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Eine Ehrung für die Eisenbahn

Der Stiftungspreis der Bürgerstiftung Norden geht in diesem Jahr an die Museumseisenbahn Küstenbahn Ostfriesland (MKO). Geehrt wurde damit ein Symbol für Reise und Abenteuer sowie ein großes ehrenamtliches Engagement. Der Vereinsvorsitzende hat bereits Pläne für das Preisgeld.

Lesedauer: ca. 2min 58sec
Ausgelassene Stimmung beim MKO-Team: Der Verein wurde ausgezeichnet.

Ausgelassene Stimmung beim MKO-Team: Der Verein wurde ausgezeichnet. © Foto: Ute Bruns

Norden Was als ein von Regen begleiteter dunkler Mittwoch begann, endete mit einem besonderen Abend im Bürgerhaus Norden: Die Bürgerstiftung ehrte mit ihrem Stiftungspreis wieder ein herausragendes bürgerschaftliches Engagement. In diesem Jahr kamen Vorstand und Beirat zu dem Schluss: Die Museumseisenbahn Küstenbahn Ostfriesland (MKO) sollte Empfänger des mit 1000 Euro dotierten Preises aus insgesamt 26 Vorschlägen sein.

In besonderer Atmosphäre mit Kaminfeuer und Kerzenlicht hatten sich um 19 Uhr im historischen Bürgerhaus um die 80 Personen versammelt, um an der Ehrung teilzuhaben.

Musikalisch begleitet wurde die Verleihung vom Duo Edda & Flute, bestehend aus Frauke Stenger als Sängerin und Querflötistin sowie Konzertakkordeonistin Edda Liebermann, die mit temperamentvollen Medleys das Thema „Eisenbahn“ kreativ unterstrichen.

Der Vorstandsvorsitzende der Bürgerstiftung, Dr. Matthias Stenger, betonte in seiner Laudatio die einzigartige Faszination der Eisenbahn: „Seit etwa 200 Jahren ist die Bahn eine der größten technischen Innovationen, die durch den sicheren Transport von Waren und Menschen Städte und Regionen miteinander verbindet. So wurde sie zu einem entscheidenden Faktor für die Industrialisierung und Globalisierung.“

Doch neben den wirtschaftlichen Vorzügen habe die Bahnfahrt auch noch eine romantische Seite, meinte Stenger: Kaum einer könne sich der Magie entziehen, die alte Dampflokomotiven ausübten. „Als Symbol für Reise und Abenteuer von der Spielzeugbahn bis hin zu eleganten Zügen wie dem Orientexpress weckt der Zug Erinnerungen an vergangene Zeiten und unvergessliche Reisen.“ Mit der Betonung der Wichtigkeit der Eisenbahn als zentralen Bestandteil der Verkehrswende zur Umweltfreundlichkeit schlug Stenger dann den Bogen zur Gegenwart. Stenger fand vor allem lobende Worte für die Vereinsmitglieder der MKO, die seit 1987 den im Jahr 1983 von der Deutschen Bahn eingestellten Personenverkehr auf dieser Strecke aufrechterhielten. Durch sie wurde der historische Lokschuppen am Norder Bahnhof renoviert und auch das nur noch als Sockel vorhandene Stellwerk mit der heutigen eisenbahngeschichtlichen Ausstellung wieder aufgebaut.

Einheimische und Gäste profitierten seitdem von den vielfältigen Angeboten vom Museumsbesuch bis zur Nikolausfahrt, die es ohne die MKO nicht gebe, bekräftigte Stenger.

Freude und Demut

Technischer Sachverstand, handwerkliches Geschick und unzählige Arbeitsstunden seien vom Verein dazu eingebracht worden. Das unermüdliche Werben im politischen Raum, bei Stiftungen und anderen Förderern sowie publikumswirksamen Aktionen, gekrönt von dem herausragenden ehrenamtlichen Einsatz sei es zu verdanken, dass der historische Zug heute weiterrollt.

Der Vorstandsvorsitzende der MKO, Christian Walther, nahm den Preis in Form einer kunstvoll gestalteten Urkunde entgegen, die von der Künstlerin Inga Graber ehrenamtlich gestaltet worden war. Das gewählte Leitmotiv „Vergangenheit und Gegenwart der Bahn“ passte in der bunten Umsetzung perfekt.

In Walthers Dankesrede schwang viel Freude, allerdings auch Demut mit, wie er betonte: „Es ist das Ergebnis fleißiger Hände von 30 bis 35 Aktiven der insgesamt 200 Mitglieder der MKO. Jeden Sonnabend sorgen sie dafür, dass der Betrieb erhalten bleibt, indem sie Bäume und Sträucher schneiden oder sich im Lokschuppen die Finger dreckig machen, indem sie in die Maschinen klettern. Es geht uns dabei nicht allein um die Streckenerhaltung von Norden nach Dornum – die MKO ist Industriekultur in live und echt.

Auch im Jahr 2025 stünden für den Verein wieder kostspielige Aufgaben an, wie die etwa 80000 Euro teure Sanierung des Gleis 2 in Dornum und die Hauptuntersuchung der V60, die mit etwa 60000 Euro zu Buche schlagen werde. „Daher wird der Verein auch im kommenden Jahr wieder Hand anlegen sowie politisch ‚Klinken putzen‘“. Walther unterstrich in seiner Rede auch die Notwendigkeit von Spenden, um die Sicherung der Zukunft der Museumseisenbahn Küstenbahn Ostfriesland zu gewährleisten. Abschließend sprach er den Anwesenden die Einladung aus, dem denkmalgeschützten Lokschuppen mit funktionierendem Betriebswerk einen Besuch abzustatten.

Am Ende des Abends erhoben die Anwesenden die Gläser auf die Ehrung, darunter der „Vater der Museumseisenbahn“ und Ehrenvorsitzender der MKO, Dr. Ulrich Räth, sowie seine Frau Ingrid.

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Erstellt:
29. November 2024, 06:00 Uhr

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