwassergewinnung und die Entwicklung der letzten Jahre.
Wie funktioniert die
Trinkwassergewinnung?
Auf Norderney wird Trinkwasser in zwei Wasserwerken, am Wasserturm und an der Weißen Düne, gewonnen. Beide Anlagen fördern das Wasser aus verschiedenen Brunnen auf der Insel und bereiten es sorgfältig auf. Dabei ist ein reibungsloser Insel-Ringverbund zentral, um eine gleichmäßige Versorgung und einen guten Austausch zwischen den Bereichen zu gewährleisten.
Diese Prozesse benötigen viel Energie – insbesondere Strom, der maßgeblich zu den Betriebskosten beiträgt. Zudem stehen regelmäßig Instandhaltungen und Wartungen an, da der Korrosionsschutz, Pumpen, Leitungen und Filteranlagen aufwendig betreut werden müssen.
Wie wird die Qualität des Wassers überprüft?
Die Qualität des Norderneyer Trinkwassers ist hervorragend. Monatlich überprüft das Gesundheitsamt das Wasser auf bakterielle Belastungen und Schadstoffe, dabei sind die Werte immer weit unter den gesetzlichen Grenzwerten. Zusätzlich prüft das Chemische Gesundheitsamt Emden regelmäßig auf chemische Rückstände. Damit erfüllen die Stadtwerke seit Jahren sämtliche Vorgaben der Trinkwasserverordnung, welche im Übrigen 2023 deutlich verschärft wurde. Statt 17 regeln nun 72 Paragrafen die Anforderungen an Qualität, Dokumentation und Kontrolle, wodurch sich auch die Aufgaben des Wassermeisters im Laufe der Jahre verändert haben. Die Büroarbeit ist neben den typischen Aufgaben wie die Kontrolle der Leitungen, Überwachung der Brunnen oder die Brunnenreinigung deutlich mehr geworden.
Stichwort Braunfärbung – auch über eine mögliche Entfernung der leichten Braunfärbung im Wasser wurde ausführlich diskutiert. Diese ist gesundheitlich komplett unbedenklich, da sie durch die Huminstoffe in der Erde entsteht und würde sich nur mit teuren Verfahren wie Osmose oder Ozonbehandlung entfernen lassen. Dabei würde das Wasser zunächst nahezu vollständig von Mineralien befreit – um es wieder trinkbar zu machen, müsste es anschließend aufwendig neu aufbereitet werden. Das bedeutet: mehr Technik, mehr Personal, mehr Kosten. Dies ist aus Sicht der Stadtwerke Norderney weder nachhaltig noch im Sinne des Kunden, da die Insel bereits über eine sehr gute Wasserqualität verfügt.
Ist die Versorgung auch langfristig gewährleistet?
Um die Versorgung langfristig zu sichern, haben die Stadtwerke 2020 einen neuen Reinwasserbehälter am Wasserwerk II bei der Weißen Düne gebaut. Dieser ermöglicht es, Speicherkapazitäten zu erhöhen und dient künftig als Back-up bei Störungen oder Wartungen – ein wichtiger Schritt in Richtung Versorgungssicherheit.
„Auch bezüglich der Süßwasserlinse brauchen sich die Norderneyerinnen und Norderneyer keine Sorgen zu machen, der Vorrat der Linse ist so ausreichend, dass wir auch in Jahren mit wärmeren Sommern nie die maximale Entnahmemenge ausgeschöpft haben und immer genügend Puffer verbleibt“, heißt es in einer Pressemitteilung der Norderneyer Stadtwerke.
Wie ist die Entwicklung des Wasserverbrauchs?
Das Thema Wasser sparen wird immer viel kommuniziert und ein Blick auf die Zahlen zeigt, das wird auch gelebt – zumindest auf Norderney. Während im Jahr 1992 noch über eine Million Kubikmeter Wasser abgegeben wurden (1.018.200 m³), lag die Menge im Jahr 2024 bei nur noch 785.836 m³ (damit könnte man etwa 5,2 Millionen Badewannen füllen und ganz Deutschland einmal baden lassen) und das bei eher steigenden Gästezahlen. Ein erfreulicher Trend im Sinne der Ressourcenschonung – wirtschaftlich gesehen eine Herausforderung: Denn viele Kosten bleiben unabhängig von der Menge gleich oder steigen, was zu einer Belastung der Stadtwerke führt.