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27. Januar 2024, 06:30 Uhr

Windenergie fürs Brookmerland: Bauflächen beschlossen

Rat beschließt Planänderung für Sonderbauflächen – Gebiet erstreckt sich über vier Gemeinden

Lesedauer: ca. 2min 29sec
Windenergie fürs Brookmerland: Bauflächen beschlossen

Marienhafe Die Sonderbauflächen für die Windkraftanlagen in der Samtgemeinde Brookmerland sind ermittelt. Die Pläne sind in der vergangenen Sitzung des Samtgemeinderats vorgestellt und einstimmig beschlossen worden – wenn auch mit einigen Bedenken.

Wo liegen die Flächen in der Samtgemeinde?

Es handelt sich bei der Fläche um 374 Hektar, was etwa 4,8 Prozent des Samtgemeindegebiets entspricht. Ausgemacht wurden vier Flächen. Diese befinden sich in der Gemeinde Osteel im Bereich Wirdeweg, Eidelweg, Alte Welt, Reithammer Weg, Utlangwehrsweg. Weitere Flächen befinden sich in der Gemeinde Marienhafe, dort wurde das Gebiet westlich der Kläranlage am Hingstlandsweg ausgemacht. Weitere Standorte liegen in den Gemeinden Upgant-Schott und Wirdum (104 Hektar). Dort liegt die Fläche zwischen der Schoonorther Kreisstraße und der Landstraße 26 (Marienhafer Straße). Die Standorte Osteel, Marienhafe, Upgant-Schott umfassen den größten Bereich mit insgesamt 248 Hektar. Die Konzentration liege auf den Bereichen, die ohnehin schon durch bestehende Windräder belastet seien, erklärte der stellvertretender Samtgemeindebürgermeister und Bauamtsleiter Jochen Behrends.

Die zusätzliche Fläche für Windenergie ist nicht optional, sondern vom Land Niedersachsen vorgeschrieben. Denn Windenergie soll deutlich mehr Platz bekommen: Bis Ende 2026 will das nordwestliche Bundesland 2,2 Prozent seiner Fläche für die Windenergienutzung ausweisen und so doppelt so viel Raum schaffen wie bisher. Der Landkreis Aurich soll 1,2 Prozent seiner Flächen ausweisen. Die Samtgemeinde Brookmerland trägt dazu einen guten Teil bei. Denn im Vergleich zu den Nachbargemeinden wie Großheide und Südbrookmerland, die aufgrund ihrer Siedlungsstrukturen und Vogelschutzgebiete kaum Flächen ausweisen können, stellen die Brookmerlander einen ordentlichen Teil zur Verfügung.

Politik hegt gemischteGefühle

„Ich hoffe, dass das auch in den anderen Gemeinden des Landkreises ankommt. Dass die ihre Hausaufgaben auch machen und wir nicht allein dastehen“, kommentiert Harald Tammen (CDU). „Wir waren für den Ausbau und bleiben bei der Meinung, aber wir fürchten um die Anwohner. Durch die Energiewende sind wir aber natürlich auch hier gefordert.“

Ähnlich äußerte sich Ida Bienhoff-Topp, Sprecherin der Gruppe BWG/SEB, BfB, CDU: „Für Osteel waren wir eigentlich gegen zusätzliche Windkraftanlagen. Aber das Land Niedersachsen schreibt uns vor, das zu tun, also können wir uns auch nicht dagegen wehren. Es ist klar, dass so etwas im Außenbereich passieren kann, aber für die Anwohner ist es natürlich trotzdem schwierig.“ Von einer „ausgewogenen Auslotung“ sprach hingegen Renate Erdt (Grüne). Am Ende stimmten alle Ratsmitglieder für die Planänderung der Sonderbauflächen.

Abstand zu Siedlungen und Gebäuden

Das Planungsbüro Thalen Consult aus Neuenburg hat die Planänderung der Fläche bearbeitet. Das Büro Plankontor, Oldenburg hat die davor erarbeitete Potenzialstudie aufgestellt. Im Rahmen dieser Arbeiten sind die Flächen auf Brut- und Rastvögel untersucht worden. Zudem wurde erfasst, ob sich Fledermäuse auf den Flächen befinden.

Die 225 Meter hohen Windkraftanlagen müssen zu Wohnsiedlungen einen Abstand von 1000 Metern wahren. Zu Einzelgebäuden im Außenbereich sind es 600 Meter. Diese Vorgaben flossen in die Planung mit ein.

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