Vorletzter! Warum hängt der SV Leybucht durch?
Personelle Probleme bringen Leybuchter in der Ostfrieslandklasse B vom Weg ab. Auch vor dem 1:3 bei der SG Norden neun Verletzte.
Lesedauer: ca. 3min 08secLeybuchtpolder Im Polderpark hat der SV Leybucht mit seiner goldenen Generation zu Glanzzeiten ab 2009 vier Jahre lang in der Bezirksliga gespielt. Aktuell rangieren die Leybuchter Fußballer nach der 1:3-Auswärtsniederlage im Derby bei der SG Norden/Norddeich nur auf dem vorletzten Platz der Staffel I in der Ostfrieslandklasse B. Als Saisonziel hatte sich der SVL unter der neuen Regie der beiden Trainer Roland Pachaly, der auch als Fußballobmann des Vereins fungiert, und Frank Scharfenort einen Spitzenplatz zwischen eins und fünf vorgenommen.
Davon sind die Leybuchter nach fast der Hälfte der Saison bei nur acht Punkten aus neun Spielen im Tabellenkeller der Zwölfer-Staffel aktuell weit entfernt. Das 3:1 zu Hause gegen den TuS Pewsum II und das 3:0 beim Drittletzten Fortuna Wirdum sind die bisher einzigen Siege. Ungewöhnlich: Der SVL bestritt erst zwei Heim-, dafür aber bereits sieben Auswärtsspiele. Zu Saisonbeginn kamen zehn neue Spieler. Sieben verabschiedeten sich. Davon gingen drei in die Reserve. Aus Bezirksliga-Zeiten mischen noch Kapitän Sascha Lorenz und Dennis Göken mit. Aber auch ehemalige Leybuchter Liga-Spieler wie Jens Müller, Wilke Pohlmann, Keno Holling und Wilko Papsdorf mussten nach ihrem Abschied aushelfen. Warum?
Der Umbruch läuft derzeit etwas holprig. Dachte der SVL zu Saisonbeginn, mit 25 Spielern im Kader der ersten Herrenmannschaft bestens aufgestellt zu sein, durchkreuzten darauf anhaltend große Verletzungssorgen die Pläne. „Wir müssen uns unseren Kader immer wieder zusammenbasteln und können nie zwei Spiele nacheinander mit ein und derselben Mannschaft bestreiten“, erklärt Scharfenort. Gegen die SG Norden gab es elf Ausfälle, davon neun Verletzte. „Richtig zufrieden sind wir nicht, weil wir hinter unserer Erwartungshaltung zurückgeblieben sind“, lautet die Zwischenbilanz. Der Blick nach vorn aber ist positiv: „Alle Jungs sind mit Begeisterung dabei. Wenn alle fit sind, können wir in dieser Klasse jeden schlagen“, sagt Scharfenort. „Mit vollem Personal blicken wir nach oben.“ In der engen Tabelle bringt bereits der Pflichtsieg am nächsten Sonntag gegen Schlusslicht Halbemond einen Sprung nach vorn – es ist das erste von fünf geplanten Heimspielen in Folge.
SG Norden – SV Leybucht 3:1. Die Gäste zeigten gute erste 30 Minuten und zogen verdient durch Justin Eilers (27.) in Führung. Danach wurde die Partie munterer mit Chancen auf beiden Seiten. Der gut aufgelegte SVL-Keeper Hauke Wiesner wahrte den knappen Vorsprung. Gegen den Strafstoß von Ole Meyenburg kurz vor der Halbzeit zum Ausgleich war er machtlos (43.). Die SG Norden knüpfte nach Wiederanpfiff nahtlos an und legte schnell das 2:1 durch Dominik Dolf nach (48.). Darauf hielt Wiesner mit mehreren Paraden die Partie offen. Für die Entscheidung sorgte Ayub Mohammadi (67.). „Aufgrund der zweiten Halbzeit ist der Erfolg der SG verdient“, gratulierte Scharfenort. „Wir haben es in der ersten Halbzeit versäumt, unsere Chancen zu nutzen.“
TuS Halbemond – SV Engerhafe 0:12. Auch der Tabellensiebte bediente sich reichlich beim sieglosen Schlusslicht. Nach dem 5:0 zur Pause blieben die Südbrookmerlander in Torlaune. Stepan Alieksieiev und Wilko Caspers trafen jeweils dreimal. Ein Halbemonder sah die Rote Karte (78.).
SG Berumerfehn – SG Egels/Popens 3:4. Auch gegen den Titelkandidaten verkaufte sich der gastgebende Aufsteiger teuer. Malte Schmidt sorgte per Strafstoß (32.) für das 1:1 zur Pause. Trotz Unterzahl nach einer Ampelkarte (64.) glichen die Berumerfehner auch das 1:3 durch den Doppelschlag von Kim-Pascal Grendel aus (64., 71.). Doch postwendend legte der Gast nach. Mamadou Camaro traf mit seinem zweiten Streich zum Egelser Sieg (72.). Der Fehntjer Torhüter Amko de Groot hielt einen Strafstoß (67.).
SV Georgsheil – SV Hage II 1:2. Fast eine Halbzeit lang rannten die Hager einem Rückstand nach einer schlecht geklärten Ecke (13.) hinterher. Ihr routinierter Torjäger schnürte einen Doppelpack zur Wende binnen drei Minuten: Dem 1:1 auf Vorarbeit von Janek Harms (54.) ließ Timo Steinborn kurz darauf mit einem herrlichen Lupfer aus 35 Metern den Siegtreffer folgen.
SC Tannenhausen – Fortuna Wirdum 3:1. Beim 1:1 zur Pause nach dem Ausgleich des Wirdumers Sönke Hoffmann blieb es nicht. Die Entscheidung mit dem dritten Treffer für den heimstarken SC fiel aber spät (79.). bup