ver.di fordert Arbeitsplatzgarantie für Klinik-Mitarbeiter in Norden
Betriebsänderung steht klar im Widerspruch zu getroffenen Absprachen
Lesedauer: ca. 2min 13secNorden Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft ver.di reagiert mit Unverständnis auf die Pläne der Geschäftsführung der Trägergesellschaft Kliniken Aurich-Emden-Norden, die Ubbo-Emmius-Klinik Norden bereits zum 1. Juli in ein Regionales Gesundheitszentrum (RGZ) umzuwandeln und damit eine Absenkung der medizinischen Kapazitäten durchzuführen. „Die Betriebsänderung steht klar im Widerspruch zu Absprachen, die im Rahmen der Planung des Zentralklinikums getroffen wurden“, betont der stellvertretende ver.di Geschäftsführer André Hinrichs. „Wir sind mit der Umstrukturierung im Hau-Ruck-Verfahren nicht einverstanden, eine gute Gesundheitsversorgung geht nur mit den Beschäftigten, nicht gegen sie“, kritisiert Hinrichs. „Wir arbeiten deshalb eng mit dem Betriebsrat zusammen, damit die Interessen der Beschäftigten berücksichtig werden“, so Hinrichs weiter.
ver.di fordert eine transparente Weiterentwicklung der Versorgungsstrukturen in Norden unter Einbeziehung von Bevölkerung und Beschäftigten. Dazu bedarf es im ersten Schritt einer nachvollziehbaren Analyse der künftigen medizinischen Bedarfe. Auf dieser Grundlage kann ein Konzept für eine bedarfsgerechte Gesundheitsversorgung im Übergang zum Zentralklinikum angewandt werden. Hierbei müssen zunächst alle derzeitigen Klinik-Standorte und vorhandenen Kompetenzen einbezogen werden unter Berücksichtigung der örtlichen Rettungsdienste.
Der Weg zum Zentralklinikum muss für alle Beschäftigten der drei Klinikstandorte sozial verträglich und unter Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen gestaltet werden. Für diese Zusage sieht ver.di nicht nur die Geschäftsführung, sondern ebenfalls die politischen Mandatsträger in den Aufsichtsräten und der Trägergesellschaft in der Pflicht.
Die Trägergesellschaft zeigt sich in einer Stellungnahme irritiert über die Aussagen der Gewerkschaft. Die geäußerten Positionen zur Umwandlung der UEK Norden zeugen von fehlender Sachkenntnis über die lokalen Gegebenheiten und erfolgten Abstimmungen. Es werde eine Umwandlung der Klinik in ein RGZ im Sinne von Mitarbeitern und Patienten angestrebt. Die geplanten Umstrukturierungsmaßnahmen sind gleich zu Beginn der Transformationsphase intern und öffentlich kommuniziert worden. ür die Trägergesellschaft ist die Einbindung der Mitarbeiter und deren Gewinnung für das Konzept vor Ort in Norden wie auch für den Einsatz an den weiteren Standorten des Verbunds von höchster Bedeutung. Entsprechend wurde frühzeitig gemeinsam zwischen Arbeitnehmervertretung und der Geschäftsführung ein Interessenausgleich geeint, der die Richtlinien für die weitere Transformationsorganisation vorgibt.
In Form eines Transformationsbeirats arbeiten Betriebsrat und Geschäftsführung der Klinik eng zusammen. Der Beirat bindet die Mitarbeiter durch regelmäßige Gesprächsangebote und Informationen in den Prozess ein; eine Übernahme der Mitarbeiter in die anderen Häuser wird angestrebt. Eine schnelle Umsetzung der Transformation ist aufgrund der kritischen personellen und finanziellen Situation des Standorts Norden dringend angezeigt.