Lebensretter-Tag
Zwei Methoden können Leben retten
Medizin Wie eine Stammzellenspende abläuft und welche Risiken bestehen
Lesedauer: ca. 2min 40secNorden Am Freitag, 25. Oktober, findet in der Zeit von 10 bis 15 Uhr im Verlagshaus der SKN-Gruppe der Lebensretter-Tag statt. Wie berichtet, soll unter anderem über die Notwendigkeit einer Stammzellentransplantation bei der Diagnose Blutkrebs informiert werden, des Weiteren besteht aber auch die Gelegenheit, direkt zum möglichen Lebensretter oder zur möglichen Lebensretterin zu werden – durch eine Typisierung und Aufnahme in die Spenderkartei der DKMS (Deutsche Knochenmarkspenderdatei).
Die Typisierung am Lebensretter-Tag übernimmt der Verein Leukin. Sie erfolgt schnell und unproblematisch durch einen Speichelabstrich. Abgeben darf diesen jeder Interessierte im Alten zwischen 17 und 55 Jahren.
Stammzellenspende – wie funktioniert das?
Bei der Stammzellenspende gibt es zwei gängige Methoden: die periphere Stammzellentnahme und die Knochenmarkentnahme. Die periphere Stammzellentnahme wird in etwa 90 Prozent der Fälle angewendet. Dabei werden Stammzellen mittels Apherese direkt aus dem Blut gewonnen. Die Stammzellapherese (von griechisch Apherese = Wegnahme) ist ein Verfahren zur Separation, also der Herausfilterung, der im Blut enthaltenen Blutstammzellen. Der Spender beziehungsweise die Spenderin erhalten einige Tage vorher das natürliche, auch im Körper vorkommende Wachstumshormon G-CSF verabreicht, das die Produktion von Stammzellen anregt. Es wird im Regelfall durch kleine Spritzen subkutan wie etwa auch Insulin verabreicht.
Am Tag der Apherese wird der Patient mithilfe zweier Venenkatheter an seinen Armen an eine Apheresemaschine angeschlossen. Das aus einem Arm entnommene Blut wird zentrifugiert und in seine Bestandteile aufgetrennt. Die Blutstammzellteile werden entnommen, alle weiteren Blutbestandteile werden dem Spendenden über den anderen Arm zurückgegeben. Das Verfahren wird ambulant in speziellen Kliniken, bei Blutspendediensten oder direkt in einem der zwei DKMS-eigenen Entnahmezentren durchgeführt. Der Eingriff dauert in der Regel drei bis fünf Stunden und die Spender können die Klinik meist noch am selben Tag verlassen.
Entnahme unterVollnarkose
Die Knochenmarkentnahme, die bei rund zehn Prozent der Spenden eingesetzt wird, erfolgt unter Vollnarkose. Dabei wird aus dem Beckenkamm etwa ein Liter Knochenmark-Blut-Gemisch entnommen. Nach dem Eingriff können für einige Tage leichte Wundschmerzen auftreten, die jedoch schnell abklingen. Spender bleiben ein bis zwei Nächte im Krankenhaus und sollten sich anschließend noch einige Tage erholen. Das gesundheitliche Risiko ist gering und beschränkt sich auf die Risiken, die mit einer Vollnarkose einhergehen.
Mögliche Risiken undNebenwirkungen
Wie jeder medizinische Eingriff ist eine Stammzelltransplantation auch für den Spender mit möglichen Risiken und Nebenwirkungen verbunden, die durch den invasiven Eingriff und die verabreichten Medikamente hervorgerufen werden können. Vor jeder Stammzellspende findet daher eine umfassende Gesundheitsprüfung statt, wodurch die möglichen Risiken der Transplantation so gering wie möglich gehalten werden. Ausschlussgründe sind zum Beispiel ein Alter über 61 Jahre, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Autoimmunerkrankungen, Erkrankungen der Niere sowie Infektionskrankheiten. Generell gilt die Stammzelltransplantation für den Spender als ein relativ risikoarmer Eingriff.
Wo findet der Eingriff statt?
Da die Entnahme von Stammzellen oder Knochenmark nur in speziellen Kliniken möglich ist, kann nicht immer garantiert werden, dass die nächstgelegene Klinik für den Eingriff zur Verfügung steht. In einigen Fällen kann daher eine längere Anreise notwendig sein.
Die DKMS übernimmt hierbei die komplette Organisation der Reise und alle damit verbundenen Kosten. Spenderinnen und Spender werden von ihrem Heimatort zur Klinik gebracht – die DKMS sorgt für Hotelunterkunft, Verpflegung und alles Weitere. Für die Spender entstehen keinerlei Kosten.