Surfer wird von Rettungseinsatz überrascht
Der Wassersportler schien vor Norddeich in Not geraten zu sein – dabei fehlte es nur an der nötigen Wassertiefe
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Rettungsschwimmer der DLRG stiegen ins Wasser und begleiteten den Surfer ans Festland. ©
Norddeich Ein scheinbar in Not geratener Surfer hat am Sonnabendnachmittag vor Norddeich einen größeren Rettungseinsatz ausgelöst. Gegen 15.25 Uhr hatten gleich mehrere Strandbesucher einen Surfer beobachtet, der rund 700 Meter vom Strand entfernt in großen Schwierigkeiten zu stecken schien. Der Mann trieb mit seinem Foilboard, einer besonderen Form eines Surfbretts, im Wasser. Für die Strandbesucher wirkte es so, als wenn der Mann entkräftet sei und aus eigener Kraft nicht wieder zurück an Land kommen könne. Sie wählten daher den Notruf.

Zahlreiche Einsatzkräfte von Feuerwehr und DLRG beteiligten sich an der Rettungsaktion. ©
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Nach absetzten des Notrufs, rückten eine Vielzahl an Einsatzkräften von Feuerwehr, DLRG, DGzRS, Polizei und Rettungsdienst aus. Auch die Anforderung eines Rettungshubschraubers mit Seilwinde stand im Raum. Die Einsatzkräfte konnten den Wassersportler mit einem Fernglas sichten. Auch die alarmierten Helfer hatten den Eindruck, dass Mann Hilfe benötigte. Stark ablandiger Wind und ablaufendes Wasser schienen den Surfer weiter abzutreiben.
Das Rettungsboot der DGzRS-Station Norddeich „Otto Diersch“ war seeseitig als erstes vor Ort. Aufgrund der geringen Wassertiefe konnten sie den Mann jedoch nicht erreichen. Dieser lief nun durch das Wasser in Richtung Deich. Die Rettungsboote von DLRG und Feuerwehr trafen wenig später ein. Ein Rettungsschwimmer der DLRG stieg ins Wasser und begleitete den Surfer. Zwei weitere Rettungsschwimmer liefen den Beiden vom Strand aus entgegen. Gegen 16 Uhr erreichten alle sicher und unverletzt die Strandpromenade, auf der inzwischen zahlreiche Menschen die vermeintliche Rettungsaktion verfolgten.
Der Wassersportler zeigte sich von dem Großaufgebot an Einsatzkräften überrascht. Aus seiner Sicht war er zu keiner Zeit in Not. Nach seinen Angaben fehlte ihm lediglich ausreichend Wasser unter seinem Board, damit er darauf ins Gleiten kam. Das lange Schwert unterhalb des Bretts stieß immer wieder in den Wattboden.
Der starke Ostwind an diesem Tag hatte das Wasser deutlich niedriger auflaufen lassen, als von dem Surfer erwartet. Zum Abschuss tauschten sich Einsatzkräfte und einer der besorgten Anrufer mit dem Mann aus Leer aus und schilderten ihre jeweilige Sicht der Dinge. Niemand war aufeinander böse, sondern zeigte Verständnis für den anderen.