Vorwürfe gegen die Auricher Ubbo-Emmius-Klinik: Die Kreis-Grünen fordern Aufklärung
Eine glaubwürdige Aufarbeitung liege im Interesse aller Beteiligten, so der Vorsitzende der Kreistagsfraktion, Gunnar Ott.
Lesedauer: ca. 1min 55secDie Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen im Auricher Kreistag äußert Bestürzung über die kürzlich in der Presse veröffentlichten Missstände im Auricher Krankenhaus. In einem offiziellen Statement fordert die Fraktion eine unabhängige Untersuchung der aktuellen Situation, um bei festgestellten Mängeln rasch Abhilfe zu schaffen.
Kritik der Missstände ernst nehmen
Die Grünen betonen, dass eine glaubwürdige Aufarbeitung des Sachverhalts im Interesse aller liege, unabhängig von der Haltung zur Zentralklinik. Die Kritik und die Darstellung von Missständen sollten ernst genommen und sachlich-fachlich bewertet werden, ohne dabei auf Polemik oder Verunglimpfung zurückzugreifen. Die Fraktion unterstreicht die Bedeutung einer transparenten Informationspolitik, um dem wachsenden Vertrauensverlust im Zuge der Gesundheitsversorgungsreform in der Region entgegenzuwirken.
Gunnar Ott, Vorsitzender der Grünen Kreistagsfraktion, kommentiert die Situation: „Es ist schön zu hören, dass behauptet wird, es sei nichts an den Vorwürfen dran. Aber Beschwerden wegen Überlastung, insbesondere in der Notaufnahme, sind leider nicht neu.“ Ott weist darauf hin, dass die Nichtumsetzung des Konsortial-Vertrags vom Dezember 2020, speziell im zweiten Teil, die geplante Umstrukturierung von Aufsichtsrat und Gesellschafterversammlung betreffend, nun negative Auswirkungen zeige.
Konsortial-Vertrag schmerzlich vermisst
Die Grünen kritisieren, dass der Konsortial-Vertrag auf Druck der Stadt Emden nicht umgesetzt wurde, obwohl eine Besetzung des Aufsichtsrats mit medizinischen Fachleuten und der Gesellschafterversammlung mit Vertretern aller Fraktionen geplant war. Die Fraktion bedauert, dass der Kreistag Aurich sich von der Stadt Emden beeinflussen ließ und somit eine verbesserte Informationsübertragung aus der Hand gab.
Die aktuellen Mitglieder von CDU und SPD hätten laut Grünen ebenfalls kein Interesse an einer Trägergesellschaft gezeigt, die den Kreistag in seiner gewählten Zusammensetzung widerspiegelt. Die Forderung von drei Norder SPD-Mitgliedern, die Gesellschafterversammlung zukünftig dem Kreistag zu überlassen, wird von den Grünen als wünschenswert, aber vor dem genannten Hintergrund als vollkommen aussichtslos betrachtet.