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7. März 2025, 13:39 Uhr

Fischer fangen weniger Krabben – Menge 2024 fast halbiert

Niedersachsens Küstenfischer blicken auf schwierige Wirtschaftsjahre – auch 2024 brachte insgesamt keine Besserung, wie neue Zahlen jetzt zeigen. Für eine Sparte lief es besonders mies.

Lesedauer: ca. 1min 59sec
Schiff

Ein Kutter vor der ostfriesischen Küste beim Krabbenfang © Sina Schuldt/dpa

Neuharlingersiel/Ostfriesland Keine Trendwende in Sicht: Niedersachsens Küstenfischer haben im vergangenen Jahr erneut weniger Krabben gefangen. Mit nur rund 1057 Tonnen Speisekrabben ging die Fangmenge 2024 im Vergleich zum Vorjahr noch einmal deutlich zurück, nämlich um 824 Tonnen (minus 44 Prozent), wie der Landesfischereiverband Weser-Ems im ostfriesischen Neuharlingersiel bei seiner Jahrestagung mitteilte. Es sei das sechste unterdurchschnittliche Jahr für die Krabbenfischer in Folge, hieß es.

Weniger Krabben, teurere Krabben

Der Durchschnittspreis für Krabben zog, wie schon zuvor, zwar leicht an – um 11 Prozent auf 7,45 Euro pro Kilogramm. Der höhere Preis konnte laut dem Verband die rückläufige Anlandemenge aber nicht auffangen. Mit rund 25 Millionen Euro lag der Jahresumsatz 2024 der gesamten deutschen Krabbenfischerei demnach um rund 17 Millionen Euro oder 41 Prozent unter dem langjährigen Durchschnitt der Jahre 2000 bis 2023.

In welchen Sparten es Zuwächse gibt

Kleine Lichtblicke gab es bei den Muschelfischern, von denen es noch drei Betriebe in Niedersachsen gibt, und bei der Kleinen Hochseefischerei, zu der sieben Schiffe zählen. Diese Sparten konnten ihre Fangmengen steigern – allerdings auf niedrigem Niveau.

Bei der Anlandung von Frischfisch wie Scholle und Steinbutt waren es insgesamt 1.242 Tonnen, was einem Plus von 128 Tonnen oder 11 Prozent Zuwachs im Vergleich zu 2023 entspricht. Die Muschelfischer konnten mit 1784 Tonnen eine deutlich größere Menge Miesmuscheln ernten und verkaufen – es waren 587 Tonnen mehr (plus 49 Prozent) als 2023. Allerdings blieben auch in der Muschelwirtschaft die Umsätze den Angaben nach unterdurchschnittlich.

Als Gründe führen die Fischer geringere Bestände an, etwa bei Krabben. Zudem kritisieren die Betriebe den Ausbau der Windkraft auf See und Umweltauflagen.

Der Verband der Kleinen Hochsee- und Küstenfischerei im Landesfischereiverband Weser-Ems vertritt 57 aktive Fischereibetriebe. Dazu zählen Krabbenfischer, Muschelfischer und die Kleine Hochseefischerei. Die Zahl der aktiven Betriebe verringerte sich im Vergleich zu 2023 um 6.

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