Streit um Gräben, Rohre und Verantwortung
Die Entwässerung bleibt ein Dauerbrenner in Moordorf
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Benjamin-Vincent Müller, Ortsbrandmeister Uthwerdum der Freiwilligen Feuerwehr Südbrookmerland (rechts), und sein Vertreter Wolfgang Ihnen wurden für weitere sechs Jahre in ihren Ämtern bestätigt. Foto: Theo Gerken © tg
Das beherrschende Thema der 20. Sitzung des Ausschusses für Feuerschutz, Umwelt, Landwirtschaft und Entwässerung der Gemeinde Südbrookmerland war am Dienstagabend in den Räumlichkeiten der Freien Christlichen Schule Ostfriesland in Moordorf die Entwässerung der zum Teil tiefer gelegenen Flächen des Ortsteils Moordorf. Daran waren viele der insgesamt gut 40 gekommenen Bürgerinnen und Bürger interessiert. Völlig zu Recht monierte Ausschussmitglied Hermann Peters (SPD/Linke), dass für die Probleme der Entwässerung im Ortsteil Moordorf eine besondere Sitzung angebracht gewesen wäre.
Nach der Begrüßung durch Bürgermeister Thomas Erdwiens (FWG) erläuterte Frank Süßen von der Gemeindeverwaltung die in letzter Zeit bereits von der Gemeinde erledigten Maßnahmen zur Entwässerung in Moordorf. Viele Arbeiten an den Gräben auf der südlichen Seite der Bundesstraße 72 seien bereits durchgeführt worden, erklärte Süßen, für die nördliche Seite der Bundesstraße sei die Eisenbahnverwaltung zuständig, dort sind aber bislang auch kaum Probleme bei der Entwässerung aufgetreten. Eine größere Maßnahme war dabei der Durchlass an der Einmündung der Neuen Straße in die Bundesstraße. Probleme machen noch der Vorfluter am Ritzpfad und das Rohrsystem im Ritzweg, dort sind weitere Ausbaumaßnahmen geplant. Auch die Arbeiten rund um den Moordorfer Friedhof waren nicht ganz einfach. Die Entwässerung hinter den Geschäften ab Lidl wurde in dem Zusammenhang auch wiederhergestellt. „Die meisten Gräben der dritten Ordnung sind in privater Hand, da fehlt uns oft die Unterstützung“, teilte Frank Süßen mit. Geplant ist, an der Ringstraße in Moordorf einen Flutpolder einzurichten. „Das Bauen in Moordorf ist vom Landkreis Aurich gewollt“, wusste Süßen und: „Ein Starkregen ist nicht berechenbar!“ Über ihre jeweiligen Zuständigkeitsbereiche berichteten die Vertreter der Entwässerungsverbände Emden und Aurich. Dabei wurde vielfach festgestellt, dass einige Bürger nicht zulässige Maßnahmen vorgenommen hätten, damit sei eine funktionierende Entwässerung nicht mehr möglich gewesen. „Die Durchlässe wurden gesäubert, der sich dort abgesetzte Sand wurde entfernt“, sagte Jan van Dyk vom Emder Entwässerungsverband. In dem Zusammenhang teilte er auch mit, dass künftig Rohre mit größeren Durchmessern verlegt werden würden, damit die vielen Durchlässe keine Hindernisse für den Abfluss des Regenwassers mehr bilden würden.
Bereits vor einiger Zeit wurde der Oldenburgisch-Ostfriesische Wasserverband mit der Aufstellung eines Generalentwässerungsplans (GEP) für den Ortsteil Moordorf beauftragt. Dipl.-Ing. Michael Veh, Regionalleiter Landkreis Aurich, stellte anhand einer Gewässerkarte des Ortsteils Moordorf die abflusswirksamen Flächen, die wesentlichen Kanäle (Rohre) und Gräben einschließlich der Düker, die Regenrückhaltebecken und die aufnehmenden Vorfluter vor. Davon seien einige Vorhaben jetzt schon erledigt. „Viele Kanäle und Gräben sind wiederhergestellt, die Leistungsfähigkeit ist deutlich erhöht worden“, stellte Veh fest und „der GEP wird Schwachstellen und Optimierungsmöglichkeiten aufzeigen“, versprach er. Zu den Zielen des GEP gehöre unter anderem die Gewährleistung eines funktionierenden Entwässerungssystems im Sinne des Gesundheits- und Umweltschutzes sowie der gesetzlichen Anforderungen. Ganz viele Fragen zur Entwässerung hatte dann Hinrich Schoon von der Bürgerinitiative Moordorf in der Einwohnerfragestunde.
Ohne Gegenstimme wurde dann jeweils beschlossen, eine neue Satzung über die Entschädigungen der Ehrenbeamten und sonstigen ehrenamtlich tätigen Funktionsträger in der Freiwilligen Feuerwehr der Gemeinde Südbrookmerland und die unveränderten Regelungen für die Laubaktionen für den Herbst/Winter 2025. Auch die Beschaffung eines Bootstrailers für die Ortsfeuerwehr Wiegboldsbur fand die einhellige Zustimmung der Ausschussmitglieder. Viel diskutiert wurde über die Einrichtung einer Stelle eines hauptamtlichen Gerätewartes oder technischen Assistenten der Feuerwehr. Die vorgesehenen Aufgaben sollen jetzt in einer Testphase für ein Jahr vom Bauhof der Gemeinde übernommen werden, der Aufwand jeweils notiert und gespeichert weiden. „Wir stochern zurzeit noch im Nebel“, meinte Fachbereichsleiter Joachim Betten, und Gemeindebrandmeister Focko Westerbur sagte zu dem Vorschlag: „Es ist vernünftig, ein Jahr lang die Daten zu sammeln.“
Zu guter Letzt gab es noch zwei Ernennungen bei der Ortsfeuerwehr Uthwerdum. Für weitere sechs Jahre ist Benjamin-Vincent Müller der Ortsbrandmeister und Wolfgang Ihnen sein Vertreter. Beide wurden jeweils einstimmig in ihren Ämtern bestätigt.