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6. August 2024, 10:00 Uhr

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Wohnungsbaugesellschaft will im Hafen aktiv werden

Die Juister Wohnungsbaugenossenschaft will sich um einen lukrativen Auftrag bewerben: Den Frachtumschlag am Hafen. Sie verspricht sich davon viele Vorteile - von denen auch alle Juister profitieren könnten.

Lesedauer: ca. 2min 48sec
Das Frachtterminal im Juister Hafen (rechts). Die Wohnungsbaugesellschaft will sich um den Auftrag bewerben und will dadurch eine „Monopolstellung“ aufbrechen.

Das Frachtterminal im Juister Hafen (rechts). Die Wohnungsbaugesellschaft will sich um den Auftrag bewerben und will dadurch eine „Monopolstellung“ aufbrechen. © Stromann

Juist Die Juister Wohnungsbaugenossenschaft will den Frachtumschlag im Hafen übernehmen. Dazu beteiligt sie sich an einer Ausschreibung der Inselgemeinde. Diese Vorhaben und ein Bilanz des abgelaufenen Jahres waren die Hauptthemen der Generalversammlung der Wohnungsbaugenossenschaft, die jetzt im Nationalparkhaus stattfand.

Mehrere wichtige Wohnprojekte

Das Geschäftsjahr 2023 wurde insbesondere vom Neubauprojekt in der Gartenstraße 19 geprägt. Dort ist ein kleines Mehrfamilienhaus mit vier Wohneinheiten entstanden. Im Sommer und Herbst zogen die Mieter ein. Aufgrund der Förderbedingungen erwies sich die Mieterauswahl als sehr schwierig, so die Genossenschaft. Das Bauprojekt verlief dagegen wie erwartet. Neben kleineren Verzögerungen steht derzeit noch eine Reklamation zur Abluftinstallation der Heizungsanlage aus. Dann ist das Projekt abgeschlossen.

In der zweiten genossenschaftlichen Immobilie – der Dellertstraße 20 – wohnten 2023 14 Menschen. Das Objekt erhielt im jüngsten Geschäftsjahr einen neuen Hausanschluss für Strom. Im Übrigen gab es keine besonderen Vorkommnisse. Im Jahr 2024 ist die Behebung von Feuchtigkeitsschäden erforderlich und ab Januar 2025 übernimmt die Genossenschaft das auf dem Grundstück befindliche Zwischenhaus mit Dachgeschosswohnung und Werkstatt.

Der Dünengarten westlich des Damenpfads erfreue sich weiterhin großer Beliebtheit und auch die Planung des Wohnquartiers „Bant Eyland“ macht Fortschritte. Die Zusammenarbeit mit der Inselgemeinde verlaufe sehr positiv. Das Quartierskonzept konnte kürzlich übergeben werden. In den nächsten Wochen rechnet man mit der Beteiligung der Öffentlichkeit im Rahmen der Bauleitplanung.

In diesem Jahr keine Dividende

Die Geschäftszahlen des Jahres 2023 machten einen soliden Eindruck. Die 126 Genossenschaftsmitglieder haben über 670000 Euro als Geschäftsguthaben eingezahlt. Das Jahresergebnis konnte trotz Einmaleffekten im Aufwand zumindest ausgeglichen präsentiert werden. Um das Geschäftsergebnis auf eine breitere Basis zu stellen, empfahl der Vorstand – wie bereits im Vorjahr – die Ausweitung der Geschäftsfelder. Die Generalversammlung folgte dem Vorschlag von Aufsichtsrat und Vorstand für das Geschäftsjahr 2023 keine Dividende auszuschütten.

Die Aufsichtsratsmitglieder Uwe Kattwinkel und Jan Grzebel wurden in ihren Ämtern bestätigt.

Einen weiteren Ausblick gab der Vorstand zum Thema Hafenlogistik und ging auf die Fragen der Genossenschaftsmitglieder ein.

Die Inselgemeinde Juist hat den Frachtumschlag im Inselversorgungshafen zum Januar 2025 neu ausgeschrieben. Die Genossenschaft nimmt am Bewerbungsverfahren teil. Für August wird eine Entscheidung durch den Gemeinderat erwartet. Die genossenschaftliche Bewerbung erfolgt gemeinsam mit dem Fuhrbetrieb Jochen Schwips als Nachunternehmer. Die Kooperation garantiert die Ausfuhr der Frachten mittels Pferdefuhrwerk, ergänzt um ein Lastenradkonzept. Die eingeplanten Lastenräder können Paletten und Rollis transportieren. Das Lastenradkonzept habe sich bereits auf Baltrum bewährt. Mit Einführung seien dort die Frachtkosten um rund 20 Prozent gesunken. Diese Vorteile sollen auch auf Juist genutzt werden.

Der Frachtumschlag im Juister Hafen bietet eine Monopolstellung. Diese Marktposition solle – sofern die Juist-Infrastruktur und Wohnen eG den Zuschlag erhält – mit dem demokratischen Geschäftsmodell der Genossenschaft fair und transparent besetzt werden. Die Inselgemeinde hätte als Genossenschaftsmitglied und damit Mitgesellschafterin weiterhin entscheidende Kontroll- und Einflussmöglichkeiten. Ihr wurde dazu unter anderem eine Position im Aufsichtsrat in Aussicht gestellt.

Die Mitarbeiter werden übernommen

Für den Frachtumschlag soll ein Großteil der vorhandenen Mitarbeiter übernommen werden. Der Fuhrbetrieb Jochen Schwips kann die Ausfuhr der Frachtgüter bei Bedarf allein umsetzen.

Bei zukünftigen Bauprojekte könne man die Fracht zum Selbstkostenpreis abrechnen. Bauprojekte würden damit billiger.

Die Genossenschaft erwarte mit Übernahme des Auftrags auch ein größeres Interesse und damit weitere Mitglieder.

Für den 13. August ist bei der Sitzung des Wirtschaftsförderungs- und Haushaltsausschusses vorgesehen, die Konzepte zum Frachtumschlag durch die Bewerber öffentlich vorgestellt werden. Dieses bestätigte Bürgermeister Dr. Tjark Goerges, der als Vertreter der Inselgemeinde an der Generalversammlung teilnahm.

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