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12. Dezember 2023, 06:00 Uhr

Wechsel an der Norder FDP-Spitze

Jürgen Heckrodt legt Vorsitz nieder und verlässt Partei – Anna Werra Venzke ist neue Vorsitzende

Lesedauer: ca. 2min 30sec
Wechsel an der Norder FDP-Spitze

Norden Aufbruchstimmung in der Norder FDP – so lautet die Überschrift einer Pressemitteilung des FDP-Kreisverbands Aurich zur neuen Vorstandsspitze des Ortsverbands. Doch was auf den ersten Blick nach einer reinen Formalie aussieht, entpuppt sich bei genauerer Betrachtung als faustdicke Überraschung. Der bisherige Ortsverbandsvorsitzende Jürgen Heckrodt hat das Handtuch geworfen. Laut Mitteilung aus Aurich erfolgte dieser Schritt unerwartet und „aus persönlichen Gründen“.

Auf KURIER-Nachfrage teilt der Kommunalpolitiker mit, dass es wohl schon länger bei der FDP geknirscht hat. Das langjährige Ratsmitglied berichtet von einem seit gut fünf Jahren bestehenden Zerwürfnis zwischen den Norder und den Auricher Liberalen. Konkret sagt Heckrodt, dass er das Gefühl habe, dass „Menko Bakker (Kreisverbandsvorsitzender) und Sarah Buss den Ortsverband Norden auflösen wollen“, weil er nicht genug Parteitreue zeigt. Dem widerspricht die Pressesprecherin aus Aurich vehement, der Heckrodt zudem vorwirft, nur sich und ihre politische Karriere im Blick zu haben: „Sarah will Macht und nach oben.“ „Wir haben Jürgen Heckrodt bei seiner Arbeit immer unterstützt und ihm Hilfe angeboten. Diese hat er aber stets abgelehnt“, sagt Buss, die den Austritt von Heckrodt aus der Partei sehr bedauert: „Ich bin traurig um die Entscheidung. Jürgen hat sich unfassbar für Norden engagiert.“

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Zudem habe man in den vergangenen Jahren immer gut mit Norden zusammengearbeitet, Hilfe und Unterstützung bei kommunalpolitischen Themen angeboten. Das Problem sieht Buss bei Jürgen Heckrodt selbst, dass er mit der innerparteilichen Struktur und den damit verbundenen Aufgaben nicht klargekommen sei. „Die politische Arbeit ist ein Ehrenamt und das wurde nur bedingt ausgeführt“, so Buss. Darunter habe auch die klassische Parteiarbeit vor Ort gelitten, zum Nachteil der anderen FDP-Mitglieder.

Dagegen stand und steht auch weiter für Jürgen
Heckrodt die politische Arbeit im Rat und den Ausschüssen an erster Stelle. „Wir sollten uns zuerst um die Aufgaben und Probleme kümmern, deren Lösungen und Ergebnisse unsere Stadt weiterentwickeln sollen“, erklärt der Hotelier gegenüber dem KURIER. Daher werde er auch nicht das politische Handtuch werfen, sondern lediglich getrennte Wege abseits der FDP gehen. „Ich bleibe Ratsmitglied und bilde mit meinem bisherigen Parteikollegen Jens Haan auch weiterhin eine Fraktion“, verspricht Heckrodt. Über einen neuen Fraktionsnamen wolle man zu gegebener Zeit nachdenken und informieren. „Es gibt wichtigere Dinge als solche Formalien.“ Allerdings bedauert Heckrodt, dass seitens des Kreis- oder Landesverbands keinerlei Reaktion auf seinen Mitte November erklärten Austritt erfolgte.

Als Konsequenz aus dem Rücktritt wählte die Norder FDP vergangene Woche auf einem außerordentlichen Parteitag Anne Werra Venzke als neue erste Vorsitzende. Der Ortsverband zeigte bei diesem Treffen laut Pressemitteilung eine vollkommen neue Energie. „Wir werden gemeinsam die FDP Norden wieder zu dem machen, was sie war“, erklärt Venzke. Ihr zur Seite steht Hendrik Schipper als stellvertretender Vorsitzender. Beide wurden einstimmig von den Mitgliedern gewählt und versprechen zukünftig „regelmäßige bürgeroffene Treffen, bei denen regionale und bundes- sowie landespolitische Themen diskutiert werden sollen“.

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