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2. November 2023, 07:00 Uhr

Der Volkswagen ID.7 Tourer: Zum Erfolg verdammt

Kann der neue Emder das schwere Erbe des Passat Kombi antreten?

Lesedauer: ca. 2min 21sec
Der Volkswagen ID.7 Tourer: Zum Erfolg verdammt

Emden Volkswagen hat erstmals Fotos des neuen VW-Modells ID.7 Kombi vorgestellt. Und gleich klargemacht: Der Kombi heißt jetzt Tourer. Vorsorglich hat der Konzern sich diesen Namen patentrechtlich schützen lassen.

Der Tourer wird ebenfalls in Emden gebaut, genau wie die Limousine. Und mit dem neuen Tourer kommt es zum Schwur: Schafft VW es, mit seinem neuen hochpreisigen Kombi in den imageträchtigen und gewinnstarken Markt der Dienstwagen einzusteigen?

Das ist auch für das Emder Werk und seine rund 8000 Beschäftigten wichtig. Die elektrische ID-Linie ist – anders als manche chinesische, koreanische oder auch französische E-Mobile – im Hochpreis-Sektor angesiedelt. Mit Auslaufen der staatlichen Förderprämie bekam dieser Markt einen Dämpfer, weshalb das Emder Werk sowohl den ID.4 als auch den ID.7 Limousine nicht unter Volllast herstellt. Auch er ID.3 made in Zwickau schwächelt. Der Verbrenner-Passat und Arteon, der ebenfalls noch in Emden hergestellt wird, schwächelte ebenso, wenn auch aus anderen Gründen. Ein Zulieferer in der Slowakei stand unter Wasser, Bauteile wurden knapp.

Somit wird der ID.7 Tourer auch für Emden zur Schicksalsfrage. 30 Millionen Mal wurde der Verbrenner-Passat bisher verkauft. Der Kombi war immer die gefragteste Variante des Passat und VW hofft, dass dies auch beim ID.7 so sein wird.

Bisher fährt der Tourer noch getarnt durch die Lande. Passend zur Jahreszeit haben die Designer eine Klebefolie mit einem Indian-Summer-Motiv gewählt. Bunte Bäume. Doch sie gut die Linienführung erahnen. Sie unterscheidet sich nur unwesentlich vom Verbrenner-Passat. Revolution geht anders. Revolution ist aber nicht gewünscht. Weder bei VW, noch beim Kunden.

Der Tourer soll im nächsten Jahr auf den Markt kommen. Das Emder Werk bereit gerade Anlauf und Vorserie vor.

Rein technisch ist der Tourer der Limousine natürlich sehr ähnlich. Er basiert auf dem inzwischen erprobten MEB-Baukasten und damit auf der gleichen Konstruktionsgrundlage wie die übrigen ID-Modelle,

Er zeichnet sich durch einen langen Radstand aus, kurze Überhänge und bietet dadurch mehr Platz im Innenraum. Der jetzt vorgestellte Tourer hat 286 PS, zur Reichweite hat der Konzer noch keine Einzelheiten genannt. Der Kofferraum bietet ein Volumen von 545 Litern. Ist die Rückenlehne umgeklappt, sind des 1714 Liter. Fachmedien mäkeln: Das sind 200 Liter weniger als beim alten Passat.

Für den Otto-Normalverbraucher mit mittleren Budget ist auch der ID.7 Tourer unerschwinglich. Fachmedien rechnen mit einem Einstiegspreis von über 60000 Euro.

Der ID.7 Tourer ist zum Erfolg verdammt. Er muss an die Erfolge des Passat Kombi anschließen. Gelingt VW das nicht, muss sich VW fragen lassen, ob es die richtige Strategie im Elektro-Markt fährt: Hohe Preise statt Autos für die Massen.

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