Anzeige

Anzeige

Zum Artikel

Erstellt:
22. Oktober 2024, 06:00 Uhr

Orte

Lebensretter-Tag

Die Bedeutung der Blutspende: Wie jeder helfen kann

Trypanophobie – die Angst vor Spritzen kann viele Menschen lähmen. Doch so wichtig kann eine Blutspende für andere wirklich sein.

Lesedauer: ca. 3min 16sec
Blutspende

Am Freitag gibt es beim SKN-Lebensretter-Tag die Chance, Blut zu spenden und damit etwas Gutes zu tun. © Symbolbild

Norden Trypanophobie. Dieser Begriff stammt aus dem Griechischen und ist den meisten Menschen wohl besser bekannt als Spritzenangst beziehungsweise der Angst vor Injektionen. Auch ich hatte lange mit dieser Angst zu kämpfen, weshalb der Gedanke an eine Blutabnahme, geschweige denn einer Blutspende, Gänsehaut und Panik bei mir ausgelöst hat.

Dabei war ich mir bewusst, wie wichtig eine Blutspende sein kann. Laut dem Deutschen Roten Kreuz (DRK) werden täglich 14000 Blutspenden in Deutschland benötigt. Trotz aller wissenschaftlichen Entwicklungen und des medizinischen Fortschritts kann Blut nicht künstlich hergestellt oder ersetzt werden. Deshalb ist eine Bluttransfusion für viele Menschen die einzige Überlebenschance.

Im vergangenen Frühjahr war eine Blutabnahme aufgrund einer wichtigen Untersuchung dann allerdings unumgänglich für mich. Um mich auf die Blutspende vorzubereiten, habe ich im Vorfeld mit Bezugspersonen und meiner Hausärztin über meine Angst gesprochen. Das entgegengebrachte Verständnis hat mir ein besseres Gefühl gegeben.

Zudem habe ich mir selbst bereits Tage vorher gut zugeredet und versucht, mich auf positive Gedanken zu fokussieren. Am Tag des Arztbesuches habe ich Kopfhörer mitgenommen, um mich während der Blutabnahme abzulenken und nicht in Panik zu verfallen. Und was soll ich sagen? Am Ende war die Blutabnahme nicht halb so schlimm, wie ich immer angenommen hatte.

Als ich im Nachgang erfahren habe, dass nur zwei Prozent der deutschen Bevölkerung meine Blutgruppe teilen und diese Blutgruppe benötigte Blutkonserven auch nur von zwei anderen Blutgruppen, also nur von rund acht Prozent aller Spender, erhalten kann, wurde mir die Notwendigkeit der Blutspende noch deutlicher bewusst. Mich hat der Mut gepackt.

Gemeinsam mit einer guten Freundin, die schon öfter Blut gespendet hat, machte ich mich auf den Weg zu einer Blutspende. Auch hier erzählte ich den Verantwortlichen von meiner vorherigen Angst. Die Nachsicht des Teams konnte mir die letzte Aufregung nehmen. Das gute Gefühl nach der Blutspende und das Wissen darüber, dass ich mit meiner Blutkonserve eventuell sogar das Leben eines Menschen retten konnte, sind es auf jeden Fall immer wieder wert.

Blutspende: So geht’s

Der Ablauf einer Blutspende beginnt mit dem Empfang und der Anmeldung, bei der die persönlichen Daten erfasst werden. Hierzu sollten, falls vorhanden, der Blutspendeausweis und ein amtlicher Lichtbildausweis vorgelegt werden. Im Anschluss muss ein medizinischer Fragebogen ausgefüllt werden, der Auskunft über den aktuellen Gesundheitszustand gibt.

Vor der eigentlichen Blutspende wird die Körpertemperatur gemessen, um mögliche Infekte frühzeitig zu erkennen. Ein Schnelltest überprüft außerdem den Hämoglobinwert im Blut. Sollte dieser zu niedrig sein, was auf einen Eisenmangel hindeuten könnte, wird zur Sicherheit auf eine Spende verzichtet.

Im weiteren Verlauf folgt ein ärztlicher Check-up, bei dem der Fragebogen noch einmal besprochen sowie Blutdruck und Puls gemessen werden. Vor der Blutspende besteht die Möglichkeit eines vertraulichen Selbstausschlusses. So kann die spendende Person entscheiden, ob das entnommene Blut aufgrund möglicher Risikofaktoren nicht für die Weiterverwendung freigegeben werden soll.

Die eigentliche Blutspende dauert etwa zehn Minuten, in denen rund 500 Milliliter Blut entnommen werden. Nach der Spende wird eine kurze Ruhepause eingelegt, bevor die spendende Person mit einem Imbiss und Getränken versorgt wird, um den Kreislauf zu stabilisieren.

Zudem sollte man vor einer Blutspende auf einige Dinge achten: Am Tag der Spende sollte viel Flüssigkeit, am besten Wasser oder Tee, aufgenommen sowie ausreichend gegessen werden. Nach der Blutspende sollte auf Sport oder andere herausfordernde Aktivitäten verzichtet werden. Innerhalb eines Kalenderjahres dürfen Frauen höchstens vier Mal und Männer sechs Mal Blut spenden. Außerdem muss man volljährig sein und über 50 Kilogramm wiegen, um Blut zu spenden.

Um sicherzugehen, ob man aktuell für eine Blutspende infrage kommt, kann man online unter www.blutspendedienst-west.de/blutspende/checken vorab einen Spende-Check machen.

Blut spenden mit Soldaten vom Rhein beim SKN-Lebensretter-Tag am 25. Oktober

Im Rahmen des SKN-Lebensretter-Tages am 25. Oktober reist ein Bundeswehrtrupp aus Koblenz nach Norden. Die Soldaten werden im Verlag Blutspenden durchführen, zum Thema informieren und ebenfalls für eine Stärkung sorgen.

Normalerweise betreuen die Koblenzer Soldaten ihre Kameraden in umliegenden Kasernen: 200 bis 280 Menschen, darunter auch Zivilangestellte, lassen sich dann fachgerecht Blut entnehmen, das für Soldaten in Einsatzgebieten und in Bundeswehrkrankenhäusern benötigt wird. Ihre Spendertage führen die Rheinland-Pfälzer mitunter aber auch nach Bayern. Jetzt kommen sie zum ersten Mal nach Norden – und hoffen auf 100 Spender. Es liegt an uns Nordern, dass ihre Reise erfolgreich wird.

Artikel empfehlen

Artikel Aktionen

Das könnte Sie auch interessieren:

Das Bollwerk gegen Bild und RTL2

Die Norder Freimaurerloge ist inzwischen 100 Jahre alt. Der Chef der Loge sagt: „Wir wollen bessere Menschen werden“. Warum aber stehen die Freimaurer in manchen Kreisen untermehr...