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11. Juni 2023, 06:30 Uhr

Weiterhin Stillstand an der Hager Mühle

Politik und Verwaltung möchten das historische Bauwerk erhalten – stehen aktuell jedoch in der Sackgasse.

Lesedauer: ca. 1min 59sec
Weiterhin Stillstand an der Hager Mühle

Hage Die Mühle in Hage gilt als die höchste ihrer Art in Europa. Dementsprechend wertvoll ist sie für das ostfriesische Landschaftsbild. Doch das Mahlwerk von 1871 hat schon bessere Zeiten gesehen. Durch mehrere Stürme ist der fünfstöckige Galerieholländer im vergangenen Jahr stark beschädigt worden. Doch auch vor den drei Sturmtiefs im Februar 2022 befand sich die Mühle bereits in einem schlechten Zustand.

Die Politik möchte handeln und das historische Bauwerk vor dem Verfall bewahren – das geht jedoch nur, wenn der Eigentümer mitspielt. Doch dieser lässt weiterhin nichts von sich hören. „Der aktuelle Stand ist der gleiche wie vor zwei, drei Jahren“, berichtet Hagens Bürgermeister Egon Völlkopf (SPD) auf KURIER-Nachfrage. „Wir wollten Gespräche führen, aber es kommt nichts zurück.“

Und das treibt Politik und Verwaltung in eine Art Sackgasse. Denn ohne die Einwilligung des Eigentümers können auch sie nichts ausrichten. „Der Eigentümer muss es anstoßen, sonst können wir nichts machen“, macht der Bürgermeister deutlich.

Im März 2022 hatte der Besitzer der Mühle zunächst bei der Samtgemeinde Hage Unterstützung bei der Sanierung des historischen Bauwerks angefragt. Da er die Kosten für die Wiederaufbereitung nicht allein stemmen könnte. Als diese nicht umgehend die geforderte finanzielle Hilfe in Höhe von 250000 Euro zusagte, drohte der Besitzer mit dem Abriss des Gebäudes und stellte einen entsprechenden Antrag beim Landkreis Aurich. Der Abriss ist mittlerweile jedoch wieder vom Tisch.

Vor einigen Jahren versuchte die Gemeinde Hage das Bauwerk zu kaufen – allerdings ohne Erfolg. Trotz aller Bemühungen kommen die Akteure nicht voran, obwohl sie sich allesamt für den Erhalt der Mühle aussprechen. Und auch Bund und Land sowie die Denkmalschutzbehörde seien Völlkopf zufolge bereits involviert. Fest steht allerdings: Der nächste Schritt muss seitens des Eigentümers passieren. „Ansonsten bleibt alles so, wie es ist“, so der Bürgermeister. „Auch wenn es schlimm klingt, aber wir können nichts machen.“

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