Viele Schnee-Unfälle am frühen Morgen - aber die meisten gingen glimpflich aus
Es war offensichtlich glatt - aber das hinderte manche Autofahrer nicht, trotzdem unvorsichtig zu fahren. Das Ergebnis: Knapp 20 Unfälle zählten allein die Polizeistationen in Aurich und Norden für das Gebiet des Landkreises Aurich.
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Die Landesstraße 4 zwischen Pewsum und Norden am Mittwoch gegen 9: Schrittgeschwindigkeit auf vereister Fahrbahn. © Till Oliver Becker
Landkreis Aurich In den Morgenstunden des Mittwochs bereits hat es einige Glatteisunfälle gegeben. Das bestätigte die Polizei in Aurich auf Anfrage. Allein im Bereich der Polizeistation Norden - sie ist auch für die Krummhörn zuständig - gab es laut Polizei 13 Unfälle. Sie alle gingen glimpflich aus, es gab keine Verletzten. Es waren die typischen Rutschpartien, einmal endete sie in einem Graben. Rund um Aurich zählte die Rettungskräfte drei Unfälle, bei denen niemand verletzt wurde, bei einem Unfall wurde ein Mensch leicht verletzt. Im Landkreis Wittmund gab es drei Unfälle; bei einem wurde ein Mensch leicht verletzt.
Gegen Mittag gab die Polizei dann eine aktualisierte Gesamtübersicht heraus. Ihr zufolge ereigneten sich in ganz Ostfriesland zwischen 6 und 12 Uhr 26 Verkehrsunfälle aufgrund von Straßenglätte. Der Schwerpunkt lag in den Landkreisen Aurich und Wittmund; in Emden und Leer gab es nur sechs Unfälle.
Wo waren die Räumfahrzeuge am Mittwochmorgen?
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Auch am Mittwochmorgen waren erstaunlich viele Straßen um 9 Uhr noch nicht oder nicht mehr geräumt oder gestreut, darunter die L 4 zwischen Pewsum und Norden sowie die B 72 zwischen Georgsheil und Norden.

Der Busbahnhof war nicht geräumt, die Rad- und Fußwege entlang der Hauptstraßen in Norden jedoch schon. © Eike Korff
Es ist das zweite Mal in dieser Winterwoche, dass die Menschen morgens von einer Schneedecke überrascht worden sind - obwohl die Schneefront durchaus angekündigt war.
Landesbehörde verspricht geräumte Straßen bis 6 Uhr
Bereits in der Nacht zu Dienstag seien alle Räum- und Streufahrzeuge im Dienst gewesen. „Dadurch gab es keine größeren Probleme“, sagte Johannes Booken, Sprecher der Landesbehörde für Verkehr und Straßenbau. Der Einsatz sei nachts schon vorbereitet worden und so konnte dann frühmorgens schon mit dem Streuen begonnen werden. Ziel ist es laut Landesbehörde, dass die Straßen ab 6 Uhr geräumt und befahrbar sind. Bis alle Straßen gestreut sind, dauert es etwa drei Stunden. Dafür habe man zwei eigene Wagen sowie acht Honorarfahrzeuge im Einsatz. Im Bereich der Straßenmeisterei Aurich müssen die insgesamt 286 Kilometer Bundes- und Landstraßen sowie 214 Kilometer Radwege räumen. Dazu nutzt man eine Mischung aus Streusalz und Sole, „damit das Salz auf der Straße bleibt und nicht sofort weggeweht wird“, so Booken im Gespräch mit dem KURIER. Insgesamt ist die Landesbehörde aber nicht nur für den Kreis Aurich zuständig, sondern ebenfalls für die Kreise Leer, Wittmund und Friesland.
B 72 im Fokus der Beschwerden
Schon am Dienstagmorgen hatten sich Autofahrer im Berufsverkehr gewundert, dass beispielsweise die B 72 von Leer nach Aurich frei und geräumt war, doch die Gegenrichtung von Aurich nach Leer nicht. Dort sei es teilweise spiegelglatt gewesen. Warum das passieren kann, erklärte Booken so: „Jede Straßenmeisterei ist für den Winterdienst auf bestimmten Strecken zuständig. Die Räumstrecken

Die roten Äpfel leuchten besonders schön im Schnee © Magret Martens