Von der Stadt Aurich veräppelt?

„Bei mir gilt ein Wort noch etwas“, meint Oliver Jüchems, hier bei seinem Auftritt auf dem Auricher Weinfest. Foto: Werner Jürgens ©
Aurich Das Auricher Wein- und Gourmetfest am vergangenen Wochenende ist auch ohne prominente Stargäste hervorragend gelaufen. Stattdessen sorgten lokale Bands und Künstler für die notwendige Stimmung. Einer von ihnen ist jetzt allerdings mächtig verstimmt: Oliver Jüchems, der am Sonnabend auf der Bühne am Marktplatz zu sehen und zu hören war, wird nicht auf dem Auricher Stadtfest spielen. Die Begründung kann der Musiker nicht nachvollziehen, zumal es nach seiner Darstellung anderweitige mündliche Absprachen gegeben hat. Besonders problematisch ist die ganze Angelegenheit für ihn nicht zuletzt deswegen, weil er sich für diesen Auftritt extra Gastmusiker aus den Niederlanden eingeladen hat.
Mündliche Zusage galt nicht mehr
„Vielen Dank an alle, die dabei waren und diesen schönen Abend mit uns verbracht haben“, schreibt Jüchems auf seiner Facebook-Seite mit Blick auf das Weinfest und fügt ergänzend hinzu: „Das war übrigens das letzte Mal, dass ihr mich in Aurich sehen konntet. Ich werde nichts mehr für die Stadt Aurich machen. Ich hatte mündlich letztes Jahr das Stadtfest verabredet. So wie die ganzen Jahre zuvor. Jetzt gibt es ein Programm, und ich bin nicht mit dabei. Das wäre im Vorfeld kein Problem gewesen; ich hätte zum Beispiel auf Norderney spielen können. Dumm ist nur, dass ich für den Auftritt bei der Lambertikirche holländische Musiker engagiert habe, die sich den Termin logischerweise auch geblockt hatten.“
Auch in den Jahren zuvor habe er bereits auf eigene Rechnung Musiker beispielsweise von Stefan Stoppok, der Hamburg Blues Band oder Inga Rumpf eingeladen. „Das konnte ich nur, weil ich mich logischerweise auf das Wort verlassen und so planen konnte“, erklärt Jüchems, der vor allem die Begründung für die Absage nicht nachvollziehen kann. Demnach will die Stadt Aurich keine Künstler auf dem Stadtfest spielen lassen, die zuvor schon beim Weinfest aufgetreten sind. „Dann verstehe ich nicht, warum Adenalin und Helge Plavenieks auf dem Weinfest und auf dem Stadtfest spielen dürfen“, moniert Jüchems. „Da fühle ich mich ziemlich veräppelt und stehe auch bei meinen Gastmusikern doof da. Ich bin Gott sei Dank in der glücklichen Lage mir auszusuchen, mit wem ich zusammenarbeiten möchte. Und dazu wird in Zukunft nicht mehr die Stadt Aurich gehören; ich brauche zuverlässige Geschäftspartner, um professionell arbeiten und planen zu können – mein Fehler war hier, mich auf die mündliche Zusage zu verlassen. Ich möchte so schlecht im Vorfeld gar nicht denken müssen. Bei mir gilt ein Wort noch etwas und auch eine klare Ansage.“ Grundsätzlich habe er zu vielen Veranstaltern ein herzliches und vertrauensvolles Verhältnis. Wenn die Vertrauensbasis jedoch fehle, „möchte ich nichts mit diesen Leuten zu tun haben“, so Jüchems weiter. „Das ist kein Weltuntergang und es gibt viele andere tolle Musiker , die sich freuen, da zu spielen, und es geht mit Sicherheit auch ohne meine Musik in Aurich. Ich mache auf dieser Basis gerne Platz für andere, das muss ich mir nicht mehr geben.“