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28. März 2025, 19:30 Uhr

Das Warten hat ein Ende: Marienhafer Schwimmbad öffnet

1,8 Millionen Euro an Sanierungskosten und mehr als zwei Jahre Bauzeit: Am Sonnabend öffnet das Marienhafer Bad wieder - mit neuem Bezahlsystem und moderner Ausstattung.

Lesedauer: ca. 4min 13sec
So sieht das neue Schwimmbad in Marienhafe aus.

So sieht das neue Schwimmbad in Marienhafe aus. © Keno Klaassen

Marienhafe Das Marienhafer Sportbad (ehemals Störtebeker-Bad) öffnet am Sonnabendvormittag, 29. März, wieder. Aufgrund von Sanierungsarbeiten war das Bad für unerwartet lange Zeit geschlossen - mehr als zwei Jahre. Geplant war die Neueröffnung bereits im Sommer 2023. Doch nun kann in Marienhafe wieder geschwommen werden. Die Ratsmitglieder der Samtgemeinde durften sich bereits am Freitagabend einen Eindruck vom renovierten Schwimmbad machen. „Heute ist ein besonderer Tag“, sagte Samtgemeindebürgermeister Gerhard Ihmels vor der Besichtigung des Bads. „Nach zwei langen Jahren öffnet das Schwimmbad wieder.“ Er bedankt sich bei den Schulen, den Sportvereinen und allen anderen Bürgern für die Geduld - besonders aber den umliegenden Städten und Gemeinden wie die Krummhörn, Norden oder Emden, dass unter anderem der Schulunterricht dort stattfinden konnte.

Die Ratsmitglieder während des Rundgangs am Freitag.

Die Ratsmitglieder während des Rundgangs am Freitag. © Keno Klaassen

„Nun sind die Sanierungsarbeiten endlich abgeschlossen“, so Ihmels. „Es war eine riesen Herausforderung.“ Doch Ihmels ist sich sicher: Die zwei Jahre Wartezeit haben sich gelohnt. Inzwischen stehe in Marienhafe ein modernes Schwimmbad mit moderner Infrastruktur, neuem Kinderbecken, neuen Umkleiden und erneuerter Technik. Zur Feier der Neueröffnung können alle Bürgerinnen und Bürger das Bad am Sonnabend, 29. März, und den darauffolgenden Sonntag kostenlos schwimmen. Kinder und Jugendliche aus dem Brookmerland haben die Möglichkeit, sich bis Ende Mai im Rathaus zehn Freikarten für das neue Bad zu besorgen - auch kostenlos. Junge Mitglieder der örtlichen Schwimmvereine können sich ebenfalls kostenlos eine Karte im Rathaus besorgen.

Neues Kassensystem, neuer Name und (noch) kein Hansefit

Die neue Bezeichnung des Schwimmbads lautet „Kurt-Knippelmeyer-Halle Sportbad“. Dies hinge laut Ihmels mit der Änderung des Logos der Samtgemeinde zusammen. Bereits vor einiger Zeit änderte sie das Logo und hat seither einen einheitlichen Stil bei allen Einrichtungen - so auch im neuen Schwimmbad.

Samtgemeindebürgermeister Gerhard Ihmels während seiner Eröffnungsrede vor dem neuen Logo und Namen des Schwimmbads.

Samtgemeindebürgermeister Gerhard Ihmels während seiner Eröffnungsrede vor dem neuen Logo und Namen des Schwimmbads. © Keno Klaassen

Neben dem Namen hat sich auch das Kassensystem rundum erneuert: Barzahlung ist in Zukunft nicht mehr möglich. „Die Bargeldzeit ist mehr oder weniger vorbei“, sagt Gerhard Ihmels. Stattdessen gibt es sogenannte Bestellterminals, an denen Tickets, aber auch Geldwertkarten mit Guthaben von bis zu 90 Euro erworben werden können. Ihmels verrät, die Terminals seien, abgesehen von der Größe, identisch zu den Bestellautomaten von McDonalds. Das einfache Bestell- und Bezahlsystem verstehe jeder. Entweder können dort Einzeltickets mit Karte - oder bald auch mit Paypal bezahlt werden, erzählt Fachbereichsleitern für den inneren Dienst Manuela Isokeit. Auch kann man aufladbare Plastikkarten in Bankkartenformat erhalten oder Tickets auf der Internetseite der Samtgemeinde mit Paypal bestellen und mit einem QR-Code am Eingang einlösen. Diese wiederaufladbaren Karten sind personalisiert und können im Falle, dass man sie verliert, gesperrt werden, so Ihmels. Die alten Kassenautomaten seien oft kaputt gewesen, so Isokeit. Dies sei ein Grund gewesen, auf die neue Technik umzusteigen, da diese Automaten gut funktionieren würden. Doch Technologie hat auch seinen Preis: Ein Bestellterminal samt Software kostet laut Isokeit mehr als 10000 Euro.

So sieht der neue Eingangsbereich samt Kassenterminal aus.

So sieht der neue Eingangsbereich samt Kassenterminal aus. © Keno Klaassen

Auch bei dem Thema HanseFit geht es um Geld. Aufgrund der Umstellung des neuen Kassensystems biete die Samtgemeinde erstmal nicht mehr an, mit einem HanseFit-Abo ins Schwimmbad zu gelangen. Doch technisch ist dies möglich. Die Aufrüstung für HanseFit koste rund 2500 Euro, so Ihmels. Doch die Samtgemeinde kümmere sich drum. In den nächsten Wochen oder Monaten werde man die Mehrkosten investieren, um wieder das HanseFit-Angebot anbieten zu können, bestätigen Ihmels und Isokeit.


Lange Verzögerungen und Kosten

Während seiner Rede vor dem Rundgang erzählte Ihmels, dass die Gesamtkosten für die Sanierung der Schwimmhalle rund 1,8 Millionen Euro betragen. Geplant gewesen seien lediglich 1,2 Millionen. Ohne die gewährte Förderung von einer Million Euro wäre das Projekt nicht möglich gewesen, ist sich Ihmels sicher. Schwimmmeister Günter Möller sagte, dass während der Arbeiten mehr gemacht und renoviert wurde, als eigentlich zum jetzigen Zeitpunkt nötig gewesen wäre. Man habe bereits Arbeiten durchgeführt, die eigentlich erst in vier oder fünf Jahren fällig gewesen wären. Als Beispiel nennt er später den Hubboden - dieser sei in Medienberichten als „Sorgenkind“ aufgefasst worden. Dem widerspreche er: Der Hubboden sei besonders stabil und gut gewesen. Doch um in wenigen Jahren eine ohnehin notwendige Sanierung des alten Hubbodens zu verhindern, tauschte man diesen nun auch schon aus. Der Boden stamme aus den 70er-Jahren, wie so vieles im Schwimmbad, und sei noch gut gewesen. Die Samtgemeinde investiere in die Zukunft, um die Arbeiten später nicht mehr durchführen zu müssen. Samtgemeindebürgermeister Ihmels bedankte sich ausdrücklich bei Möller und dessen Engagement. Er habe den Bau „fachlich begleitet“. Ebenfalls ein besonderes Lob sprach er Markus Schwarz und Thomas Dirksen - beide Mitarbeiter der Samtgemeinde - aus. Ersterer habe die Idee der Sanierung gehabt und sich um die Fördermittel gekümmert. Dirksen sei der Ansprechpartner vor Ort gewesen.

Schwimmmeister Günter Möller.

Schwimmmeister Günter Möller. © Keno Klaassen

Alles wurde etwas moderner

Grundsätzlich verändert sich im Vergleich zu vorher nicht viel. Der Aufbau des Schwimmbereichs bleibt weitgehend identisch: gleicher Aufbau, gleiche Größe und die gleiche Sauna – aber alles etwas moderner.

Aber auch die Kabinen und Duschen haben sich verändert. Es wird ein paar Spinde weniger geben, dafür sind aber einige groß genug, um beispielsweise einen Motorradhelm dort verstauen zu können, zeigt der Möller dem KURIER bereits Mitte Februar. Die Anzahl der Einzelkabinen wurde aufgestockt. Neben den beiden Sammelumkleiden für Frauen und Männer wird es in Zukunft elf – statt vorher lediglich sieben – Einzelkabinen geben. Auch zwei große mit Wickeltischen stehen weiterhin für Paare oder Eltern zur Verfügung. Doch eine grundlegende Änderungen im Kabinentrakt gibt es: Zuvor ging man angezogen in die Kabine, und kam auf der anderen Seite in Badeklamotten ohne Schuhe heraus. Dies ist nun nicht mehr möglich: Um beispielsweise Rollstuhlfahrern den Durchgang zu ermöglichen, gibt es diese „Schleuse“ nicht mehr.

Die Ratsmitglieder konnten sich am Freitagabend einen ersten Eindruck verschaffen.

Die Ratsmitglieder konnten sich am Freitagabend einen ersten Eindruck verschaffen. © Keno Klaassen

Doch neben dieser und einigen weiteren kleinen Änderungen im Kabinen- und Duschbereich ist wohl die größte Neuheit das neue Kinderbecken. Das alte sei nicht mehr zeitgemäß und zu rutschig gewesen. Die Kleinen können sich in Zukunft nicht mehr so leicht an spitzen Kanten oder auf dem rutschigen Boden verletzen.

Den Außenbereich lasse man zunächst so. Dennoch gibt es die Überlegungen, bis zum Sommer den Außenbereich ebenfalls für die Schwimmgäste zugänglich zu machen, heißt es im Februar dieses Jahres.

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