Im Land des Windes wurden 2023 kaum Windkraftanlagen gebaut
Es ist bisschen verkehrte Welt: Statt vieler Windkraftanlagen boomte im vergangenen Jahr die Photovoltaik im sonnenarmen Ostfriesland. Wie kann das sein?
Lesedauer: ca. 1min 38secOstfriesland Der Ausbau im Windenergiebereich bleibt in Ostfriesland weiterhin träge. 2023 wurden in Ostfriesland lediglich drei neue Windenergieanlagen in Ostfriesland und Papenburg in Betrieb genommen, meldet die IHK Emden/Papenburg und bezieht sich dabei auf einen Bericht der Landesregierung.
Dazu kamen sechs kleine Hofanlagen, sogenannte Kleinwindenergieanlagen im einstelligen Kilowattbereich. Gleichzeitig wurden sechs Anlagen abgerissen, sodass nur ein Saldo von 4,5 Megawatt verbleibt.
Im Kammerbezirk wurde zudem erneut weniger Energie aus erneuerbaren Energieträgern erzeugt als im Vorjahr. Dennoch konnte mehr als doppelt so viel Strom über Wind, Sonne und Biogas vor Ort produziert werden, als in der Region verbraucht wurde. Rein rechnerisch hat der IHK-Bezirk sich dabei zu 213 Prozent selbst mit Strom aus Erneuerbaren Energien versorgt. 2021 lag der Anteil noch bei 220 Prozent.
Im Vergleich zu den sinkenden Strommengen hat die installierte Kapazität der erneuerbaren Energien im gleichen Zeitraum hingegen zugenommen.
Stattdessen boomt in Ostfriesland eine Technik, die aufgrund oftmals düsteren Himmels eher im Süden der Republik zu verorten wäre: Bei der Photovoltaik erlebte der Kammerbezirk im vergangenen Jahr einen regelrechten Boom. Rund 10000 neue Anlagen mit etwa 87 Megawatt Leistung sind dabei in Betrieb gegangen. Das entspricht einer Steigerung von 26 Prozent gegenüber dem Vorjahr.