Kräftige Lohnerhöhung für Mitarbeitende von VW Group Services
Während die VW-Stammbelegschaft in den nächsten Jahren kräftige Lohneinbußen hinnehmen muss, geht es für die VW-internen Leiharbeiter des Group Services aufwärts: Sie erhalten mehr Geld.
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Emder VW Werk: Ohne die Mitarbeitenden der VW-Tochter Group Services läuft im Werk gar nichts. Sie übernehmen Arbeiten, die aus Kostengründen nicht von der Stammbelegschaft erledigt werden sollen. © Sina Schuldt/dpa
Wolfsburg/Emden Nach fünf intensiven Verhandlungsrunden haben sich die IG Metall und die Volkswagen Group Services GmbH auf einen neuen Tarifvertrag geeinigt. Rund 9300 Beschäftigte an 16 Standorten - darunter auch Emden - profitieren von Lohnerhöhungen, einer Einmalzahlung und weiteren Verbesserungen. Damit konnten drohende Warnstreiks in letzter Minute abgewendet werden.
Der VW Group Service ist eine Tochter von VW und dient als interner Leiharbeit-Anbieter.
IG Metall spricht von einem „Erfolg“
„Dieses Ergebnis ist ein wichtiger Erfolg für unsere Kolleginnen und Kollegen“, erklärte IG Metall-Verhandlungsführer Thilo Reusch. „Die Entgelterhöhungen helfen, die steigenden Lebenshaltungskosten auszugleichen, und die Einmalzahlung sorgt für eine direkte finanzielle Entlastung.“
Die Eckpunkte des Tarifergebnisses
- Einmalzahlung: 600 Euro brutto für alle Beschäftigten in einem ungekündigten Arbeitsverhältnis zum Stichtag 1. April 2025.
- Entgelterhöhungen: 2 Prozent ab 1. Juni 2025
- 3,1 Prozent ab 1. Juni 2026
- Zusätzlich tabellenwirksame Erhöhung um 21 Euro für bestimmte Geschäftsbereiche (unter anderem Logistik, Fertigung, Engineering/IT).
- Flexibilität durch zusätzliche freie Tage: Option, die tarifliche Zusatzvergütung in bis zu drei zusätzliche Freistellungstage umzuwandeln (2025 und 2026).
- Laufzeit: Die Entgeltregelungen sind erstmals zum 31. Dezember 2026 kündbar.
IG Metall: „Ohne Druck der Belegschaft wäre das nicht möglich gewesen“
Die IG Metall sieht das Verhandlungsergebnis als bedeutenden Erfolg. „Nach dem Zickzack-Kurs der Arbeitgeberseite in den letzten Wochen haben wir deutlich gemacht, dass wir bereit sind, für unsere Forderungen zu kämpfen“, so Reusch weiter. „Die Arbeitgeber haben in letzter Minute die Kurve bekommen – andernfalls wären massive Warnstreiks unvermeidlich gewesen.“
Besonders die soziale Komponente sei ein wichtiger Fortschritt: „Die zusätzliche tabellenwirksame Erhöhung stärkt insbesondere die unteren Entgeltgruppen überproportional. Das ist ein klares Signal für mehr Gerechtigkeit innerhalb der Belegschaft“, betonte Reusch.
Die IG Metall-Tarifkommission wird das Verhandlungsergebnis im Laufe des Tages bewerten.