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3. Februar 2025, 14:29 Uhr

Greenpeace warnt: Dieser Schaum ist hochgradig giftig

Die Umweltorganisation Greenpeace hat an der Nordseeküste den Meeresschaum untersuchten lassen. Das Ergebnis ist erschreckend: Zum Teil übersteigen die Konzentrationen an giftigen Chemikalien den Grenzwert um mehr als das 3000-fache. Was nun?

Lesedauer: ca. 1min 45sec
Meeresschaum – wie hier bei einer Probenentnahme auf Sylt – ist vielfach belastet. Man sollte ihn nicht berühren, warnt Greenpeace.

Meeresschaum – wie hier bei einer Probenentnahme auf Sylt – ist vielfach belastet. Man sollte ihn nicht berühren, warnt Greenpeace. © Roman Pawlowski / Greenpeace

Norderney/Norddeich Der Meeresschaum an den Stränden der deutschen Nord- und Ostseeküste ist laut Greenpeace stark mit schädlichen per- und polyfluorierten Alkylsubstanzen (PFAS) belastet. PFAS sind wasser- und fettabweisende Chemikalien, die für Sport- und Outdoor-Bekleidung, Teppichböden und Lebensmittelverpackungen wie Pizzakartons und Backpapier Verwendung finden, wie Greenpeace am Montag in Hamburg mitteilte. Der Greenpeace-Ökotoxikologe Julios Kontchou forderte ein Verbot von PFAS in Gebrauchsgegenständen.

Proben im November und Januar

Greenpeace nahm nach eigenen Angaben im November und Januar neun Stichproben auf Norderney und Sylt sowie in Sankt Peter-Ording, Boltenhagen und Kühlungsborn. Alle Proben lägen 290-fach bis 3777-fach über dem dänischen Grenzwert für Badegewässer von 40 Nanogramm pro Liter, hieß es. Auch der ab dem kommenden Jahr geltende deutsche Trinkwassergrenzwert von 100 Nanogramm pro Liter für die Summe der 20 am häufigsten vorkommenden PFAS werde deutlich überschritten. Deutsche Behörden hätten keine Grenzwerte für Badegewässer erlassen. Greenpeace informierte, es stünden für fast alle Anwendungen PFAS-freie Alternativen zur Verfügung. Trotzdem wolle die chemische Industrie an PFAS festhalten und lehne bisher alle Vorschläge zu einer Regulierung auf europäischer Ebene ab. „Wir fordern die Bundesregierung auf, Menschen und Umwelt vor ungerechtfertigte Interessen der Chemie-Branche zu stellen“, sagte Kontchou. „Der Einsatz von PFAS in Gebrauchsgegenständen ist ohne Wenn und Aber zu verbieten.“

Die Gruppe der PFAS umfasst laut Greenpeace über 10000 Chemikalien. Viele davon seien gesundheits- und umweltschädlich. Einige seien zudem krebserregend, beeinflussten das Hormonsystem und schädigten die Fortpflanzung. epd

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