Das VW-Werk Emden steht auf der Streichliste - warum?
Jetzt also doch: Bisher hieß es immer, Emden sei sicher. Doch ein Vorstandspapier sagt angeblich: Würde das Werk verkauft, könnte Volkswagen pro Jahr 600 Millionen Euro sparen. Ministerpräsident Weil fordert, alle Standorte zu erhalten.
Lesedauer: ca. 1min 53secEmden Bisher war man immer davon ausgegangen, dass das VW-Werk in Emden gar nicht geschlossen werden kann – wegen der Milliardeninvestitionen. Doch nun ist ein neues Papier aus dem Vorstand aufgetaucht. Es legt nahe: VW denkt darüber nach, Emden aufzugeben.
Die IG Metall und der Betriebsrat hatten bislang immer abgelehnt, über bestimmte Standorte zu sprechen. Man lasse sich nicht auseinanderdividieren hieß es unisono. Nun kann nicht mehr ausgeschlossen werden, dass auch intern tatsächlich über bestimmte Standorte gesprochen wird.
Wie das „Handelsblatt“ berichtet, hat der Konzern in seiner Giftliste bereits ausrechnen lassen, welche Einsparungen die Schließung ausgewählter Standorte bringen könnte. Mit dabei: die Werke in Dresden, Osnabrück – und Emden. Laut „Handelsblatt“ soll in der Giftliste stehen, dass eine Schließung und Verkauf an Dritte des VW-Werks Emden jährlich Einsparungen in Höhe von 600 Millionen Euro bringen würde. Für das Werk Osnabrück wären das demnach 130 Millionen Euro, für Dresden 60 Millionen. Alternativ zum Werk Emden wird über die Schließung des Standortes Zwickau nachgedacht. Das Fatale: In das Werk Emden war vor nicht allzu langer Zeit 1,3 Milliarden Euro in den Umbau zu einem reinen Elektro-Standort investiert worden. Bisher galt dies immer als Gegenargument für eine Schließung. Offenbar zieht das Argument doch nicht so stark, wie alle dachten.
Weil besteht auf Alternativen zu Werksschließungen
Ministerpräsident Stephan Weil will Werksschließungen bei Volkswagen verhindern. Es bestehe „unverändert die klare und ernst gemeinte Erwartung, in den Verhandlungen Alternativen zu Werksschließungen oder der Aushöhlung industrieller Kerne zu erarbeiten“, sagte der SPD-Politiker einer Mitteilung zufolge. Zur Lösung der aktuellen Krise des VW-Konzerns müssten alle Seiten Beiträge leisten.
„Maßgeblich ist, die industrielle Substanz der niedersächsischen Automobilindustrie zu erhalten“, so Weil,