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9. Januar 2024, 06:30 Uhr

Weitergeben, was sie gehabt haben

Drei junge Trainerinnen sind in der Hager Ballettabteilung aktiv

Lesedauer: ca. 2min 59sec
Laura Hinrichs und Silke Lamberti (hinten), Lea Brüggemann und Hannah Ossenkopf sind mit viel Elan dabei. Foto: Irmi Hartmann

Laura Hinrichs und Silke Lamberti (hinten), Lea Brüggemann und Hannah Ossenkopf sind mit viel Elan dabei. Foto: Irmi Hartmann ©

Als sie mit vier Jahren anfing, tanzte sie in der letzten Reihe, sah, schüchtern wie sie war, niemanden direkt an. Heute leitet Hannah Ossenkopf selbst eine Ballettgruppe, ist eine von drei jungen Übungsleiterinnen, die Silke Lamberti unter die Arme greifen. SV Hage und Ballett – das ist schon über ein Jahrzehnt lang eine Erfolgsgeschichte. Mehr als 100 Mädchen im Alter vonvier bis 25 Jahren tanzen zurzeit hier. Und die Ersten sind mittlerweile als Trainerinnen in die Fußstapfen von Silke Lamberti, der „Mutter des Ganzen“, getreten.

Neben Hannah Ossenkopf und Lea Brüggemann, die schon seit geraumer Zeit für je eine Gruppe die Verantwortung tragen, hat mit Laura Hinrichs jetzt eine dritte Hagerin die Trainer-C-Lizenz Breitensport Gymnastik/Rhythmus/Tanz erworben und wird fortan gleich zwei Gruppen übernehmen. Und damit die Warteliste spürbar abbauen, die seit Jahren geführt werden muss, weil es für den Bereich Ballett eben lange neben Silke Lamberti keine weitere Trainerin gab.

Die ist nun spürbar entlastet, steht zwar nach wie vor ständig in der Sporthalle, kann aber Verantwortung abgeben. Schon, weil sie längst gemerkt hatte, dass sie in dem Umfang mit eigener Familie nicht mehr so weitermachen konnte.

Sie selbst hat die drei jungen Frauen, die inzwischen 22 und 23 Jahre alt sind, seinerzeit angesprochen, ob sie sich nicht zutrauten, selbst vorn als Leiterinnen zu stehen. Lea Brüggemann erinnert sich gut daran. Sie sei erst 16 gewesen, erzählt sie, die auch schon als Vierjährige zum Ballett gekommen ist. Und ja, sie war wohl auch ein wenig stolz, dass sie gefragt worden ist: Die Trainerin traute es ihr zu!

Ballett ist die Leidenschaft, die alle drei gepackt und nicht mehr losgelassen hat. Standen vor wichtigen Aufführungen mal eben drei- bis viermal täglich in der Sporthalle, stundenlang. Und das mit Begeisterung! An den Wochenenden sowieso. Eben nicht nur, weil sie mussten, sondern weil sie wollten. Und zwar unbedingt! Auch auf dem Schulhof hätten sie sich Choreografien ausgedacht, die sie so schnell wie möglich hätten zeigen müssen, beschreibt Lea Brüggemann schmunzelnd den eigenen Feuereifer. Keine Zeit für, keine Lust auf ein anderes Hobby. Sie waren national, sogar international erfolgreich, tanzten sich durch Qualifikationen des Dance World Cup von Hamburg bis München, reisten für Deutschland nach Rumänien und nach England. Eine Zeit, die sie alle geprägt hat. Der Sport, der Tanz, die Halle, sagt Lea Brüggemann, sei ein Ort gewesen, wo man alles habe vergessen können. „Das möchte ich weiter vermitteln.“ So geht es auch den anderen: „Ich möchte den Kindern das geben, was ich hatte“, sagt Laura Hinrichs. Dafür ist sie kürzlich wie vor einigen Jahren schon ihre beiden Trainerinnen-Nachwuchs-Mitstreiterinnen über vier Wochenenden in den Harz gefahren, hat dort Praxiserfahrung gesammelt und theoretisches Wissen angehäuft, eine Prüfung abgelegt, bei anderen Übungsleiterinnen hospitiert, war in Melle für einen Grundlagenlehrgang und hat ihre Erste-Hilfe-Kenntnisse aufgefrischt.

Sie alle betonen, wie sie die Erfahrungen durch ihren Sport geprägt, dass sie viel Selbstvertrauen getankt, in der Gruppe soziale Kompetenzen gelernt haben und so gestärkt ins Leben gegangen sind, für ihr jeweiliges Studium profitiert haben und jetzt sehr gern nicht nur selbst weitertanzen, sondern den Nachwuchs an ihren Erfahrungen teilhaben lassen möchten. „Man spürt, wer dafür geeignet ist“, sagt „Entdeckerin Silke Lamberti. Die Leidenschaft für den Sport, der unentwegte Wille, sich weiterzuentwickeln. Alle drei geben weiter, was sie bei Silke Lamberti gelernt haben – die Grundlagen des Sports, der Bewegung, das klassische Ballett, aber auch viele andere Formen von Jazz über Modern Dance bis hin zu Show-Akrobatik. Sie wissen, dass viel Disziplin notwendig ist. Aber eins stand und steht immer im Vordergrund: die Begeisterung am und für den gemeinsamen Tanz, das Miteinander. Daraus entstanden sehr gute Freundschaften und ganz viel mehr.

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