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5. Juni 2024, 14:30 Uhr

Weshalb die große Pfütze Nordsee immer wärmer wird

Es wird wärmer - nicht nur an Land. Das zeigen Daten für die Nordsee. Der Grund für die Rekordtemperaturen ist aus Sicht der Wissenschaft klar.

Lesedauer: ca. 1min 46sec
Mittelmeerstimmug oder Nordsee? Das Wasser vor den Küsten wird immer wärmer, hat jetzt das Alfred-Wegner-Institut festgestellt.

Mittelmeerstimmug oder Nordsee? Das Wasser vor den Küsten wird immer wärmer, hat jetzt das Alfred-Wegner-Institut festgestellt. © Bruns ubr

Helgoland/Ostfriesland Die Nordsee war im Jahr 2023 so warm wie nie zuvor seit Aufzeichnungsbeginn. Das haben Messungen der Biologischen Anstalt Helgoland des Alfred-Wegener-Instituts (Awi) in Bremerhaven ergeben. Demnach lag die mittlere Wassertemperatur im Jahr 2023 bei knapp 11,9 Grad. Dem Institut zufolge war das die höchste ermittelte Temperatur seit Beginn der Langzeitdatenreihe „Helgoland Reede“ im Jahr 1962. Die hohen Temperaturen seien eine Folge des Klimawandels und könnten deutliche Folgen für das Ökosystem haben, hieß es.

Auch in 2024 ist es viel zu warm

Auch im laufenden Jahr haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler weiter hohe Temperaturen in der Nordsee festgestellt. Dem Alfred-Wegener-Institut zufolge gehören Januar, Februar, März und April 2024 im Mittel zu den jeweils zehn wärmsten Monaten seit 1962. „Der März 2024 war mit einer mittleren Wassertemperatur von 6,9 Grad Celsius sogar der wärmste März seit 1962“, hieß es.

Die Nordsee erwärmt sich so schnell wie eine große Pfütze

Die Daten zeigen demnach einen Zusammenhang zwischen den monatlichen Temperaturen in der Deutschen Bucht und den Temperaturen auf dem deutschen Festland. „Die Nordsee erwärmt sich so schnell, weil sie ein Flachmeer ist, das von Landmassen umgeben ist, wie eine große Pfütze“, sagte die Direktorin der Biologischen Anstalt Helgoland, Prof. Karen Wiltshire. „Deshalb sind die Temperatur-Trends für das Festland absolut konform mit denen für die Wassertemperatur.“ Dem Institut zufolge wirken sich marine Hitzewellen wahrscheinlich nicht nur auf die Oberflächengewässer, sondern auch auf die Lebensräume am Meeresboden aus.

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