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29. Dezember 2023, 06:10 Uhr

Edzard Wagenaar gibt einige Fehler zu - will aber „unbeschwert“ weitermachen

Zum ersten Mal hat sich jetzt Edzard Wagenaar zur Kritik an seiner Person geäußert. Der Tenor seines Briefes: „In Sachen sanfter Kommunikation...gibt es bei mir sicherlich Luft nach oben.“ Steht das Filmfest auf der Kippe?

Lesedauer: ca. 2min 23sec
Gruppenbild

Edzard Wagenaar, Nora Dreyer, ehemaliger Aufsichtsratschef Harald Hemken. © Filmfest Emden

Emden In die Diskussion um das Emder Filmfest hat sich jetzt auch die Emder Politik eingeschaltet. GfE und CDU verlangen nach Aufklärung und hinterfragen vor allem das Krisenmanagement des Aufsichtsrates.

Die Aufsichtsratsvorsitzende Hilgriet Eilers sagte in einem persönlichen Statement: Man sei zu der Erkenntnis gekommen, dass sich die „Vorwürfe gegen Herrn Wagenaar und sein Verhalten im Filmfest 2023 im Wesentlichen nicht in Gänze erhärten ließen“ - was im Umkehrschluss heißt: Ein bisschen etwas konnte sich wohl doch erhärten lassen. Der Aufsichtsrat mahnte eine werteorientierte Kommunikationskultur an; jeder müsse die gleichen Rechte und Chancen haben. Aber reicht das?

Zwei weitere Betroffene melden sich

„Nein“, finden Jan Sommer und Trixi Steiner. Sommer arbeitet mit seiner Ehefrau seit Jahren für das Filmfest. Steiner ist Event-Regisseurin und war zum Filmfestival gekommen, als Wagenaar und sein Team nach Meinungsverschiedenheiten 2021 ihre Mitarbeit kurzfristig aufgekündigt hatten.

Es wurde ein Schutzpanzer gezogen

Sommer bemängelte gegenüber der Emder Zeitung, dass der Aufsichtsrat „nur drei von 15“ Betroffenen gehört habe. Einige der Unterzeichner haben den Eindruck, es sei „ein Schutzpanzer um jemanden gezogen worden“, andere seien abgeblockt worden. Ähnlich äußert sich Steiner. Gleichwohl hoffe man, nach entsprechenden Änderungen das Filmfest 2024 „im Team“ ausrichten zu können.

Wagenaar „tief getroffen“

Einer der Teamchefs, der unter Beschuss geraten war, meldete sich jetzt mit einem Brief zur Sache. Hier einige wesentliche Aussagen:

  • „Die plötzliche Kündigung von Frau Dreyer hat mich ebenso überrascht, wie viele andere auch in unserer Stadt.
  • Der veröffentlichte Brief von Teammitgliedern und die aktuelle Berichterstattung haben mich tief getroffen.
  • Sicherlich kann ich mir zum Vorwurf machen, dass ich in meiner Team-Kommunikation nicht immer mit kühlem Kopf und der gebotenen Zurückhaltung reagiert habe. Das tut mir im Nachhinein leid und dafür habe ich mich schon direkt im Nachgang zum Filmfest bei einzelnen Betroffenen auch in aller Form entschuldigt. Auch ist in Sachen sanfter Kommunikation unter den Stressbedingungen eines laufenden Festivalbetriebes bei mir sicher noch Luft nach oben.
  • Die darüberhinausgehenden Vorwürfe gegen mich und verwendete Begrifflichkeiten wie „toxische Arbeitsbedingungen“ im Zusammenhang mit meiner Person erachte ich aber als absolut ehrverletzend und rufschädigend. Sie sind in keiner Weise nachvollziehbar und ich weise sie daher in aller Entschiedenheit zurück.“

Er wolle mit seiner Stellungnahme dazu beitragen, die Planungen für das kommende Filmfest „unbeschwert und mit voller Kraft“ anzugehen.

Aufsichtsratschefin Hillgriet Eilers will nun erneut Gespräch führen mit den Betroffenen. Eine allzu öffentliche Diskussion soll es aber offensichtlich nicht geben: Auf ihrer Facebookseite haben die Filmfestmacher die Kommentar-Funktion deaktiviert.

Korrektur: In einer früheren Version hatten wir Jan Sommer das Zitat „Es wurde ein Schutzpanzer gezogen...“ zugeordnet. Dies war nicht korrekt. Wir haben die entsprechende Passage korrigiert.

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