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12. Januar 2024, 11:50 Uhr

ID.4 und ID.5 sind erfolgreichsten Elektroautos aus dem VW-Konzern

Das auch in Emden gebaute VW-Modell ID.4 ist (mit seinem Coupé-Bruder ID.5) das am häufigsten verkaufte Elektro-Modell aus der VW-Konzernfamilie. Er wurde 2023 223.100 Mal geordert und nimmt damit mit weitem Abstand die Spitzenstellung ein. Auf Platz 2 folgt der ID.3 mit 140.800 Bestellungen.

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ID.4

Der ID.4 bei einer Probefahrt in Norden: Das Modell ist das zurzeit erfolgreichste E-Auto des VW-Konzerns. Das ist gut für das Emder Werk. © Christian Walther

Emden Zu viel graues Plastik, zu teuer, nicht schick, zu wenige Fahrassistenten - die Kritik war groß, als VW im Jahr 2020 in Deutschland den ID.3 als erstes vollelektrisches Modell vorstellte. Er wird in Zwickau gebaut und der Start war holprig. Trotzdem verkaufte sich das schlichte Modell - auch dank staatlicher Förderungen - gut. Den wirklichen Durchbruch jedoch schaffte VW erst mit dem nächstgrößeren Modell, dem ID.4, und einem Bruder, dem ID.5 (er ist die Coupè-Version des ID.4). Auch diese werden in Zwickau gebaut und der ID.4 seit 2022 auch in Emden. Der Serienstart in Emden war genauso holprig wie seinerzeit beim ID.3 in Zwickau, doch inzwischen läuft es.

Aktuelle Verlaufsbilanz: 9,24 Millionen Fahrzeuge

Die Volkswagen Group hat am Freitag ihre aktuelle Verkaufsbilanz für das vergangene Jahr veröffentlicht. Ihr zufolge gingen in 2023 9,24 Millionen Fahrzeuge (Verbrenner und Elektro) über die Tresen der Autohäuser weltweit. Das sind zwölf Prozent als im Vorjahr. Treiber waren die Märkte in Europa (plus 19,7 Prozent) sowie Nordamerika (plus 17,9 Prozent).

Angstmarkt China

China, schon seit längerem der Angst-Markt der Wolfsburger, legte nur um 1,6 Prozent zu und bleibt damit weit unter den Erwartungen zurück. Die Gründe wurden in der Fachpresse oft diskutiert, liegen aber auf der Hand. VWs Hochpreis-Strategie verfängt in China nicht, weil es dort immer mehr eigene neue Produzenten von Elektro-Autos gibt. Diese werden inzwischen verstärkt auch in Europa und Deutschland angeboten. Dazu kommt das Abschmelzen der staatlichen Kaufprämien - es wird eng in Deutschland für VW.

Es fehlt am Unterhaltungs-, Spaß und Designfaktor

Zweiter Grund, warum es China nicht läuft: Die VW-Modelle werden in Fernost oft als „altbacken“ im Design wahrgenommen, technisch nicht auf der Höhe der Zeit, mit zu wenigen Fahrassistenten an Bord. Der chinesische Markt zeigt zurzeit, was VW in Europa blühen könnte, wenn chinesische Modelle wie Ora, MG, Nio oder BYD verstärkt in Deutschland angeboten werden. VW lernt gerade, wie wichtig der Unterhaltungs-, Spaß- und Designfaktor bei Elektro-Autos ist.

Die aktuelle Rangliste der Verkäufe zeigt klar, wo die Tops und die Flops der VW-Elektro-Modelle liegen:

  • Volkswagen ID.4/ID.5 223.100
  • Volkswagen ID.3 140.800
  • Audi Q4 e-tron (inkl. Sportback) 111.700
  • ŠKODA Enyaq iV (inkl. Coupé) 81.700
  • Audi Q8 e-tron (inkl. Sportback) 49.000
  • CUPRA Born 45.300
  • Porsche Taycan (inkl. Turismo) 40.600
  • Volkswagen ID. Buzz2 (inkl. Cargo) 28.600

    Die große Enttäuschung: ID.BUZZ

Größte Enttäuschung dürfte der ID.BUZZ sein, der elektrische Nachfolger des Bullis: noch nicht einmal 30.000 Autos wurden weltweit verkauft. Das könnte einerseits daran liegen, dass das Modell erst im Herbst 2022 eingeführt wurde und sich noch im Hochlauf befindet. Vielleicht liegt es aber auch am Preis: Weit über 60.000 Euro kostet das billigste Modell. Dafür bekommt man eine Standardausstattung und 420 Kilometer Reichweite, die im Winter noch dahinschrumpfen dürfte. Viel Geld für ein - zugegeben - schickes Auto. Aber definitiv nichts für die Otto-Normal-Familie mit drei Kindern, beispielsweise.

Für Emden ist die Jahresbilanz ein Erfolg

Für das Emder VW-Werk ist die Jahresbilanz trotzdem ein Erfolg, denn sie vermittelt das gute Gefühl, im Larrelter Polder das richtige Modell im Portfolio zu haben. Der ID.7, E-Nachfolger des VW Passat und der Hoffnungsträger von VW, muss erst noch zeigen, was er kann. Er läuft gerade hoch im Emder Werk. Doch wird er die Erwartungen erfüllen? Ein Blick nach China lässt nichts Gutes ahnen.

Ist der ID.7 zu brav?

Das Fachmedium „auto motor sport“ vermeldete bereits kurz vor Weihnachten 2023 die erste Hiobsbotschaft: Nach dem Verkaufsstart des ID.7 in China seien innerhalb von drei Tagen nur 300 Bestellungen eingegangen (Quelle: CarFans China). Und das, obwohl er in China nur etwa die Hälfte des deutschen Preises kostet (57.000 Euro in Deutschland). Die Gründe laut „auto motor sport“: Die Chinesen fänden den ID.7 zu brav.

Für Deutschland hat VW noch keine Verkaufszahlen bekanntgegeben.

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