Weihnachtszauber in Menstede: Ein Dorf verbindet Tradition und Gemeinschaft
Selbstgebaute Hütten, leuchtende Tannen und der überraschende Auftritt des Weihnachtsmanns schaffen eine ganz besondere Atmosphäre. Erfahren Sie, wie die Dorfgemeinschaft jedes Jahr mit viel Herzblut einen einzigartigen Adventstag gestaltet
Lesedauer: ca. 2min 23secGroßheide Getrennt durch eine grüne Wand von der Außenwelt ist der Weihnachtsmarkt hinter der Bushaltestelle „Am Maan“ in Menstede eine weihnachtliche Insel. Mit den leuchtenden Tannen und den beschaulichen Hütten, die die Dorfgemeinschaft selbst gebaut und dekoriert hat, hatte man schnell vergessen, dass man sich immer noch mitten im ostfriesischen Flachland befindet und nicht in einem märchenhaften Wald.
Für die Dorfbewohner ist es eine Ehrensache und etwas Besonderes, dass ihr Weihnachtsmarkt stattfindet. „Wir wollen, dass das Dorf zusammenkommt und miteinander eine schöne Zeit verbringen kann“, so einer der Organisatoren, Johannes Meyer. Darum freut es ihn umso mehr, dass die Veranstaltung so gut angenommen wird. „Auch wenn wir immer Pech mit dem Wetter haben“, fügt er hinzu. Denn spätestens als der Weihnachtsmann um 15.30 Uhr dazugekommen war, schien das Wetter nur noch eine Nebensache für die Besucher zu sein.
„Maaamaaa!“, durchbricht der freudige Schrei eines kleinen Mädchens die besinnliche Stimmung: „Der Weihnachtsmann ist da!“ und das Mädchen hüpfte dabei über den Platz und konnte ihre Aufregung kaum verbergen. „In jedem Jahr kommt er auf eine andere Weise“, erklärt Organisatorin Elke Meyer. Das sei auch für sie jedes Mal eine Überraschung. In diesem Jahr kam er mit einem Oldtimer-Bus von Buck Busreisen. Zusammen mit seinem Weihnachtsengel nahm er Platz auf seinem traditionellen Podest und verteilte kleine Geschenke an die Kinder und hat damit für viel Freude auf dem Platz gesorgt. Weitere Highlights waren der Auftritt des Posaunenchors und eine Ansprache von Großheides Bürgermeister Fredy Fischer.
Neben den Verzehrbuden und den weihnachtlichen Dekorationen beteiligte sich auch der Klootschießer- und Boßelverein (KBV) Menstede-Arle mit einer Verknobelung. Hier konnten Kinder und Erwachsene in ostfriesischer Tradition Geschenkkörbe erspielen. Einen eigenen Twist hatte das Spiel dabei auch: Denn es wurde nur mit einem Würfel statt dreien gewürfelt und die Spieler mussten nach jedem Wurf entscheiden, ob die Zahl beim Ergebnis an erster, zweiter oder dritter Stelle stehen soll.
Für die Mensteder ist es jedes Jahr aufs Neue eine Freude. „Die Besucher wundern sich oft darüber, dass wir nur einen Tag die Veranstaltung machen“, sagt Johannes Meyer. Das liege aber daran, dass es sich um keine kommerzielle Veranstaltung. Schon drei Wochen vor dem dritten Advent hat die Interessengemeinschaft mit dem Aufbau der Hütten auf der rund 400-Quadratmeter-Fläche hinter der Bushaltestelle „Am Maan“ begonnen und die Senioren haben wieder, wie in jedem Jahr, 70 Meter Tannengirlanden als Weihnachtsschmuck gebunden. Das Maanhuuske mit dem Mensteder Wappen, das die Mensteder vor zwei Jahren für rastende Radfahrer errichtet haben, erhielt einen Eingangsbogen, und die Stehtische, selbst der für die Kleinen, wurden mit Weihnachtsbäumen ausgestattet.