Die Faszination der Worte
Die Norder Stadtbibliothek fungiert als wichtiger Treffpunkt und Bildungsort in zentraler Lage innerhalb der Stadt:
Lesedauer: ca. 2min 44secNorden Die Norder Stadtbibliothek ist ein zunehmend wichtiger Treffpunkt, Kultur- und Bildungsort in zentraler Lage innerhalb der Stadt. Auch die letzte Pisa-Studie hat gezeigt, dass die Lesekompetenz bei Schülerinnen und Schülern noch weiter gesunken ist. So wird noch mal mehr deutlich, wie wichtig die Arbeit der Stadtbibliothek Norden im Bereich Lese- und Sprachförderung ist. Von den 407 Veranstaltungen des Vorjahres fielen 269 in den bibliothekspädagogischen Bereich. Das bedeutet, sie dienten vor allem der Sprach- und Leseförderung. Und dass das Lesen und das Lesen lernen durchaus noch ihren Reiz haben, zeigt nicht nur das Eingangszitat, sondern auch die Teilnehmerzahlen des Sommerleseclubs und die Ausleihzahlen im Kinderbuchbereich: Noch nie wurden so viele Kinderbücher entliehen wie 2023 (44594 Entleihungen im Vergleich zu 39046 im Vorjahr, eine Steigerung von 14 Prozent).
Lesen ist auch im digitalen Zeitalter elementar, und dies auch, wenn man kein „Bücher-Leser“ ist. In unzähligen Bereichen des täglichen Lebens wird Lesefähigkeit selbstverständlich vorausgesetzt. Sei es bei Beipackzetteln von Medikamenten, Speisekarten, Messenger-Diensten, Anschlagtafeln am Bahnhof oder auch die Benachrichtigungen der Bahn-App. Somit ist Lesen der Türöffner für Chancengleichheit.
Die Bibliothek wird immer noch fälschlicherweise als „Buchhort“ betrachtet. Dabei steht sie für Sprach-, Lese- und Medienkompetenz, Spaß haben, Neugierde wecken, Erlebnisse, Austausch, Entwicklung fördern und vieles mehr. Bibliotheken stehen für soziale Inklusion, sie sind sozialer „Kitt“. Kinder und Jugendliche spüren instinktiv innerhalb der anderen Bibliotheksbesucher, wie sie sich verhalten „müssen“. Sie trainieren somit unbewusst „richtiges“ soziales Verhalten. Wo bietet die Stadt das sonst an, einen Ort, wo man einfach hingehen kann, ohne konsumieren zu müssen?
Gut nachgefragt waren auch die weiteren Angebote der Stadtbibliothek. Eine vermeintliche schlichte Idee, das Lesen mit der Luka-Leseeule, wird immer noch gut nachgefragt. 48-mal buchten Eltern einen Termin zum Lesenüben für ihre Kinder. Eine neue Veranstaltungsreihe für Kinder von drei bis fünf Jahren, der Lego Duplo Treff, traf ebenso auf Interesse. Und auch der im letzten Jahr von Vera Wienkämper und Stefanie Häwel ins Leben gerufene Spieleabend wird von den unterschiedlichsten Altersgruppen gut angenommen.
Auch ansonsten ist die Bibliothek gefragt wie nie. Am ersten Öffnungstag, dem 3. Januar, stürmten die Kundinnen und Kunden das Haus, verbrachten die Zeit schmökernd, stöbernd, strickend, spielend, klönend – und liehen in nur vier Stunden weit über 1000 Medien aus. Die höchste jemals entliehene Anzahl an Ausleihen in der Geschichte der Norder Stadtbibliothek.
Die Bibliothek der Zukunft sollte man sich daher als ein modernes Bürger- und Medienzentrum vorstellen, einem Treffpunkt – am liebsten mit einem kleinen Café – und der Möglichkeit, in Zeitungen und Büchern zu lesen, sich mit jemandem zu einem kleinen Pläuschchen zu treffen oder an Veranstaltungen teilzunehmen. Besonders im Fokus stehen dabei auch Angebote für junge Familien, die die Bibliothek in den letzten Jahren wiederentdeckt haben. Ob die interaktive Tiptoi-Station, Ausmal- und Brettspieltische oder das Lesezelt, die immer neuen Ideen des Bibliotheksteams kommen gut an. Aber auch vorgelesen wird viel – ob von Eltern, Großeltern und den Mitarbeiterinnen.
Sanierung und Umzug
Auch die Sanierung des Vossenhus rückt nun langsam immer näher. Voraussichtlich im Oktober wird die Stadtbibliothek daher vorerst im leer stehenden Ladengeschäft im Neuen Weg neben Gesundheitsamt und Kleiderlädchen untergebracht. Hierfür laufen die Vorbereitungen im Hintergrund bereits auf Hochtouren. Nach Abschluss der Arbeiten zieht die Bibliothek wieder ins Vossenhus zurück.