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25. Juni 2024, 10:07 Uhr

Wolf auf Norderney alarmiert die Jäger: „Die Küste sollte wolfsfrei sein!“

Norderneys Tourismuschef Wilhelm Loth und Bürgermeister Frank Ulrichs werben für Gelassenheit. Die Jäger dagegen sehen die Situation kritisch.

Lesedauer: ca. 1min 42sec
Fühlt sich hier ein Wolf wohl? Kaum Deckung, dafür aber viele (kleine) Beutetiere.

Fühlt sich hier ein Wolf wohl? Kaum Deckung, dafür aber viele (kleine) Beutetiere. © Volker Bartels/dpa

Norderney Nach der erstmaligen Sichtung eines Wolfs auf einer ostfriesischen Nordseeinsel hat Norderneys Kurdirektor für Gelassenheit geworben. „Man kann beruhigt auf der Insel Urlaub machen, wie es auch in anderen Destinationen möglich ist, in denen Wölfe bereits heimisch sind“, sagte Norderneys Kurdirektor Wilhelm Loth am Montag.

Von dem Tier gehe keine Gefahr aus. Man nehme die Situation ernst, aber es gebe keinen Grund zur Panik, sagten Loth und Norderneys Bürgermeister Frank Ulrichs in einer gemeinsamen Mitteilung.

Wolf wurde in der vergangenen Woche fotografiert

In den vergangenen Wochen war erstmals auf Norderney ein Wolf gesichtet worden, wie vor wenigen Tage bekannt wurde. Eine Rangerin des Nationalparks niedersächsisches Wattenmeer entdeckte auf Aufnahmen einer Wildtierkamera Fotos, die einen Wolf zeigen. Der Rüde wurde am 6. und 20. Juni fotografiert.

Die Jägerschaft allerdings differenziert. Auch sie schätzen die Gefahr für Menschen als gering ein. Doch Anlass für Entwarnung gebe es nicht. Sie sehen die Ausbreitung von Wölfen in Regionen bis an die Nordsee sei längerem kritisch - auch weil sie die Weidetierhaltung mit Schafen insbesondere an Deichen mit dem Wolfsschutz für kaum vereinbar halten. „Die Landkreise an der Küste müssen wolfsfrei sein“, sagte Lengert und erneuerte damit eine Forderung der zehn niedersächsischen Küstenjägerschaften zwischen Emden und Stade. Küstenschutz und Weidetierhaltung müssten Vorrang haben. „Es geht einfach nicht anders.“

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