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Erstellt:
10. November 2023, 06:00 Uhr

„Tal der Tränen“ ist in Norden überwunden

Die Trägergesellschaft räumt ein, dass die Kommunikation zum Krankenhaus ausbaufähig ist

Lesedauer: ca. 2min 46sec
„Tal der Tränen“ ist in Norden überwunden

Norden Der Standort in Norden werde nicht geschlossen, betont Hans-Joachim Winterling, Transformationsbeauftragter der Ubbo-Emmius-Klinik (UEK) in Norden. Dieser referierte am Dienstagabend im Rat der Stadt Norden über den aktuellen Stand des Transformationsprozesses des UEK Norden. Zudem sei langsam das „Tal der Tränen“ hinter ihnen – eine Phase, in der die Mitarbeiter sich noch mit der neuen Situation zurechtfinden müssen und noch nicht wieder nach vorn schauen können. Die Kommunikation bleibt jedoch weiterhin schwierig.

Notaufnahme wird jeden Tag geöffnet

Auch wenn es ursprünglich anders geplant war, zeigen die Zahlen, dass in Norden eine Notfallambulanz an sieben Tagen der Woche benötigt wird. Sie werde zwar nicht 24/7 zur Verfügung stehen, aber von 8 bis 18 Uhr. In diesem Zeitraum werden im Durchschnitt über zwei Patienten pro Stunde angenommen. Zudem seien 75 Prozent der Aufnahmen ambulante Fälle, die auch weiterhin mit der neuen Personalstruktur versorgt werden können. „Damit können wir die Hauptströme abdecken“, sagt Winterling. Dies sorgte für ein Raunen im Raum – denn die Statistik zeigte ebenfalls, dass zu jeder Tageszeit einzelne Patienten in der Notaufnahme erscheinen. Weiter sagt Winterling, dass mit den geplanten Kapazitäten 35 Patienten behandelt werden können und auch „in der Spitze“, wenn viele Touristen in Norden unterwegs sind, bis zu 60 Fälle aufgenommen werden können.

Um das Angebot auch in Zukunft aufrechtzuerhalten, arbeite die UEK daran, weitere Ärzte mit ins Krankenhaus zu holen. Bisher sei die Resonanz jedoch noch nicht besonders hoch ausgefallen. Es werde aber daran gearbeitet, insbesondere internistische und chirurgische Fachkräfte mit in dem Gebäude der UEK unterzubringen. Der Fokus soll jedoch in Zukunft auf ältere Menschen und chronisch Erkrankte gelegt werden. Notfälle mit erhöhtem Handlungsbedarf sollen nicht mehr primär in Norden behandelt werden.

Personalien sind immer einzelne Schicksale

„Es stehen viele Schicksale dahinter“, sagt Winterling, bevor er auf die Bewegungen im Personal eingeht. Denn den meisten Angestellten des Klinikverbundes wurden Arbeitsstellen angeboten, die sich entweder in Emden oder in Aurich befinden. Das sei bisher mit nur sehr wenigen Ausnahmen angenommen worden. Diejenigen, die nicht wechseln, „stehen kurz vor der Rente“, so Winterling, daher sind im UEK noch mehrere Überhangsstellen vorhanden, die mit der Zeit abgebaut werden.

Jetzt sei aber die Phase erreicht, in der sich die meisten Angestellten mit der Situation angefreundet haben und „das Tal der Tränen“ durchquert worden sei.

Zukunftspläne für den Standort Norden

Einen Ausblick darauf, wie die Zukunft in Norden aussehen soll, versucht Winterling ebenfalls zu geben, kann dabei aber keine Zusagen geben. So soll ein Schwerpunkt bei der Kinder- und Jugendpsychiatrie liegen. „Wir müssen uns aber auch selbst in die Richtung begeben“, so Winterling. Auch die freien Räumlichkeiten sollen an Fachbereiche vermietet werden, die dadurch mehr Kapazitäten bekommen.

Kritik an dem Vortrag gab es aus dem Rat. Zur zweiten Bürgerfragestunde blieb Winterling nicht. Denn der gezeigte Transformationsprozess beziehe nicht diejenigen mit ein, die sich von Anfang an nicht an dem Prozess beteiligen wollten. „Die Mitarbeiter erzählen uns, dass sie frustriert gehen“, sagt CDU-Fraktionsvorsitzender Volker Glumm. Diese würden bei den gezeigten Zahlen unter den Tisch fallen und nicht berücksichtigt werden. Durch ein besseres Management und mehr Zeit hätten mehr Stellen in Norden erhalten werden können, vermutet Glumm. „Wir müssen jetzt mit dem Rest klarkommen und dabei dürfe nicht vergessen werden, dass es am Ende um die Versorgung der Bevölkerung geht.“

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