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Werkstattarbeit hautnah erleben

Ostfriesische Behindertenhilfen nehmen am bundesweiten Aktionstag „Schichtwechsel“ teil

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Beate Sassen (r.), Mitarbeiterin der Behindertenhilfe Norden, war im vergangenen Jahr beim „Schichtwechsel“ für einen Tag im Bürgerbüro der Stadt Norden und lernte das Arbeitsumfeld der Verwaltungsmitarbeiterin Maren Bünting kennen. Foto: Behindertenhilfe Norden

Beate Sassen (r.), Mitarbeiterin der Behindertenhilfe Norden, war im vergangenen Jahr beim „Schichtwechsel“ für einen Tag im Bürgerbüro der Stadt Norden und lernte das Arbeitsumfeld der Verwaltungsmitarbeiterin Maren Bünting kennen. Foto: Behindertenhilfe Norden ©

Norden Die Werkstätten für behinderte Menschen (WfbM) aus ganz Deutschland öffnen am 12. Oktober ihre Türen und machen hierdurch einen Perspektivwechsel möglich. Konkret tauschen dabei Beschäftigte aus den Werkstätten und Unternehmensmitarbeitende des allgemeinen Arbeitsmarktes für einen Tag ihre Arbeitsplätze. Nach einer mehr als erfreulichen Teilnahme im letzten Jahr ermöglichen mit der Ostfriesischen Beschäftigungs- und Wohnstätten GmbH (obw) aus Emden, der Behindertenhilfe Norden (gemeinnützige GmbH) und der Lebenshilfe Leer auch wieder drei ostfriesische Werkstätten hautnahe Einblicke in ihren Arbeitsalltag.

In der Sozialwirtschaft ist der jährliche S(ch)ichtwechsel-Tag inzwischen schon eine kleine Tradition. Die Landesarbeitsgemeinschaft Arbeit, Bildung und Teilhabe (kurz LAG A/B/T) in Hannover trägt das „Schichtwechselprojekt“ für das Land Niedersachsen, das erstmals 2017 in Berlin zustande kam. Auch der Schirmherr des vergangenen Jahres, Ministerpräsident Stephan Weil (SPD), hat seine Teilnahme am Aktionstag Schichtwechsel zugesagt. Er wird aktiv in einer Werkstatt für behinderte Menschen in Hannover mitarbeiten und zwei Werkstattbeschäftigte können ihn im Gegenzug an einem „klassischen“ Arbeitstag begleiten. In Ostfriesland sind es vor allem Mitarbeitende aus Handwerksbetrieben, produzierenden Unternehmen, Supermärkten und Verwaltungen, die für einen Tag die Perspektive und den Arbeitsplatz wechseln wollen.

So ermöglicht der Aktionstag jährlich inklusive Begegnungen, Einblicke in die Produkt- und Dienstleistungsvielfalt der Werkstätten sowie einen neuen Blickwinkel auf die vielseitigen Arbeitsprozesse einer sozialen Einrichtung. Die Menschen mit Beeinträchtigungen aus Werkstätten schnuppern ihrerseits in Berufsfelder des allgemeinen Arbeitsmarktes und lernen die entsprechenden Unternehmen für einen Tag näher kennen. Hemmschwellen und Barrieren werden so auf beiden Seiten abgebaut.

Das Logo des bundesweiten Aktionstages. Foto: BAG WfbM

Das Logo des bundesweiten Aktionstages. Foto: BAG WfbM ©

„Die Begegnung auf Augenhöhe steht immer im Vordergrund“, sind sich die Geschäftsführer der teilnehmenden ostfriesischen Behindertenhilfen Jörn Malanowski (obw), Günther Gerdes (Behindertenhilfe Norden) und Erwin Koops (für die Lebenshilfe Leer) einig und sie ergänzen: „Nur wenige Menschen in der breiten Öffentlichkeit wissen überhaupt, welch hochwertige Produkte und Dienstleistungen von unseren Werkstätten erbracht werden: Wir sind zertifizierte A-Lieferanten der Automobilindustrie und des Anlagenbaus, verfügen aber beispielsweise auch über eigene Gärtnereien und Landschaftsbau-Teams, Einzelhandel, Gastronomie oder Manufakturen für die Herstellung von hochwertigen Produkten und Lebensmitteln.

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Erstellt:
10. Oktober 2023, 06:00 Uhr

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