In Eigenregie einen Ort der Begegnung geschaffen
Der Norddeicher Shanty-Chor renoviert die Räume in der Alten Schule, sodass Bürgermeister Eiben nicht nur selbstkritisch ist, sondern auch ein Geschenk überreicht.
Lesedauer: ca. 2min 21secNorddeich Gut zwei Monate haben sie geschuftet und geackert, jetzt erstrahlen die Räume in der über 100 Jahre alten Alten Schule in Norddeich in neuem Glanz. „Ihr habt in der Alten Schule neues Leben erweckt“, sagte Bürgermeister Florian Eiben, der am Sonntagvormittag beim Tag der offenen Tür mit vielen anderen Gästen erstaunt war, wie fleißig die Männer des Norddeicher Shanty-Chors gearbeitet haben.
Die Decken, die Wände, die Fußböden – alles neu gestrichen, Kaputtes ausgetauscht, instand gesetzt, alles auf Vordermann gebracht und damit dafür gesorgt, dass auch in Zukunft hier Vereinsleben möglich ist. Zu verdanken sei das Ganze in erster Linie Stadtbaurat Christian Pohl, sagten übereinstimmend Johann Friedrichs, Vorsitzender des Shanty-Chors, und Florian Eiben. „Wir müssen da auch selbstkritisch sein“, gestand Eiben. Zu lange habe man Orte wie die Alte Schule herunterkommen lassen. Dank Pohl habe da ein Umdenken eingesetzt, man wolle auch in den anderen Ortsteilen dafür sorgen, Orte der Begegnung zu schaffen. Norddeich sei ein Vorreiter – und die ehrenamtliche Initiative der Chormitglieder vorbildlich. Dem schloss sich Dorfmoderatorin Monika Kasten mit eigenen Worten an. „Ihr habt die Räume mit Herz und Liebe gestaltet“, sagte sie, „habt keine Hilfe angenommen, so etwas Tolles kannte ich bis dahin nicht.“ Zwischenzeitlich habe es abenteuerlich ausgesehen, es sei unglaublich, was hier geleistet worden sei. Johann Friedrichs schaute mit Recht ein wenig stolz auf die Leistungen seiner Chormitglieder. Sie hätten sich mit Rat, Tat und Fachwissen eingebracht. „Ihr habt Großes geleistet.“ Sein Dank galt auch der Firma Eitel Harms, deren Mitarbeiter die neuen Fenster eingebaut haben. „Und auch den Fußboden gewischt, das sah hinterher alles picobello aus“, lobte er.
Nicht nur der Chor nutzt die Räumlichkeiten in der Alten Schule, auch eine Tanz- und eine Patchworkgruppe treffen sich hier regelmäßig. Und es soll von nun an sonntags eine Zeit sein für das früher übliche „Elführtje“. Monika Kasten hofft, dass es weitere Mitstreiter gibt, die sonntags die Türen der Schule öffnen, um ein wenig zu klönen, zu schnacken, Neuigkeiten auszutauschen.
Ehe die Norddeicher Sänger im Anschluss an den offiziellen Teil eine Kostprobe ihres Könnens gaben, überreichte Bürgermeister Eiben zwei Flaschen Tradition: Doornkaat – wohlwissend, dass die „Shanties“ vor der Übungsstunde sich sonst gern einen Eierlikör genehmigen. Zur Feier des Tages gab es für alle Gäste ein Freigetränk, natürlich auch Alkoholfreies. Mittags wurde sogar eine Suppe angeboten – ein erster Vorgeschmack auf das, was hier wachsen soll und was sich der Bürgermeister auch für die anderen Ortsteile wünscht: Vereine zusammenzubringen und eine Begegnungsstätte zu schaffen.