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9. Januar 2024, 09:00 Uhr

Starenkasten soll Raser ausbremsen

Grüne fordern einen Blitzer für den Burggraben

Lesedauer: ca. 2min 28sec
Starenkasten soll Raser ausbremsen

Norden Seit mehreren Jahren leiden die Bewohner des Burggrabens in Norden unter anhaltendem Verkehrslärm, der durch Pkw, Schwerlast- und Busverkehr verursacht wird. Trotz bestehender Geschwindigkeitsbeschränkungen von 50 km/h tagsüber und 30 km/h in den Abend- und Nachtstunden werden diese häufig ignoriert, was zu erheblichen Einschränkungen und großer Lärmbelästigung führt.

Besonders in den frühen Morgen- und Abendstunden erschüttert der Lkw-Verkehr die Häuser der Anwohner, was bereits zu Rissen und Beschädigungen an den Gebäuden geführt hat. Die Ferienzeiten, die sich nach den Auswirkungen von Corona noch ausgeweitet haben, verschärfen die Situation zusätzlich durch einen signifikanten Anstieg des Pkw-Verkehrs.

Ein besorgniserregendes Element sind auch nächtliche Raser, die zweispurige Rennen mit aufgemotzten Motoren und quietschenden Reifen veranstalten. Die Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen im Rat der Stadt Norden hat einen Antrag gestellt, um auf die unerträgliche Belastung der Bewohner hinzuweisen. Die Polizei sieht sich aufgrund geringer personeller Ressourcen nur eingeschränkt in der Lage, diesen Rasern durch regelmäßige Geschwindigkeitskontrollen Einhalt zu gebieten.

Die eskalierende Situation erfordert dringende Maßnahmen seitens der Stadt, um die Lebensqualität der Anwohner zu schützen und die Verkehrsbedingungen im Burggraben nachhaltig zu verbessern. Die Umsetzung effektiver Lösungen wird sowohl von den Bürgern als auch von politischen Vertretern als zwingend notwendig erachtet.

Konkret fordern die Grünen die Stadtverwaltung auf, bei der Niedersächsischen Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr (NLStBV) einen Antrag zu stellen, der die Aufstellung eines Geschwindigkeits- und Rotlicht-Blitzers für beide Fahrtrichtungen vorsieht.

Diskussion ist nicht neu

Die Diskussion um den Burggraben und die damit verbundenen Verkehrsprobleme ist in der Stadt nicht neu. Die betroffene Straße zählt zu den Hauptverkehrsadern und spielt sowohl für den innerstädtischen als auch den überörtlichen Verkehr eine entscheidende Rolle. Im Jahr 2021 wurden Lärmimmissionen an der Straße gemessen, wobei sich nachts eine Überschreitung des zulässigen Grenzwertes zeigte. Als Reaktion darauf wurde die Höchstgeschwindigkeit von 22 bis 6 Uhr auf 30 Stundenkilometer reduziert. Allerdings sind die Anwohner mit dieser Maßnahme unzufrieden und fordern eine Ausdehnung der Temporeduzierung auf den gesamten Tag.

Die Verwaltung steht diesem Wunsch skeptisch gegenüber und findet auch an der Installation eines festen Blitzers im Burggraben keinen Gefallen. Bürgermeister Florian Eiben betont, dass solche Entscheidungen nicht politisch, sondern aufgrund behördlicher Anordnungen und verschiedener Entscheidungsfaktoren getroffen werden sollten. Zudem äußert er Bedenken hinsichtlich der Wirksamkeit eines fest installierten Blitzers, da viele Autofahrer nach kurzer Zeit den Standort kennen und ihre Fahrweise entsprechend anpassen.

Die Debatte um mögliche Lösungen für die Verkehrsprobleme im Burggraben bleibt somit weiterhin im Fokus, während unterschiedliche Interessen und Meinungen abgewogen werden müssen. Der Antrag wurde zur weiteren Beratung an den Ausschuss für Feuerwehr, Ordnung und Sicherheit verwiesen. Dieser kommt das nächste Mal am Montag, 12. Februar, um 17 Uhr in der Mensa der Außenstelle der KGS Hage-Norden, In der Wildbahn 30, zusammen.

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