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12. Januar 2024, 09:00 Uhr

Teurer Ärger um den Parkplatz

90 Minuten freies Parken in der Gewerbestraße – Zeitüberschreitung geht ins Geld

Lesedauer: ca. 2min 29sec
Teurer Ärger um den Parkplatz

Norden Parken auf dem Kundenparkplatz eines oder mehrerer Geschäfte ist in der Regel kostenfrei. Auch in der Gewerbestraße in Norden, wo die Bünting-Gruppe große Teile der als Parkplatz ausgewiesenen Flächen bewirtschaftet. Nur auf einem Teil der Fläche, genauer gesagt auf dem Parkplatz von Schuhpark und Woolworth, müssen Autofahrer höllisch aufpassen. Denn einer der beiden Pächter, die Woolworth GmbH, hat das Dortmunder Unternehmen Loyal Parking Deutschland GmbH mit der Bewirtschaftung des Parkplatzes beauftragt.

Nun ist es nicht so, dass jeder Autofahrer und damit potenzieller Kunde gleich zur Kasse gebeten wird. Das geschieht erst, wenn man die kostenlose Höchstparkdauer von 90 Minuten überschreitet. So steht es geschrieben – auf mehreren Schildern an der Einfahrt und der Grundstücksumfriedung. Bei der Einfahrt erfasst eine Kamera das Kennzeichen. Gleiches geschieht beim Verlassen des Grundstücks. Sind die 90 Minuten überschritten, flattert kurze Zeit später eine Rechnung ins Haus. So auch bei einer Norderin, die am 20. Oktober in die Falle tappte.

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Doch was sich plausibel anhört, ist es in Wahrheit nicht. Die Kundin hat sich hilfesuchend an die Redaktion gewandt, denn sie sieht hier „räuberische Praktiken“. Dabei ist unbestritten, dass der Parkplatz am betreffenden Tag befahren wurde. Das aber erfolgte insgesamt zwei Mal im Abstand von wenigen Stunden. Die Kamera zeichnete um 10.42 Uhr die Einfahrt auf. Anschließend ging es in den Schuhpark, um Schuhe für den Sohn auszusuchen. Danach fuhr die Norderin zurück ins Eigenheim.

Gegen 12.45 Uhr wurde der Sprößling vom Kindergarten abgeholt – mit eben diesem Auto. Dafür gibt es Beweise beziehungsweise eine Zeugenaussage der Kita-Beschäftigten. Kurze Zeit später dann der zweite Parkvorgang auf dem betreffenden Platz. Diesmal sollte der Sohnemann seine neuen Treter aussuchen und anprobieren. Dauerte nicht lang, um 13.30 Uhr ging es vom Parkplatz wieder runter. Das zeigen die Kamerabilder, die der Redaktion vorliegen. Was jedoch fehlt, ist das Bild der ersten Aus- sowie der zweiten Einfahrt.

Auf die prompt folgende Zahlungsaufforderung erläuterte die Autofahrerin exakt den hier geschilderten Tagesverlauf. Doch der Kundenservice der Loyal Parking wollte von alldem nichts wissen und beharrt bis heute auf seiner Forderung in Höhe von 45 Euro.

Das Unternehmen, das im Übrigen genau wie die Woolworth mehrheitlich zur B. H. Holding GmbH gehört, wollte sich auf KURIER-Anfrage nicht zu dem konkreten Fall äußern. Eine Sprecherin teilt lediglich mit, dass „überall, wo Technik im Einsatz ist, einmal ein Fehler passieren kann“. Der Kundenservice würde dann den jeweiligen Fall einer Fehlerfassung prüfen und das Verfahren zugunsten des Kunden einstellen.

Davon hat die Norderin bisher jedoch nichts gemerkt. Trotz mehrfachem Schriftwechsel flatterte zuletzt das Schreiben eines Inkassobüros ins Haus. „Mir geht es nicht um die 50 Euro – mit etwas Pech wird uns die ganze Sache nun deutlich teurer. Mir geht es einfach um diese räuberischen Praktiken“, sagt die Frau.

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