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5. Oktober 2023, 09:00 Uhr

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Gefahr durch das Wasser steigt

Bis 2100 muss noch viel geschehen, damit in Ostfriesland die Füße trocken bleiben: Deichminister Christian Meyer informiert.

Lesedauer: ca. 2min 58sec
Besichtigen die Deichschutzhalle (v. l. n. r.): Landrat Olaf Meinen, Umweltminister Christian Meyer, Oberdeichrichter Carl Noosten, Deichaufseher Holger Fisser, Stellvertretender Bürgermeister Norden Hayo Wiebersiek, Rendant Johann Oldewurtel, Obersielrichter Rainer Mellies, Präsident des Wasserverbandstag e.V. Heiko Albers und Florian Winkelmann vom THW Norden.Foto: Verena Pfaff

Besichtigen die Deichschutzhalle (v. l. n. r.): Landrat Olaf Meinen, Umweltminister Christian Meyer, Oberdeichrichter Carl Noosten, Deichaufseher Holger Fisser, Stellvertretender Bürgermeister Norden Hayo Wiebersiek, Rendant Johann Oldewurtel, Obersielrichter Rainer Mellies, Präsident des Wasserverbandstag e.V. Heiko Albers und Florian Winkelmann vom THW Norden.Foto: Verena Pfaff ©

Norden Steigender Meeresspiegel und Regenfälle, die immer stärker werden: Der Klimawandel wird in den nächsten Jahrzehnten immer größere Auswirkungen auf die Küstenregionen Norddeutschlands haben. Die Herausforderungen, die in Zukunft auf Ostfriesland zukommen werden, waren am Mittwoch Thema bei der Deich- und Sielkonferenz, die von der Deichacht und dem Entwässerungsverband Norden ausgerichtet wurde.

Auftakt der Konferenz bildete eine Besichtigung der Norder Deichverteidigungshalle in der Ostermarscher Straße. Dort befindet sich der Logistik-Stützpunkt der Deichacht, die dafür sorgt, dass der Deich selbst bei schweren Sturmfluten nicht bricht. In der Halle werden sowohl leere als auch volle Sandsäcke gelagert und auch eine Sandsack-Füllmaschine steht bereit, um im Notfall für schnellen Nachschub zu sorgen.

Bis zum Jahr 2100 wird der Meeresspiegel bis zu 1,10 Meter ansteigen. Klimaforscher rechnen außerdem, – wird das Zwei-Grad-Ziel nicht eingehalten – mit einer drastischen globalen Temperaturzunahme, die Wetterextreme und andere Klimafolgen unkontrollierbar macht. „Angesichts der Herausforderungen der Zukunft ist es wichtig, dass wir uns personell und qualitativ verstärken. Wir müssen unsere Region angesichts des Klimawandels schützen“, sagt Umweltminister Christian Meyer, der auch an der Konferenz teilnahm.

Um den Schutz der Region schon jetzt anzugehen und nicht in die Zukunft zu verschieben, standen unter anderem das Thema Küstenschutz und Klimawandel auf der Tagesordnung.

Bei der diesjährigen Deich- und Sielkonferenz, ausgerichtet von der Deichacht und vom Entwässerungsverband Norden, ging es nicht nur um das Wasser der Nordsee. Auch von oben wird es in Form von Starkregen mehr Wasser geben, auf das sich die Ostfriesen vorbereiten müssen. Als besonderer Gast und Redner war Klimaschutzminister Christian Meyer anwesend, welcher sich während der Konferenz wiederholt als Deich- und Küstenschutzminister betitelte.

Zudem sei es auch wichtig, dass es zu den Jagdrichtlinien für Nutria und Wölfe Änderungen gebe, wie Aurichs Landrat Aurich Olaf Meinen und Oberdeichrichter Carl Noosten von der Deichacht Norden in ihren Ansprachen betonten. Auch Präsident des Wasserverbandstags, Heiko Albers, und Nordens stellvertretender Bürgermeister Hayo Wiebersiek sprachen zu Beginn die kommenden und aktuellen Herausforderungen im Küstenschutz an.

„Wir haben hier bereits sehr viel Erfahrung mit dem Blanken Hans“ – der stürmenden Nordsee – , so Meinen. Daher wisse er, wie wichtig der Erhalt der Deiche sei. Dabei müsse jedoch nicht nur der Deich selbst gesichert werden, auch die Schafe, welche ihn instandhalten, benötigen Schutz. Daher sei es für ihn von großer Bedeutung, dass die Jagdregelungen für Nutria und Wölfe so angepasst werden, dass der Küstenschutz nicht gefährdet wird. „Ihr seid nicht nur Küstenschützer, sondern auch Menschenschützer“, beginnt Deichminister Meyer seinen Vortrag zum Thema Küstenschutz und Klimawandel. Der Meeresspiegel ist um 30 Zentimeter angestiegen. Die Arktis ist fast eisfrei. „Die Klimakrise ist real.“

Im besten Fall müsse man die Deiche lediglich um 1,20 Meter erhöhen. Wenn es beim „Business as usual“ bleibt, werden es deutlich höhere Punkte, so Meyer. Daher sei es besonders wichtig, Präventionsmaßnahmen zu treffen und in den Schutz der Küsten zu investieren. Denn nur so könne man Schäden in Zukunft vermeiden, die dann oft deutlich teurer werden würden. So habe die Flut im Ahrtal 30 Millionen Euro gekostet.

Auch gibt es einen neuen Generalplan Siel- und Schöpfwerke. Denn „es regnet eigentlich weniger“, so Meyer, „aber wenn es kommt, dann als lokale Starkregenereignisse“. Bei diesen konzentriert sich der Regen auf einen kleinen Bereich, während der Nachbarort keinen Tropfen abbekommt. Um mit diesen umzugehen, müsse die Infrastruktur der Siel- und Schöpfwerke noch mal überdacht werden. So könne Wasser aus dem Verbandsbereich Norden im Notfall aktuell nicht direkt in die Nordsee geleitet werden, sonder muss über das Ley-siel abgeführt werden.

Er betonte auch die Bedeutung des Naturschutzes und die Schaffung von ökologischen Ausgleichsmaßnahmen im Zusammenhang mit dem Küstenschutz. So seien unter anderem Salzwiesen im Deichvorland ein wichtiger CO2 Speicher.

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