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14. März 2024, 09:29 Uhr

Wirtschaftsbetriebe Norden stecken in der Krise

Mehrere Führungspositionen sind unbesetzt – Auch der technische Bereichsleiter wurde entlassen

Lesedauer: ca. 2min 24sec
Wirtschaftsbetriebe Norden stecken in der Krise

Norden Kein Kurdirektor, kein Geschäftsführer und – wie jetzt bekannt wurde – auch kein technischer Betriebsleiter mehr. Die Wirtschaftsbetriebe Norden (WBN) stehen seit Montag ohne Führungsriege dar. Erster Stadtrat Marcus Aukskel hat vorübergehend die Leitung des städtischen Unternehmens mit knapp 140 Mitarbeitern und einem Umsatz von 38,13 Millionen Euro übernommen (wir berichteten).

Anfang der Woche hatte die Stadt sich nach nur sechs Wochen von ihrem neuen Geschäftsführer Said M. R. Khashey getrennt. Er wurde noch in der Probezeit mit sofortiger Wirkung freigestellt. Begründet wurde der Rauswurf mit einem „gestörten Vertrauensverhältnis“. Khashey hatte zum 1. Februar die Nachfolge von Thorsten Schlamann angetreten, der als Geschäftsführer zu den Stadtwerken nach Lingen gewechselt ist.

Zwischenzeitlich hat sich die Stadt zudem vom ehemaligen technischen Geschäftsführer der Wirtschaftsbetriebe, Wolfgang Völz, getrennt. Nachdem Völz im Zuge einer Neustrukturierung der WBN im November 2023 als Geschäftsführer abberufen und zum technischen Bereichsleiter herabgestuft worden war, wurde er vor wenigen Wochen entlassen. Völz wollte sich auf KURIER-Nachfrage nicht zu seiner Entlassung äußern. Wie ein Sprecher des Arbeitsgerichts Emden bestätigte, ist eine Kündigungsschutzklage anhängig. Völz klagt gegen die Wirtschaftsbetriebe.

Die Personalentscheidung überrascht: Gemeinsam mit Schlamann hatte Völz die finanziell angeschlagenen Wirtschaftsbetriebe nach 2014 wieder auf Kurs gebracht. Auf Drängen der Politik war der Diplom-Ingenieur damals in das Unternehmen zurückgekehrt, obwohl er bereits einen neuen Arbeitsvertrag in Göttingen unterschrieben hatte.

Weder zur Abberufung von Völz im November noch zur Kündigung nach 25 Jahren im Betrieb gibt es vonseiten der Stadt Norden, die Gesellschafter der Wirtschaftsbetriebe der Stadt Norden GmbH sind, Informationen. Eine KURIER-Anfrage zur Entlassung von Said M. R. Khashey vom Dienstag blieb ebenso unbeantwortet wie eine Bitte um Stellungnahme zu den weiteren Personalentwicklungen bei den WBN vom Mittwoch.

Zur Erinnerung: Bis 2022 hatten die WBN drei Geschäftsführer. Mit dem Ausscheiden des damaligen Kurdirektors Armin Korok reduzierte sich die Anzahl auf zwei. 2023 strukturierte die Stadt Norden auf Beschluss der Gesellschafterversammlung die WBN-Spitze neu. Thorsten Schlamann, bis dato kaufmännischer Geschäftsführer, wurde zum alleinigen Geschäftsführer des Unternehmens bestellt. Diesem untergeordnet sind drei Bereichsleitungen für den kaufmännischen, technischen und touristischen Bereich. Alle drei Positionen sind nach bisherigen Informationen aktuell unbesetzt.

Seit knapp einem Jahr sind die WBN auf der Suche nach einem neuen Kurdirektor oder einer Kurdirektorin. Im April 2023 musste Stefan Krieger nach nur neun Monaten im Amt und einem Streit über ein Konzept im Gesundheitstourismus gehen. Eine erste Ausschreibung brachte kein Ergebnis. Im November 2023 beauftragten die Wirtschaftsbetriebe daher eine Personalberatung mit der Suche nach geeigneten Bewerbern.

Parallel zu einem neuen Kurdirektor wurde ab Juli 2023 auch ein Nachfolger für Thorsten Schlamann gesucht – allerdings ohne externe Hilfe.

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