Unbekannte sprühen Fahrradsymbole auf Auricher Weg
Schäden im mindestens vierstelligen Bereich – Interessenvereinigung ADFC fordert Tempo 30
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Passenderweise ist dieses Fahrrad-Piktogramm gleich vor einen Zweirad-Laden entstanden. Foto: ADFC ©
In der Nacht zum 22. August haben Unbekannte fünf Fahrradsymbole mit weißer Farbe auf die Fahrbahn des Hoheberger Wegs gesprüht. Nach Angaben der Polizei wurden die Piktogramme zwischen Donnerstag, 21. August, 23 Uhr, und Freitag, 22. August, 7 Uhr, aufgebracht. Die Stadt Aurich hat Anzeige erstattet, die Polizei ermittelt wegen Sachbeschädigung. Der Schaden liegt nach ersten Schätzungen im mindestens vierstelligen Bereich. Hinweise nimmt die Polizei unter 04941/606215 sowie die Stadt Aurich unter schaden@stadt.aurich.de.
Entfernung mit Trockeneisspritzen
Nach Einschätzung der Stadtverwaltung handelte es sich um einen Eingriff in die Straßenverkehrssicherheit. „Entsprechend schnell wurden die Piktogramme von einer Spezialfirma mittels Trockeneisspritzen wieder entfernt“, erklärte Stadtsprecher Cord Cordes. Da sich die Farbe nicht vollständig beseitigen ließ, müsse die betroffene Fahrbahnfläche teilweise abgefräst und neu versiegelt werden. Die Gesamtschadenshöhe dürfte daher noch deutlich steigen.
ADFC lobt die Stadt und rudert dann zurück
Für Diskussionen sorgte eine Mitteilung des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) Aurich. Der Verband hatte die plötzlich aufgebrachten Symbole zunächst begrüßt und als Signal für mehr Sicherheit gewertet, später aber klarstellen müssen, dass es sich nicht um eine offizielle Maßnahme der Stadt handelte. ADFC-Vorstandssprecher Albert Herresthal kritisierte dann auch ein langsames Vorgehen der Verwaltung bei Verbesserungen für Radfahrer und verwies auf eine besondere Bedeutung des Hoheberger Wegs als Schulweg. „Es ist schon verwunderlich, mit welchem Affenzahn die falschen Piktogramme entfernt werden konnten“, sagte Herresthal.
Die Stadt wies diese Kritik umgehend zurück. Im vergangenen Jahr seien an mehreren Straßen – darunter Breiter Weg, Extumer Weg, Johannes-Diekhoff-Straße, Raiffeisenstraße, Ems-Straße und Popenser Straße – legale Piktogramme angebracht worden. Auf dem Hoheberger Weg sei dies jedoch nicht möglich, da die rechtlichen Voraussetzungen derzeit nicht vorlägen.
Interessenvereinigung fordert weitere Schritte
Der ADFC hält Symbole auf dem Asphalt ohnehin nur für einen ersten Schritt und fordert zusätzlich Tempo 30 auf dem Abschnitt zwischen Pferdemarkt und Arbeitsamt. Solange Tempo 50 gelte, bleibe die Lage gefährlich: Wer auf der Fahrbahn fahre, werde häufig eng überholt oder angehupt; auf dem Gehweg komme es dagegen zu Konflikten mit Fußgängern.