Norden Der Punkt auf der Tagesordnung der Sitzung des Tourismus- und Wirtschaftsausschusses war mit Spannung erwartet worden. Die Geschäftsführung der Wirtschaftsbetriebe der Stadt Norden GmbH sollte berichten und die besteht seit wenigen Wochen aus dem Interimsgeschäftsführer Marcus Aukskel, seines Zeichens Erster Stadtrat und somit Teil des Verwaltungsvorstands der Stadt. Aukskel übernahm das Amt am 11. März, nachdem sich die Gesellschaft vom neuen Geschäftsführer fristlos getrennt hatte (wir berichteten).

Nun also stand der Erste Stadtrat als WBN-Geschäftsführer vor dem Ausschuss und präsentierte neben dem obligatorischen Rückblick auf das vergangene Jahr auch einen Ausblick auf die kommenden Monate – immer das Geschäftsfeld Tourismus betreffend. Demnach sind die Gästezahlen im Vergleich zum Vorjahr (309672) leicht gestiegen. Insgesamt 310191 Personen (+0,17 Prozent) haben durch Erwerb einer Kur- beziehungsweise Gästekarte zu diesem Ergebnis beigetragen.

Die Zahl der registrierten Übernachtungen sank dagegen leicht von 2003041 (2022) auf 1979715 (2023), ein Minus von 1,16 Prozent und damit laut Aukskel „eine Schwankung im normalen Bereich“. Und auch für dieses Jahr hatte der Erste Stadtrat schon zwei Zahlen im Gepäck. So wurden im ersten Quartal bereits 34763 Gäste in Norden/Norddeich gezählt (2022: 29941, +16,11 Prozent), bei den Übernachtungen stieg die Zahl von 183053 auf 211184 (+15,37 Prozent). Aukskel wies darauf hin, dass die sehr frühe Osterzeit in diesem Jahr bereits im März begann und somit für dieses Plus verantwortlich sei.

Ebenfalls positiv entwickelten sich die Besucherzahlen im Meerwasserbad Ocean Wave. Mit 171519 Gästen auf dem Badedeck sowie 26017 Saunabesuchern wurde fast wieder das Vor-Corona-Niveau von 2019 (Badedeck: 174774/ Saunadeck: 28416) erreicht, erklärte Aukskel.

Besonderen Wert legte man in der Vergangenheit auf den Status als Nordseeheilbad, für dessen Rezertifizierung einige Investitionen notwendig waren. So wird unter anderem das Angebot an medizinisch-therapeutischen Anwendungen des ortsgebundenen Heilmittels Meerwasser vorausgesetzt. Eine im Ocean Wave vorhandene Meerwasserwanne wurde daher für den Betrieb vorbereitet. Für die kommenden Wochen wird die Freigabe durch das Gesundheitsamt erwartet. Fachgerechte Meerwasseranwendungen werden voraussichtlich ab Ende April angeboten und in Kooperation mit der Dr. Becker Klinik durchgeführt. Außerdem wird Fachpersonal der Klinik die Meerwasserinhalationen begleiten sowie therapeutische Anwendungen im Meerwasserbecken durchführen.

Nicht ganz so zügig geht es dagegen beim Projekt Freibadneubau zu. So wurden kürzlich die Genehmigungsanträge gestellt – mit dem Eingang der Genehmigungen wird im Laufe dieses Jahres gerechnet. Anschließend könnte im Herbst die Ausschreibung erfolgen, so Aukskel. Mit dem eigentlichen Bau könnte dann im Frühjahr 2025 begonnen werden mit Fertigstellung im Jahr 2028.

In der laufenden Saison dürfen sich die Besucher in Norddeich bereits auf zwei Neuerungen freuen. Marcus Aukskel stellte zwei neu beschaffte Gosch-Lounges dem Ausschuss vor – übergroße rollbare Strandkörbe für bis zu sechs Personen, die gegen Entgelt beim Betreiber des Coffee-Bikes am Strand gemietet werden können. Außerdem wird die Anmietung von Strandkörben vereinfacht. Diese sind künftig über einen Container direkt am Strand zu bekommen.

Die ehrenamtlichen Rettungsschwimmer der DLRG dürfen sich zudem über eine neue Station am Strand freuen, nachdem die bisherige Anlage abgängig und nicht mehr zeitgemäß war.