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14. September 2023, 06:00 Uhr

Orte

Christian Pohl ist neuer Stadtbaurat der Stadt Norden

Der Fokus soll zukünftig auf der Stadtentwicklung liegen, die umliegenden Ortsteile bekommen je nach Eigenbedarf Unterstützung

Lesedauer: ca. 2min 28sec
Florian Eiben (rechts) überreicht dem neuen Stadtbaurat einen Strauß Blumen als Willkommensgeschenk. Foto: Merlin Klinke

Florian Eiben (rechts) überreicht dem neuen Stadtbaurat einen Strauß Blumen als Willkommensgeschenk. Foto: Merlin Klinke ©

Mit mehr Gesprächen möchte er die Antragssteller und Fachdienstmitarbeiter entlasten und das Stadtgebiet von Norden werde im Fokus seiner Arbeit liegen. Das hat der neu gewählte Stadtbaurat Christian Pohl während der Fragerunde des Norder Rates am Dienstag mitgeteilt. Mit einer Enthaltung und keinen Gegenstimmen wurde Pohl in seinem Amt bestätigt.

Pohl hat überzeugt

„Wir glauben, eine gute Wahl zu treffen“, leitet Nordens Bürgermeister Eiben die Vorstellung Pohls ein. Insgesamt gab es vier Bewerbungen auf die Position und er sei der passendste Kandidat geworden. Zusammen wolle Eiben mit Pohl bezahlbaren Wohnraum schaffen und daran arbeiten, das Bauamt stärker zu entbürokratisieren.

Die nötigen Qualifikationen bringe er auf jeden Fall mit. Christian Pohl, 46 Jahre, aus Sachsen-Anhalt, ist Diplom-Bauingenieur und Vater zweier Kinder. Nach seiner Tätigkeit in der freien Wirtschaft trat er 2013 in den Dienst der Stadtverwaltung Mönchengladbach. Hier blieb er bis 2016 und übernahm anschließend die Leitung des Fachbereichs Infrastruktur in Wachtberg, nahe Bonn. Zudem erlangte er 2022 einen Abschluss in Umwelttechnik an der Universität Koblenz.

Zum 15. Februar des aktuellen Jahres wechselte er als technischer Beigeordneter nach Wermelskirchen. Pohl betont, dass es für ihn eine wichtige Voraussetzung sei, als Stadtbaurat „möglichst breit aufgestellt“ zu sein. Dennoch fand er in Wermelskirchen nicht den gewünschten Anklang. Über seine Entscheidung, nach Ostfriesland zu ziehen, äußerte er im Rat, dass ein Verbleib im Ahrtal nicht infrage gekommen sei. Laut Pohl verbrachte seine Frau ihre Kindheit am Bingumer Deich in Ostfriesland und so ist es für seine Familie leichter, hier in der Region Fuß zu fassen.

Rede und Antwort stehen

Bevor es zur Abstimmung im Rat gekommen ist, musste sich Pohl den kritischen Fragen des Rates stellen, wie er plant, seine Amtszeit von acht Jahren zu nutzen. Andreas Görlich (ZoB) hat sich vor allem für seine Pläne die Ortsteile betreffend interessiert. Denn diese bekommen derzeit zwar immer wieder kleinere Bauflächen ausgeschrieben, jedoch sei es nicht genug, um die älter werdende Bevölkerung in den Ortsteilen auszugleichen. Eine eindeutige Antwort hat Pohl auf die Frage allerdings nicht gegeben. Er betont, dass er seinen Fokus vor allem auf das Stadtgebiet legen werde. Die Ortschaften sollen im Umfang des Eigenbedarfs entwickelt werden.

Mit dieser Antwort war vor allem Alwin Mellies (CDU) unzufrieden. Dieser ist auch Ortsvorsteher von Leybuchtpolder und fordert mehr Entwicklung für die sieben Ortsteile. Norden sei eine landwirtschaftliche Region und entsprechend bräuchte es einen gleichmäßigen Fokus. Pohl sagte hierzu, dass er bereits in Wachtberg ein „gutes Händchen“ für ländliche Bereiche gezeigt habe.

Theo Wimberg (SPD) interessierte sich zudem, wie die neue Bürgernähe erreicht werden soll. „Nur reden hilft“, so Pohl. Er wolle eine Bauberatung einführen, die proaktiv unterstützt, sodass Anträge schnell und vollständig abgearbeitet werden können. Im Gespräch sei es möglich, einen guten Weg zu finden, Pläne zu verwirklichen.

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